Lernen Sie lieber im Seminar oder mit Kopfhörern tief versunken im Webinar? Ist Coaching Ihr lang gehegter Traum? Wir wollten es wissen: Welche Formate und welche Tipps machen Weiterbildung für Angestellte in Deutschland sinnvoll? Über 1000 Befragte geben uns Aufschluss darüber. Lesen Sie selbst!
Die Zahlen zeigen: Vielfalt der Weiterbildungsmöglichkeiten wird unterschätzt! Die Angestellten sollten einschätzen, welche Weiterbildungsmöglichkeiten sie unter welchem zeitlichen Aufwand sinnvoll finden und welche davon der Arbeitgeber tatsächlich ermöglicht beziehungsweise fördert.
Coaching: Heiß begehrt!
An letzter Stelle steht reines E-Learning (53 Prozent). 62 Prozent der Befragten halten bis zu sechs Tage im Jahr für Weiterbildungen nötig, um den beruflichen Anforderungen zu genügen. Jeder dritte Angestellte (33 Prozent) erachtet es sogar für sinnvoll, mehr als sechs Tage für Weiterbildungen einzuplanen.
Wunsch meets Wirklichkeit: Welche Formate Unternehmen fördern
Seminare und Tagungen werden am häufigsten angeboten: 74 Prozent der Angestellten erhalten von ihrem Arbeitgeber die Möglichkeit, solche ein- bis zweitägigen Präsenzveranstaltungen zu besuchen. Mit deutlichem Abstand folgt an zweiter Stelle die eigene Fachlektüre (46 Prozent) knapp vor E-Learning, also der Nutzung computergestützter Lernprogramme (42 Prozent).
Jeder dritte Angestellte (34 Prozent) hat die Möglichkeit, mit Unterstützung seines Arbeitgebers an Qualifizierungsprogrammen teilzunehmen. Gut jeder Fünfte (21 Prozent) kann bei persönlichem, individuellem Coaching mit der Unterstützung vom Arbeitgeber rechnen und gut jeder siebente (13 Prozent) bei Blended Learning.
Was wir daraus lernen: Formenvielfalt und Blended Learning machen individuelles Lernen möglich!
Klassische Präsenzveranstaltungen sind für die meisten immer noch die sinnvollste Weiterbildungsmaßnahme. Sie werden auch am häufigsten von den Arbeitgebern angeboten und gefördert, im Gegensatz etwa zum Blended Learning oder E-Learning. Christoph Beck, HR-Experte und Professor für Personalentwicklung, sieht dafür mehrere Gründe: „Der zeitliche und finanzielle Aufwand für Seminare und Tagungen ist überschaubar, Wissen wird themenspezifisch und effizient vermittelt und gleichzeitig ist ein persönlicher Erfahrungsaustausch mit anderen möglich.“
Weniger ist mehr? Oder gewinnt die Flexibilität?
Die Zahlen zeigen: Aufmerksamkeit der Chefs ist gefragt!
Es wurde ermittelt, welche Kompetenzen von Fach- sowie Führungskräften in den letzten Jahren wichtiger geworden sind beziehungsweise wichtiger werden.
Aus Sicht der Angestellten sind in den letzten Jahren alle vier vorgegebenen Kompetenzen mehrheitlich wichtiger geworden – sowohl für Fach- als auch für Führungskräfte. Es zeigen sich allerdings auch einige Unterschiede: Für Fachkräfte ist es aus Sicht der Angestellten noch wichtiger geworden als für Führungskräfte, neue Technologien anwenden zu können (77 Prozent vs. 69 Prozent) und umfangreiches Fachwissen im Kernarbeitsbereich zu haben (68 Prozent vs. 60 Prozent). Für Führungskräfte haben dagegen soziale Kompetenzen wie zum Beispiel Stressmanagement und Organisationsfähigkeit noch stärker an Bedeutung zugenommen als für Fachkräfte.
Was wir daraus lernen: Führungskräfte schlüpfen in die Rolle der Enabler
Flexiblere Weiterbildungsangebote machen Karriere
Christoph Beck rät Personalentwicklern und Führungskräften zu individuelleren Entwicklungskonzepten. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Gründe für Weiterbildung vielfältig sind, und das dürfen sie auch“, sagt er.
„Es ist für einen Berufseinsteiger durchaus legitim, mit einer Weiterbildung den beruflichen Aufstieg zu ermöglichen, während Fachkräfte durch eine Weiterbildung vorrangig nicht den Anschluss verlieren wollen. Fakt ist: Die Motive sind unterschiedlich und genau das sollte eine moderne Personalentwicklung durch entsprechend flexible Angebote berücksichtigen.“ Christoph Beck
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