Marge
Was ist eine Marge?
Die Marge (auch Gewinnspanne genannt) beschreibt die Differenz zwischen den Einnahmen aus dem Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung und den dafür angefallenen Kosten. Sie gibt an, wie profitabel ein Unternehmen arbeitet und ist damit eine zentrale Kennzahl zur Beurteilung der Rentabilität. Die Marge wird häufig in Prozent des Umsatzes angegeben.
Was sind die Unterschiede zwischen Margenarten?
Es gibt drei verschiedene Arten von Margen, die jeweils unterschiedliche Aussagen über die Ertragslage erlauben:
- Bruttomarge: Die Bruttomarge zeigt, wie viel Prozent des Umsatzes nach Abzug der Herstellungskosten als Rohertrag verbleiben.
- Nettomarge: Die Nettomarge gibt an, welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug aller Kosten (inkl. Steuern) als Gewinn übrig bleibt.
- Handelsspanne: Spezifische Marge im Handel, die die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis beschreibt.
Wie wird die Marge berechnet?
Die Berechnung hängt von der Art der Marge ab. Grundsätzlich wird die Differenz zwischen Erlösen und Kosten ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt.
- Bruttomarge:
(Umsatz-Herstellungskosten)÷Umsatz×100 - Nettomarge:
(GewinnnachSteuern÷Umsatz)×100 - Handelsspanne:
(Verkaufspreis-Einkaufspreis)÷Verkaufspreis×100
Beispiel:
Ein Produkt wird für 100 Euro verkauft, die Herstellung kostet 60 Euro:
Bruttomarge = (100 – 60) / 100 x 100 = 40 %.
Wo kommt die Marge im Unternehmen zum Einsatz?
Die Marge dient als zentrale Kennzahl zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Produkten, Dienstleistungen oder ganzen Geschäftsbereichen. Sie zeigt auf, wie viel von jedem Euro Umsatz nach Abzug aller Kosten übrigbleibt – entweder für Gewinne, Investitionen oder Rücklagen.
Ziele:
- Profitabilität messen: Analyse der Rentabilität einzelner Produkte oder Geschäftsfelder.
- Preisgestaltung unterstützen: Sicherstellen, dass Preise kostendeckend sind und Gewinne ermöglichen.
- Vergleichbarkeit schaffen: Bewertung der Leistung im Vergleich zu Wettbewerbern oder Vorjahren.
Relevanz für Unternehmen
Die Marge ist in nahezu allen Branchen relevant – vom Einzelhandel über die Produktion bis hin zu Dienstleistungen. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei strategischen Entscheidungen und beeinflusst, wie Preise kalkuliert, Budgets geplant und Investitionen getätigt werden.
Typische Einsatzbereiche:
- Preiskalkulation: Festlegen von Preisen unter Berücksichtigung von Produktionskosten und Marktgegebenheiten.
- Produktbewertung: Identifikation besonders profitabler Artikel.
- Wettbewerbsanalyse: Vergleich mit anderen Anbietern hinsichtlich Profitabilität.
- Investitionsentscheidungen: Einschätzung potenzieller Renditen neuer Projekte.
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FAQ
Wie unterscheidet sich die Brutto- von der Nettomarge?
Die Bruttomarge betrachtet nur die direkten Herstellungskosten und zeigt damit, wie effizient ein Produkt produziert wird. Die Nettomarge hingegen zieht zusätzlich alle weiteren Kosten – etwa für Marketing, Verwaltung, Zinsen und Steuern – ab und gibt an, welcher Anteil des Umsatzes tatsächlich als Gewinn verbleibt.
Ist eine hohe Marge immer besser?
Nicht zwingend. Eine hohe Marge deutet zwar auf Profitabilität hin, kann aber auch Wettbewerbsrisiken bergen, wenn Mitbewerber mit niedrigeren Preisen locken.
Was bedeutet eine negative Marge?
Eine negative Marge liegt vor, wenn die Kosten die Einnahmen übersteigen. Das bedeutet, dass das Unternehmen oder ein Produkt Verluste erwirtschaftet. In bestimmten Situationen – etwa bei Markteintritten, Sonderaktionen oder bewusst niedrigen Einführungspreise – kann diese kurzfristig akzeptable sein. Langfristig deutet eine negative Marge jedoch auf ein unrentables Geschäftsmodell hin.
Warum variieren Margen stark zwischen Branchen?
Unterschiedliche Industrien haben unterschiedliche Kostensituationen sowie Preisdruck: Im Einzelhandel sind Margen oft aufgrund des hohen Wettbewerbs gering, während sie bei spezialisierten Dienstleistungen deutlich höher ausfallen können.
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