Zum Inhalt springen
Kategorien: Rechnungswesen

Substanzsteuer

Was ist eine Substanzsteuer?

Eine Substanzsteuer ist eine Steuer, die sich nicht am Einkommen oder Gewinn orientiert, sondern am bestehenden Vermögen. Sie wird also unabhängig davon erhoben, ob die Vermögenswerte Erträge abwerfen oder nicht – selbst in Verlustjahren. Die Bemessungsgrundlage ist der Vermögensstand, nicht dessen Zuwachs. Im Gegensatz zu Ertragsteuern wie der Einkommensteuer, die den Vermögenszuwachs besteuern, greift die Substanzsteuer direkt auf den vorhandenen Besitz zu.

Beispiele für Substanzsteuern in Deutschland

  • Grundsteuer – belastet den Besitz von Grundstücken und Immobilien.
  • Kraftfahrzeugsteuer – fällt für alle zugelassenen Fahrzeuge an.
  • Vermögensteuer – seit 1997 nicht mehr erhoben, aber gesetzlich noch existent.

Sonderfall Erbschaft- und Schenkungsteuer

Diese Steuerarten knüpfen an den Übergang von Vermögen an, etwa bei einem Erbfall oder einer Schenkung. Auch wenn die Berechnung auf Basis des übertragenen Vermögens erfolgt, zählen sie im engeren Sinn nicht zu den klassischen Substanzsteuern, weil sie nur einmalig beim Vermögensübergang erhoben werden. Substanzsteuern hingegen sind in der Regel regelmäßig fällig, etwa jährlich.

Welche Ziele und Auswirkungen hat eine Substanzsteuer?

Substanzsteuern sollen einerseits staatliche Einnahmen sichern, andererseits können sie als Instrument zur Vermögensverteilung dienen. In der politischen Diskussion geht es oft um die Frage, wie gerecht solche Steuern sind und wie sie sich auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes auswirken.

Besondere Relevanz für Familienunternehmen

Für Betriebe, die stark kapitalgebunden arbeiten, können Substanzsteuern eine erhebliche Belastung darstellen – besonders in wirtschaftlich schwachen Jahren. Sie mindern die Liquidität, weil sie unabhängig von aktuellen Gewinnen gezahlt werden müssen. Das kann Investitionen bremsen oder den Unternehmenswert schmälern.

Fazit: Substanzsteuer

Die Substanzsteuer ist ein fester Bestandteil des deutschen Steuersystems – auch wenn nicht alle Formen aktuell erhoben werden. Sie sorgt dafür, dass Vermögen zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben beiträgt, steht aber auch in der Kritik, weil sie Unternehmen und Privatpersonen unabhängig von ihrer Ertragslage belasten kann. Die Diskussion über ihre gerechte Ausgestaltung und mögliche Reformen wird weiterhin intensiv geführt.

Unsere Seminarempfehlungen

Rechnungswesen Seminare

Im Finanz- und Rechnungswesen zählt Aktualität. Neue Bewertungs- oder Bilanzierungsvorschriften, Änderungen im Steuerrecht und digitale Prozesse stellen dich ständig vor neue Herausforderungen.

Praxisnahes Fachwissen, topaktuelle Inhalte und erfahrene Referent:innen. Mit unserer Weiterbildung bleibst du im Rechnungswesen und Steuerrecht sicher, up to date und fit für die Zukunft.


Zu unserem Rechnungswesen Seminarangebot

FAQ

Welche Steuern gehören in Deutschland zu den Substanzsteuern?

Dazu zählen vor allem die Grundsteuer, die Kraftfahrzeugsteuer und – historisch – die Vermögensteuer, die seit 1997 nicht mehr erhoben wird.

Warum ist die Erbschaftsteuer keine klassische Substanzsteuer?

Weil sie nur einmal beim Übergang von Vermögen anfällt, nicht regelmäßig auf den Besitz.

Zum Glossar «