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Kategorien: Rechnungswesen

Venture Capital

Was bezeichnet man als Venture Capital?

Venture Capital (VC), auf Deutsch auch Risikokapital genannt, bezeichnet eine Form der Finanzierung, bei der Investor:innen Kapital in junge Unternehmen mit hohem Innovations- und Wachstumspotenzial investieren. Anders als bei Krediten erhalten die Investor:innen Unternehmensanteile des Start-ups anstelle einer Rückzahlung mit Zinsen und profitieren von einer erwarteten Wertsteigerung des Unternehmens.

Warum ist Venture Capital für Start-ups wichtig?

Wer ein Unternehmen neu gründet, braucht zu Beginn in der Regel eine größere Menge Geld. Da junge Unternehmen und ihr Geschäftsmodell noch nicht am Markt etabliert sind, besteht für sie ein größeres Risiko für Insolvenz. Für Start-ups kann es daher schwierig sein, größere Kredite bei Banken zu erhalten. Venture Capital basiert nicht auf Tilgung und Verzinsung – und kann daher eine gute Alternative darstellen.

Zudem geht mit dem gewährten Venture Capital auch meist eine strategische Beratung durch den oder die Investor:in einher. Gründer:innen können von dieser Expertise stark profitieren und ihre innovativen Ideen, Technologien und Geschäftsmodelle erfolgreich weiterentwickeln.

Merkmale von Venture Capital

Die folgenden Eigenschaften zeichnen Venture Capital aus:

Merkmal Beschreibung
Hohes Risiko für Kapitalgeber:innen Investition ohne gesicherte Erfolgsaussichten – anders als bei einer Kreditfinanzierung, für die der oder die Kreditgeber:in Zinsen erhält.
Langfristigkeit Kapital wird meist über mehrere Jahre gebunden (3-10 Jahre).
Aktive Beteiligung VC-Investor:innen bringen häufig ihre Expertise ein und nehmen Einfluss auf Entscheidungen.
Exitorientiert Ziel der Kapitalgeber:innen ist ein gewinnbringender Verkauf der Anteile, z. B. bei Börsengang oder durch Verkauf an andere Unternehmen.

 

Was sind Vor- und Nachteile von Venture Capital?

Finanzierung über Risikokapital birgt für beide Seiten – Gründer:innen und Investor:innen – große Chancen, aber auch Risiken.

Vorteile:

  • Das Start-up erhält große Summen ohne Rückzahlungspflichten wie bei Krediten. Das schafft Planungssicherheit und sichert die Liquidität.
  • Investor:innen teilen ihre Markt- und Branchenexpertise und geben den Gründer:innen Zugang zu ihrem Netzwerk. Daraus können sich ungeahnte Möglichkeiten für das junge Unternehmen ergeben.
  • Investor:innen können ihr eingesetztes Kapital lukrativ vermehren – vorausgesetzt, das Start-up entwickelt sich wie erwartet.

Nachteile:

  • Bei Finanzierung durch Venture Capital geben Gründer:innen einen Teil der Kontrolle über das eigene Unternehmen ab, da sie den Investor:innen Anteile am Unternehmen übergeben.
  • Investor:innen haben keine Sicherheit, wie sich das Start-up entwickelt.
  • Investor:innen erhoffen sich meist eine schnelle Wertsteigerung ihrer Anteile, was einen hohen Erwartungsdruck bewirken kann.
  • Die Entscheidungsfindung kann sehr kompliziert werden, insbesondere, wenn mehrere Personen beteiligt sind.

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FAQ

Wie finden Gründer:innen geeignete VC-Investor:innen?

Über Gründerevents, Wettbewerbe oder spezielle VC-Netzwerke können Gründer:innen Kontakte knüpfen.

Was bedeutet Pre-Money- vs. Post-Money-Bewertung?

Die Pre-Money-Bewertung gibt den Wert des Unternehmens vor der Finanzierungsrunde an und ist die Grundlage für die Verhandlungen. Die Post-Money-Bewertung berücksichtigt zusätzlich das neu eingebrachte Kapital und gibt den erhöhten Wert des Unternehmens nach Verhandlungs- und Vertragsabschluss an.

Welche Rolle spielen Business Angels im Vergleich zu VCs?

Auch Business Angels finanzieren und unterstützen Start-ups. Sie kommen allerdings schon zu einem früheren Zeitpunkt der Finanzierung ist Spiel – meist bei der Gründungsfinanzierung. VCs steigen in späteren Phasen ein, wenn das Start-up mit der Geschäftsidee schon erste Erfolge erzielen konnte.

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