Power gewünscht? 11 Strategien für mehr Motivation

Wer stürmt schon jeden Tag mit Elan und Begeisterung an seinen Arbeitsplatz? Es gibt einfach Tage, an denen muss man sich kräftig selbst motivieren, um sein Pensum zu schaffen und seine Leistung zu bringen. Diese Momente sollten jedoch die Ausnahme darstellen. Sobald man sich regelmäßig noch vor Arbeitsantritt den Feierabend oder das Wochenende herbeisehnt, ist es höchste Zeit zu handeln!

Die Gründe für solche Motivationstiefs können vielfältig sein – umso wichtiger ist es, die Ursachen zu reflektieren, sie zu verändern oder zu kompensieren. Tatsächlich gibt es Wege, sich selbst aus dem Motivationstief zu befreien. Je nachdem, um welchen Persönlichkeitstypus es sich handelt, greifen verschiedene Methoden und sogenannte Motivationsverstärker: Ein Mensch, der impulsiv reagiert und oft bildlich denkt, benötigt Motivationstechniken, die mit Imagination und Visualisierung arbeiten. Für rational handelnde Personen eignet sich hingegen eher eine analytische Vorgehensweise.

1. Reflektieren: Wo liegen die Ursachen?
2. Kompetenzen aneignen und erhöhen
3. Umfangreiche Projekte in Arbeitsschritte einteilen
4. Visualisierung von Teilschritten, Erfolgen und Zielen
5. Selbstwürdigung und Selbstbelohnung
6. Autosuggestion mittels positiver Formulierungen
7. Negative Gedankenschleifen stoppen
8. Für Ausgleich sorgen
9. Offen kommunizieren
10. Work-Life-Balance stabilisieren
11. Neue Herausforderungen suchen

1. Reflektieren: Wo liegen die Ursachen?

Zunächst einmal gilt es herauszufinden, welche Faktoren genau für das Motivationstief verantwortlich sind. Liegt es an der Stimmung im Team? Wünschen Sie sich mehr Austausch mit Kollegen oder Vorgesetzten? Macht Ihnen Zeit- oder Konkurrenzdruck zu schaffen? Bekommen Sie nicht genügend Anerkennung für Ihre Leistung? Oder sind Sie mit Ihrem Arbeitspensum permanent am Limit? Die Ursachenforschung erfordert natürlich etwas Zeit und genaues Nachdenken, um die mutmaßlichen Faktoren ausfindig zu machen. Am besten legen Sie die Punkte schriftlich nieder, so gewinnt Ihr Problem Struktur. Ist das erst einmal geschehen, können Sie nach Lösungen suchen. Je nach Ursache gibt es eine geeignete Lösungsstrategie:

2. Kompetenzen aneignen und erhöhen

Haben Sie das Gefühl, Ihre Leistungen und Engagement werden nicht recht gewürdigt? Wünschen Sie sich mehr Anerkennung für Ihre Leistungen? Dann sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten suchen und gemeinsam mit ihm eine Lösung finden. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken, arbeiten Sie diese heraus und belegen Sie Ihrem Vorgesetzten, wie das Unternehmen von Ihrer Arbeit profitiert.
Um mehr Anerkennung zu erlangen, bietet es sich außerdem an, sich zusätzliche Qualifikationen anzueignen. Natürlich müssen Sie Ihr Vorhaben zuerst mit Ihrem Vorgesetzten besprechen, schließlich investiert Ihr Unternehmen mit Ihre Qualifizierung in Sie, damit Sie Ihr Unternehmen voranbringen. Übrigens gibt es eine Reihe von staatlichen Fördermaßnahmen die in Anspruch genommen werden können.

3. Umfangreiche Projekte in Arbeitsschritte einteilen

Die Arbeit türmt sich vor Ihnen auf und Sie werden ihrer nicht Herr? Rein psychologisch gesehen, tut es niemandem gut, einen gewaltigen Berg an Arbeit vor sich zu sehen – egal, ob in Form von Aktenstößen, E-Mails oder Bügelwäsche. Wichtig ist also ein angemessenes Zeit- und Projektmanagement. Aufgrund übergreifender Aufgabenfelder und Projekte verlieren wir oft den Überblick, was an Arbeit schon geleistet wurde und was nicht. Ein guter Trick ist, die umfangreichen Aufgaben in mehrere Arbeitsschritte zu unterteilen. Zum einen führt das zur Entlastung und zum anderen sorgt es für Erfolgsgefühle, sobald ein Arbeitsschritt abgehakt ist. Außerdem gelangen Erfolge auf diese Weise immer wieder ins Bewusstsein.

