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Kategorien: Prozessmanagement

Kennzahlensystem

Definition von Kennzahlensystem

Ein Kennzahlensystem ist ein strukturiertes Ordnungssystem aus mehreren, in Beziehung zueinanderstehenden Kennzahlen. Es dient dazu, die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens zu analysieren, zu überwachen und zu steuern. Im Gegensatz zu einer isolierten Einzelkennzahl verknüpft ein Kennzahlensystem relevante Größen logisch miteinander und ermöglicht so eine fundierte Entscheidungsgrundlage im Controlling.

Ziele und Nutzen von Kennzahlensystemen

Der Einsatz von Kennzahlensystemen verfolgt klare betriebswirtschaftliche Ziele. Sie helfen Unternehmen dabei, Transparenz zu schaffen und zielgerichtet zu steuern.

  • Transparenz: Komplexe Unternehmensdaten werden strukturiert und verständlich aufbereitet.
  • Entscheidungsgrundlage: Führungskräfte können auf Basis der Kennzahlen fundierte Entscheidungen treffen.
  • Zielorientierung: Die Ausrichtung auf strategische Ziele wird gefördert, etwa durch die Auswahl einer Spitzenkennzahl (z. B. ROI).
  • Frühwarnsystem: Abweichungen in Bereichen wie Liquidität oder Rentabilität lassen sich frühzeitig erkennen.

Bekannte Kennzahlensysteme im Überblick

In der Praxis kommen verschiedene Typen von Kennzahlensystemen zum Einsatz, die sich in Aufbau, Zielsetzung und Komplexität unterscheiden.

  • Balanced Scorecard (BSC): Kombiniert finanzielle Kennzahlen mit nicht-monetären Zielen aus drei weiteren Perspektiven (Kunden, interne Prozesse sowie Lernen und Entwicklung). Ziel ist eine ausgewogene strategische Steuerung des gesamten Unternehmens.
  • DuPont-Kennzahlensystem: Ein klassisches Rechensystem, das den Return on Investment (ROI) als Spitzenkennzahl verwendet. Es zeigt die Wechselwirkungen zwischen Umsatz, Kosten und Kapital auf.
  • ZVEI-Kennzahlensystem: Entwickelt vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Es dient der finanziellen Steuerung mittelständischer Unternehmen mit einem Fokus auf Produktivität und Wirtschaftlichkeit.
  • RL-Kennzahlensystem (nach Reichmann/Lachnit): Ein wertorientiertes Rechensystem, das Kennzahlen aus der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung logisch miteinander verknüpft. Es dient primär der Analyse und Steuerung der Rentabilität und Liquidität eines Unternehmens.

Wichtige Merkmale eines effektiven Kennzahlensystems

Damit ein Kennzahlensystem seine volle Wirkung entfalten kann, sollten bestimmte Kriterien erfüllt sein:

  • Beziehungsorientierung: Die Kennzahlen stehen in logischer Beziehung zueinander.
  • Vollständigkeit: Alle relevanten Aspekte der Unternehmenssteuerung, wie z. B. Investment, Rentabilität oder Liquidität, werden berücksichtigt.
  • Individuelle Anpassung: Das System ist auf die spezifischen Anforderungen und Ziele des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten.
  • Einheitlichkeit: Einheitliche Definitionen und Berechnungsmethoden sorgen für Vergleichbarkeit.

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FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Kennzahlen und einem Kennzahlensystem?

Einzelne Kennzahlen liefern isolierte Informationen. Ein Kennzahlensystem hingegen verknüpft diese Kennzahlen logisch, um Zusammenhänge zu erkennen und Entscheidungen fundierter zu treffen.

Wofür wird das DuPont-Kennzahlensystem verwendet?

Das DuPont-System wird primär genutzt, um den ROI zu analysieren und die Einflussfaktoren wie Umsatzrendite und Kapitalumschlag transparent zu machen.

Ist ein Kennzahlensystem für jedes Unternehmen sinnvoll?

Ja, unabhängig von Größe oder Branche profitieren Unternehmen von strukturierten Ordnungssystemen zur Steuerung. Die Komplexität sollte jedoch an die Unternehmensgröße angepasst sein.

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