Kapitalgesellschaft
Definition von Kapitalgesellschaft
Eine Kapitalgesellschaft ist eine juristische Person, die als eigenständige Rechtseinheit am Wirtschaftsleben teilnimmt. Anders als bei einer Personengesellschaft steht bei der Kapitalgesellschaft das eingesetzte Kapital im Vordergrund, nicht die Gesellschafter:innen selbst. Typische Rechtsformen sind die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) und die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA).
Die Kapitalgesellschaft haftet ausschließlich mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Die persönliche Haftung der Gesellschafter:innen ist ausgeschlossen. Das macht sie besonders für größere Vorhaben und Investitionen attraktiv.
Unterschied zur Personengesellschaft
Kapitalgesellschaften unterscheiden sich grundlegend von Personengesellschaften, etwa der Kommanditgesellschaft oder der Offenen Handelsgesellschaft (OHG).
- Haftung: Bei Kapitalgesellschaften haften die Gesellschafter:innen nicht persönlich, bei Personengesellschaften oft unbeschränkt.
- Rechtsform: Kapitalgesellschaften sind juristische Personen. Personengesellschaften sind zwar keine juristischen Personen, können aber (wie z.B. die OHG, KG oder eGbR) als rechtsfähige Einheiten selbst Rechte erwerben und Verbindlichkeiten eingehen.
- Geschäftsführung: Wird bei Kapitalgesellschaften durch bestellte Organe wie Geschäftsführer oder Vorstände übernommen.
- Gründung: Kapitalgesellschaften benötigen meist ein Mindestkapital und einen notariellen Gesellschaftsvertrag.
Gründung und Rechtsform einer Kapitalgesellschaft
Die Gründung einer Kapitalgesellschaft erfordert bestimmte rechtliche und formale Schritte. Dazu gehören:
- Gesellschaftsvertrag: Muss notariell beurkundet werden.
- Mindestkapital: Zum Beispiel 25.000 Euro bei einer GmbH, 50.000 Euro bei einer AG.
- Eintragung: Ins Handelsregister zur Erlangung der Rechtsfähigkeit.
Beliebte Gesellschaftsformen sind die GmbH für kleinere und mittelständische Unternehmen sowie die AG oder KGaA für börsennotierte Unternehmen.
Vorteile einer Kapitalgesellschaft
Kapitalgesellschaften bieten zahlreiche Vorteile, insbesondere für wachstumsorientierte Unternehmen.
- Haftungsbeschränkung: Schutz des Privatvermögens der Gesellschafter:innen.
- Attraktiv für Investor:innen: Besonders durch die Möglichkeit der Beteiligung über Aktien.
- Klare Strukturen: Durch gesetzlich geregelte Organe wie Geschäftsführung oder Aufsichtsrat.
- Unabhängigkeit von Personen: Die Gesellschaft bleibt auch bei Wechsel der Gesellschafter:innen bestehen.
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FAQ
Was ist eine Kapitalgesellschaft?
Eine Kapitalgesellschaft ist eine juristische Person, bei der das Kapital im Vordergrund steht. Sie haftet nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen.
Welche Arten von Kapitalgesellschaften gibt es?
Die gängigsten Formen sind die GmbH, AG und KGaA. Sie unterscheiden sich u. a. im Mindestkapital und in der Organisation.
Was ist der Unterschied zwischen Kapital- und Personengesellschaft?
Kapitalgesellschaften haften nur mit dem Gesellschaftsvermögen, während Personengesellschaften oft eine persönliche Haftung der Gesellschafter:innen vorsehen.
Wie läuft die Gründung einer Kapitalgesellschaft ab?
Erforderlich sind ein Gesellschaftsvertrag, ein Mindestkapital und die Eintragung ins Handelsregister.
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