Hat sich schon ein bestimmtes Handlungsmuster eingebürgert, sollte dieses noch einmal auf Schwachstellen überprüft werden. Vielleicht ist es nur ein einziger Zwischenschritt, der nicht optimal ausgeführt wurde. Oft hilft es auch, Stress als Herausforderung zu betrachten. Wer es trotz Trubel und Hektik schafft, mit kühlem Kopf ein Projekt zu steuern, der kann mit Recht stolz auf sich sein. Generell ist es hilfreich, sich Grundlagen im Projektmanagement anzueigenen, um von den erprobten Methoden der Projekt- und Aufgaben-Steuerung zu profitieren.

4. Visualisierung von Teilschritten, Erfolgen und Zielen

Um motiviert zu bleiben, ist es hilfreich sich den fortlaufenden Prozess der Arbeit stets vor Augen zu führen. Visualisierung heißt hier das Zauberwort: So lässt sich beispielsweise mit Hilfe von Excel-Tabellen der Fortschritt einer Arbeit und deren komplexe Struktur erkennen. Das zeigt nicht nur Ihnen selbst, wie weit Sie gekommen sind, sondern auch den Kollegen und Vorgesetzten. Visualisierung bedeutet aber auch, geistige Bilder entstehen zu lassen. Denn Imaginationen setzen Anker im Unterbewusstsein fest. Je realistischer die Vorstellung gelingt, desto größer ist die Motivation.

Um nur ein einfaches Beispiel zu nennen: Angenommen, Sie stellen sich vor, wie Sie professionell und selbstsicher Ihr neues Projekt im nächsten Meeting präsentieren. Sparen Sie beim Fantasieren aber nicht mit Emotionen, sondern versuchen Sie zu fühlen, wie viel Elan und Stolz Sie empfinden, wenn die Präsentation gut ankommt. Halten Sie diese Vorstellung aufrecht, das heißt, spielen Sie mehrmals die Woche Kopfkino, dann wird auch die Realität von Ihrer Vorstellung nicht groß abweichen.
Oft ist es sinnvoll, ein Coaching oder Seminar für Selbst- und Zeitmanagement zu belegen, um das notwendige Know-how zur Priorisierung und Selbstorganisation der Aufgabenfelder zu erlangen und Strategien zur effektiven Visualisierung kennenzulernen.

5. Selbstwürdigung und Selbstbelohnung

Die Motivation für eine Aufgabe oder ein Projekt kann schnell sinken, wenn man keine Rückmeldung über die Qualität seiner Arbeit bekommt. Gibt es ein positives Feedback, so ist jeder Mensch hochmotiviert, immer wieder dieses Erfolgsgefühl zu erlangen. Für Führungskräfte ist Lob ein wertvolles Instrument, um Mitarbeiter zu guten Leistungen zu bringen. Doch nicht jeder Vorgesetzte zeigt sein Lob in Worten, manchmal ist es auch ein einfacher Schulterklopfer oder ein Handschlag, der Ihnen die Anerkennung des Gegenübers versichert. Allerdings erkennen wir nicht immer alle Zeichen der Anerkennung.

Eventuell fragen Sie Ihren Vorgesetzten einfach, was er oder sie von Ihrer Arbeit in den letzten Wochen hält. Gleichzeitig können Sie sich auch selbst helfen: Laut aktueller Studien spielt es keine Rolle, ob die Anerkennung von außen erfolgt, also durch Vorgesetzte und Kollegen, oder von innen durch einen selbst. Relevant ist lediglich, dass der erfolgreiche Abschluss einer Arbeit überhaupt honoriert wird. Sorgt der Chef nicht für positives Feedback, weil er nicht daran denkt oder zu beschäftigt ist, dann belohnen Sie sich selbst mit einem guten Essen oder einem Shoppingbummel.

