Kooperativer Führungsstil
Definition: Was ist kooperative Führung?
Kooperativ führen heißt: Die Führungskraft bezieht ihr Team aktiv in Entscheidungen ein, fördert Mitverantwortung und setzt auf offene Kommunikation. Sie steuert den Prozess – ohne sich über das Team zu stellen. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, nicht allein. Hier zählt nicht, dass alle gleich denken – sondern dass alle mitdenken. Es geht um Beteiligung, Vertrauen und darum, gemeinsam tragfähige Entscheidungen zu treffen.
Merkmale des kooperativer Führungstils
- Mitarbeitende werden aktiv in Entscheidungen eingebunden
- Offene Kommunikation und Feedbackkultur auf Augenhöhe
- Vertrauen ersetzt Kontrolle
- Gemeinsame Zieldefinition und klare Rollen
- Fokus auf Eigenverantwortung und Entwicklung
Vorteile | Nachteile |
Höhere Motivation und Identifikation im Team | Entscheidungsprozesse benötigen mehr Zeit |
Bessere Lösungen durch vielfältige Perspektiven | Erfordert Dialogbereitschaft und Kommunikationsstärke |
Fördert persönliche Entwicklung | Nicht alle Mitarbeitenden möchten Verantwortung übernehmen |
Stärkt Teamzusammenhalt und Vertrauen | Risiko diffuser Zuständigkeiten bei schlechter Moderation |
Praxisbeispiel: So sieht kooperative Führung im Alltag aus
In einem mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen steht eine Produktüberarbeitung an. Die Teamleitung bringt nicht nur Entwickler:innen, sondern auch Mitarbeitende aus Vertrieb und Kundenservice an einen Tisch. Es wird offen besprochen, wo es hakt und gemeinsam überlegt, wie es besser geht. Die Führungskraft hält den Überblick, gibt Struktur und treibt die Umsetzung an. Entscheidungen entstehen im Team, aber die Verantwortung für den Weg bleibt bei der Führung.
Zusammenfassung
Kooperative Führung bringt oft bessere Ergebnisse, weil alle mitdenken. Sie stärkt Teamgefühl und Eigenverantwortung – funktioniert aber nur, wenn Vertrauen da ist und die Rahmenbedingungen mitspielen. Nicht jeder will oder kann kooperativ arbeiten. Und das ist okay.
FAQ
Ist kooperative Führung das gleiche wie demokratische Führung?
Nein. Demokratische Führung bezieht das Team noch stärker in Entscheidungen ein. Kooperative Führung bedeutet: Die Führungskraft bleibt verantwortlich, öffnet aber bewusst den Weg zur Mitgestaltung.
Wann ist kooperative Führung sinnvoll?
In komplexen Projekten, in wissensintensiven Bereichen oder bei kreativen Themen, die mehrere Perspektiven erfordern – etwa Produktentwicklung oder Change-Prozesse.
Funktioniert kooperative Führung mit jedem Team?
Nur, wenn grundlegendes Vertrauen da ist und Mitarbeitende Verantwortung übernehmen wollen – und dürfen. Nicht jedes Team ist bereit dafür.
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