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Der Leitwolf: Führung auf Distanz

Der Leitwolf: Führung auf Distanz

Der Leitwolf: Führung auf Distanz

Die Digitalisierung löst räumliche und zeitliche Grenzen auf. Wir arbeiten in Netzwerken, Hierarchien werden immer flacher. Brauchen wir eigentlich noch Chefs? Früher waren Führungskräfte wie Leitwölfe in freier Wildbahn: dominant und autoritär. Heute wirkt ihr Rudel allerdings immer unabhängiger und nicht mehr im unmittelbaren Zugriff: der Assistent in der Berliner Unternehmenszentrale, die Projektmanagerin im Züricher Home-Office, die Experten in Shanghai und New York. Führung auf Distanz: Ist der Leitwolf vom Aussterben bedroht?

Vorgesetzte brauchen digitales Know-how

„Führungsrollen wird es weiterhin geben. Wir brauchen sie sogar. Allerdings wandeln sie sich“, sagt Prof. Sabine Remdisch von der Leuphana Universität Lüneburg. Sie forscht zum Thema „Leadership in the Digital World“. Ein Leitwolf in der digitalen Welt brauche neue Kompetenzen. Dazu gehört an erster Stelle natürlich mehr technisches Wissen und Verständnis für digitale Innovationen – und schon dabei hapert es. So zeigt beispielsweise eine Umfrage des Beratungsunternehmens Crisp Research unter 500 Führungskräften, dass nur sieben Prozent davon in der Kategorie „Digital Leader“ eingestuft werden können. Vor allem ändern sich aber auch die Anforderungen an die sozialen Kompetenzen von Führungskräften.

Drei neue Aspekte von Führung

Laut Remdisch werden drei Arten von Führung künftig immer wichtiger: geteilte Führung, Führen durch Visionen und Führen in Netzwerken.

Führung auf Distanz: Das Kompetenzprofil des Leitwolfs 2.0

Diese neuen Führungsaspekte fordern von den Leitwölfen vor allem mehr „soft skills“. Der Leitwolf 2.0 zeichnet sich durch hohe Networking-, Storytelling- und Coaching-Kompetenzen aus. Warum gerade auch Coaching durch die Digitalisierung für Führungskräfte wichtig geworden ist, zeigen die Forschungsergebnisse von Remdisch. „Sich als Coach für die Mitarbeitenden zu verstehen, ist eine zentrale Führungsaufgabe in der digitalen Welt. Das bedeutet, trotz aller Technik auf einer wertschätzenden, direkten Kommunikationsebene für den Mitarbeitenden da zu sein“, erklärt sie. Angehenden Führungskräften empfiehlt sie, sich in den genannten drei Bereichen weiterzubilden. Denn diese sozialen Kompetenzen bleiben in Zukunft weiterhin wichtig. Als einen wichtigen künftigen Einflussfaktor auf Führung sieht Prof. Remdisch „Virtual Reality“. Die neue Technik besitzt das Potential künftig als wichtiges Trainingsformat in der Personalentwicklung eingesetzt zu werden – und so beispielsweise durch Simulationen die Empathiefähigkeit zu verbessern.

Übrigens: Weitere Handlungsempfehlungen zur Führung in agilen Systemen finden Sie in unserem Whitepaper.

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