6. Autosuggestion mittels positiver Formulierungen

Ein tiefer Fall in das Motivationsloch kann dadurch hervorgerufen werden, dass uns eine Sache gründlich misslungen ist. Oft setzen wir einen Fehler gleich mit Versagen – die ganze Mühe erscheint uns dann vergebens und nutzlos. Einher geht dies häufig mit negativem Denken wie „ich schaffe das nicht“ oder „ich kann das nicht“. Fehler kommen vor, davon sollte sich aber niemand beeindrucken lassen oder das Projekt gleich als gescheitert ansehen. Denn das Gute daran ist der Lerneffekt: Beim zweiten oder dritten Durchgang lässt sich eine Aufgabe meist besser lösen als beim ersten Mal. Meist sind auch erst dann Irrtümer und Nachlässigkeiten besser zu erkennen. Die Qualität der Leistung steigt damit deutlich an. Von nun an heißt es also nicht mehr „ich kann das nicht“, sondern „ich weiß, worauf es ankommt“ und „ich schaffe das“.

7. Negative Gedankenschleifen stoppen

Soziale Vergleiche sind auch ein Faktor, der häufig zur Unzufriedenheit führt. Man hat das Gefühl, andere sind besser dran als man selbst: Sie verdienen mehr, sind beliebter, leistungsstärker …. Auf Dauer kann der ständige Konkurrenzdruck die Motivation stark beeinträchtigen, statt sie zu beflügeln. Was Konkurrenz- und Relationsdenken betrifft, so sollte niemand der Illusion verfallen, dass sich Menschen und ihre Leistungen eins zu eins vergleichen lassen. Denn fast niemand hat die gleichen Voraussetzungen und Sozialisationsformen erfahren wie der Kollege vom benachbarten Schreibtisch.

Selbst wenn Ihr Kollege in seinem Aufgabengebiet wirklich sehr effizient arbeitet, sagt das nichts über die eigene Kompetenz aus, sondern nur etwas über die des Kollegen. Die eigenen Fähigkeiten hatten doch letztendlich dazu geführt, dass man einem bestimmten Arbeitsfeld zugeteilt wurde. Sollten Sie tatsächlich einen Mangel an Kenntnissen bei sich feststellen, können Sie dem leicht selbst entgegenwirken. Machen Sie sich für eine Weiterbildungsmaßnahme stark. Denn dadurch erlangen Sie entweder neue Fähigkeiten oder vertiefen die bereits bestehenden Qualifikationen.

8. Für Ausgleich sorgen

Einseitige Belastungen können schnell zu einer – auch körperlich empfundenen – Unzufriedenheit führen. Denn es gibt nichts Schlimmeres für den komplexen menschlichen Organismus als Unausgeglichenheit. Darum sollten Sie in Ihrer Freizeit immer für Abwechslung sorgen. Wer den ganzen Tag eine sitzende und geistige Tätigkeit ausführt, sollte sich also im Privatleben mehr bewegen. Denn Aktivität baut Stress ab und fördert die Produktion von Glückshormonen. Empfehlenswert ist drei Mal pro Woche für 15 Minuten Ausdauersport zu betreiben, selbst ein regelmäßiger Spaziergang hilft schon.

Der Körper belohnt die Mühe und Selbstüberwindung mit einer positiveren Grundstimmung und deutlich mehr Elan am Arbeitsplatz. Ebenfalls empfehlenswert: Belegen Sie ein Stressmanagement-Seminar, das Ihnen dabei hilft, Stress im Job abzubauen und künftig besser damit umzugehen.

9. Offen kommunizieren

Konflikte zählen ebenfalls zu den stärksten Motivationskillern: Schwierige Verhältnisse mit Vorgesetzten und Kollegen oder auch Kunden und Klienten können einem schwer zusetzen und schaffen eine belastende Arbeitssituation. Nehmen Sie Konflikte als Chance wahr, nicht als Last. Dazu müssen Sie aber offen ansprechen, was Sie stört, und aktiv auf Ihr Gegenüber zugehen. In der Regel resultieren Konflikte nämlich aus Missverständnissen, die sich in einem direkten Gespräch oft schnell klären lassen. Hierfür ist es äußerst wichtig, dass Sie bei Ihrer Sicht der Dinge bleiben und die Situation klar schildern. Vorwürfe und Verallgemeinerungen sind bei einer Konfliktlösung völlig fehl am Platz. Scheint Ihnen das Gespräch schwierig und komplex, dann machen Sie sich Notizen darüber, was Sie ansprechen, vorbringen und mit dem Gespräch erreichen möchten. Gerade für ungeübte und konfliktscheue Personen ist ein Seminar oder Coaching im Konflikt- und Kommunikationsmanagement angeraten, denn dort erlernt man die richtigen Strategien und Methoden, um Konflikte jeglicher Art erfolgreich zu meistern.

10. Work-Life-Balance stabilisieren

Selbstverständlich braucht ein motivierter Mitarbeiter eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Doch mit vielen mobilen Endgeräten ist es heutzutage gar nicht so einfach, eine Trennung zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen. Viele halten sich für unentbehrlich im Betrieb und versenden noch Mails im Urlaub oder arbeiten am Wochenende an einem Projekt weiter. Dass solche Selbst-Anforderungen auf Dauer zu einem hohen Stresspegel führen und einem den Job vollkommen verleiden, verwundert nicht. Denn das Privatleben von der Arbeitszeit abzugrenzen ist wichtig, um wieder Energie zu tanken. Ansonsten droht ein Burnout und im schlimmsten Fall der Verlust des Arbeitsplatzes.

Dazu müssen Sie aber in erster Linie lernen, auch einmal Nein zu sagen. Es mag sich zwar gut auf Ihr Image auswirken, wenn Sie vor dem Chef ein hohes Engagement zeigen, doch belasten Sie auch Ihre psychische und physische Gesundheit und es wird auf Dauer schwierig, die geweckten Erwartungen einzuhalten. Lernen Sie also, Ihre Aufgaben verlässlich und mit ausreichend Puffer konkret zu planen, damit Sie Ihre Work-Life-Balance in den Griff bekommen. Und: Schalten Sie Ihr Handy und Ihren Laptop im Urlaub aus, damit Sie sich völlig auf Ihre Erholung konzentrieren können.
Auch für eine angemessene Work-Life-Balance gibt es Seminare und Coachings, die Ihnen profunde Kenntnisse im Selbst-, Stress- und Zeitmanagement vermitteln.

11. Neue Herausforderungen suchen

Es gibt aber auch das Gegenteil von Burnout: Das sogenannte Boreout-Syndrom tritt auf, wenn im Beruf eine anhaltende Unterforderung gegeben ist. Ebenso wie die Überlastung, ist die Unterforderung ein Extrem in der Arbeitswelt, das es ernst zu nehmen gilt. Betroffene sind nicht ausgelastet, weil zu wenig Arbeit vorliegt, eine ermüdende Routine dominiert oder man für das zugewiesene Aufgabenfeld überqualifiziert ist. Die Folge sind unspezifische Beschwerden, die sich über körperliche Leiden bis hin zu Depressionen erstrecken. Das Schlimme ist, dass viele Betroffene ihr Problem verstecken, weil sie sich vor dem mangelnden Verständnis ihrer Mitmenschen fürchten. Darum versuchen viele Boreout-Erkrankte, großes Engagement und Stress zu simulieren.

Boreout ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten, bitten Sie um neue Herausforderungen oder neue Aufgabengebiete. Vielleicht ist auch ein Abteilungswechsel der richtige Weg. Jedenfalls braucht sich niemand Sorgen zu machen, mit der Kommunikation des Problems seinen Job zu verlieren. Denn nichts imponiert einem Arbeitgeber mehr als wenn die Beschäftigen von sich aus Initiative zeigen und nach mehr Arbeit fragen. Laut Psychologen hilft auch eine entsprechende Auslastung im Privatleben, um Boreout zu therapieren, beispielsweise in Form eines neuen herausfordernden Hobbys.

Auch hier machen Weiterbildungsmaßnahmen bzw. Qualifizierungsseminare besonders Sinn, denn durch die Erlangung von Zusatzqualifikationen lässt sich die Arbeit aufwerten und eröffnet flexiblere Einsatzmöglichkeiten. Wenn alles nichts bringt, hilft schließlich nur noch ein Jobwechsel.

Jetzt sind Sie gefragt!
Es gibt also viele Möglichkeiten, um den Spaß bei der Arbeit zurückzugewinnen. Meistens sind die Strategien mit einer guten Kommunikation mit Ihren Vorgesetzten verbunden – schließlich ist es gemeinsam leichter, eine gute Lösung für Ihr Problem zu finden.

Lust, Frust oder Stillstand?

Wie stehen Mitarbeiter zu Weiterbildung?

1.000 Angestellte hatte Forsa im Auftrag der Haufe Akademie befragt: Wollen sie sich mehr weiterbilden, was motiviert sie zur Weiterbildung, gibt es Unterschiede je nach Alter? Spannend: „Weiterbildung ist wichtig – aber mein Arbeitgeber bietet mir keine guten Angebote!“ Diese Aussage trafen immerhin 23% der Befragten. Mehr Ergebnisse finden Sie in unseren Infografiken:

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