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Was ist Content Curation?

Content Curation bezeichnet das gezielte Sammeln, Filtern, Aufbereiten und Teilen relevanter Inhalte aus verschiedenen Quellen. Im Gegensatz zur Content Creation erstellen Sie keine neuen Inhalte, sondern wählen bestehende Informationen aus, ordnen sie thematisch ein und versehen sie mit Kontext oder Kommentaren.

Im Unternehmenskontext spielt Content Curation eine wichtige Rolle im Wissensmanagement und in der Personalentwicklung. Sie ermöglicht es, bestehendes Wissen zu bündeln, für Mitarbeitende zugänglich zu machen und kontinuierlich zu erweitern.

Besonders in Learning Experience Plattformen (LXP) entfaltet Content Curation ihr volles Potenzial: Mitarbeitende können eigene Inhalte hochladen, externe Quellen einbinden und zu thematischen Kollektionen zusammenstellen.

Woher kommt der Begriff Content Curation?

Der Begriff Content Curation stammt ursprünglich aus dem Museumsbereich: Wie Kurator:innen Kunstwerke für eine Ausstellung auswählen und präsentieren, kuratieren Sie digitale Inhalte für Ihre Mitarbeitenden. Das Ziel ist es, aus der Informationsflut die relevanten Inhalte herauszufiltern und sinnvoll aufzubereiten.

Welche Ziele verfolgt Content Curation?

Content Curation unterstützt Unternehmen dabei, Wissen effizient zu managen und die Lernkultur zu stärken. Im Fokus stehen dabei mehrere zentrale Ziele:

Wissensmanagement optimieren Relevante Informationen sind oft über verschiedene Quellen verstreut. Content Curation bündelt dieses Wissen an einem zentralen Ort und macht es für alle Mitarbeitenden zugänglich. Das spart Zeit bei der Recherche und verhindert, dass wertvolle Informationen verloren gehen.
Lernprozesse beschleunigen Mitarbeitende müssen nicht mehr selbst nach Informationen suchen. Kuratierte Inhalte liefern ihnen genau das Wissen, das sie für ihre Aufgaben benötigen – strukturiert und aufbereitet.
Expertise sichtbar machen Wenn Mitarbeitende Inhalte kuratieren und kommentieren, teilen sie ihr Fachwissen mit dem Team. Das fördert den Wissenstransfer und macht verborgene Expertise im Unternehmen sichtbar.
Qualität sichern Durch die Auswahl und Bewertung von Quellen stellen Sie sicher, dass Mitarbeitende mit vertrauenswürdigen und aktuellen Informationen arbeiten. Das erhöht die Qualität von Entscheidungen und Arbeitsergebnissen.
Kollaboratives Lernen fördern In Learning Experience Plattformen können Mitarbeitende Inhalte teilen, kommentieren und gemeinsam Kollektionen erstellen. Das stärkt das soziale Lernen und die Zusammenarbeit im Team.
Aktualität gewährleisten Die Arbeitswelt verändert sich schnell. Kuratierte Inhalte lassen sich kontinuierlich aktualisieren und erweitern – ohne aufwendige Content-Produktion.

Diese Ziele zahlen direkt auf eine lebendige Lernkultur ein: Wissen wird nicht nur zentral verwaltet, sondern aktiv geteilt und weiterentwickelt.

Wie funktioniert der Content-Curation-Prozess?

Content Curation folgt einem strukturierten Prozess in mehreren Schritten:

#1: Sammeln Sie identifizieren relevante Inhalte zu einem Thema – interne Dokumente, Fachartikel, Videos, Podcasts oder Studien. Beziehen Sie verschiedene Perspektiven und Formate ein.
#2: Filtern Sie bewerten die gesammelten Informationen nach Aktualität, Vertrauenswürdigkeit, Relevanz und fachlicher Tiefe. Nur die besten Inhalte kommen weiter.
#3: Aufbereiten Sie reichern die Inhalte mit Kontext an – durch Zusammenfassungen, Einordnungen oder das Hervorheben wichtiger Erkenntnisse.
#4: Organisieren Sie strukturieren die Inhalte logisch – thematisch, nach Schwierigkeitsgrad oder chronologisch. In Learning Experience Plattformen erstellen Sie beispielsweise thematische Kollektionen.
#5: Kommentieren Sie fügen Ihre Perspektive hinzu – Praxistipps, kritische Anmerkungen oder Verknüpfungen mit internen Prozessen. Dieser Schritt unterscheidet echte Curation vom bloßen Teilen.
#6: Teilen Sie stellen die kuratierten Inhalte über Lernplattformen, Wikis oder andere Kanäle bereit. Mitarbeitende müssen sie einfach finden und nutzen können.

Content Curation ist kein einmaliger Vorgang, sondern braucht kontinuierliche Pflege und Aktualisierung.

Welche Formen der Content Curation gibt es?

Content Curation kann verschiedene Formen annehmen – je nach Ziel und Zielgruppe:

  • Aggregation: Sie sammeln die wichtigsten Inhalte zu einem Thema an einem zentralen Ort. Mitarbeitende erhalten so einen schnellen Überblick.
  • Destillation: Sie filtern aus vielen Informationen die wichtigsten Kernaussagen heraus. Statt zehn Artikel präsentieren Sie die fünf zentralen Erkenntnisse.
  • Elevation: Sie identifizieren Trends und Muster aus verschiedenen Quellen und zeigen die größere Entwicklung auf.
  • Chronology: Sie ordnen Inhalte zeitlich an und zeigen die Entwicklung eines Themas – etwa wie sich Best Practices verändert haben.
  • Mashup: Sie kombinieren verschiedene Inhaltstypen zu einem neuen Ganzen – beispielsweise ein Fachvideo mit Artikeln und internen Praxisbeispielen.

Die Wahl der Form hängt von Ihrer Zielgruppe und dem Lernziel ab. Oft kombinieren Sie mehrere Ansätze.

Wie wählen Sie qualitativ hochwertige Inhalte aus?

Die Qualität kuratierter Inhalte steht und fällt mit der Auswahl der Quellen. Diese Kriterien helfen bei der Bewertung:

  • Vertrauenswürdigkeit: Prüfen Sie, wer den Inhalt erstellt hat. Fachmedien, Branchenexperten und -expertinnen und Forschungseinrichtungen sind verlässlicher als unbekannte Blogs. Sind die Autor:innen bekannt? Gibt es ein Impressum?
  • Aktualität: Besonders in schnelllebigen Bereichen zählt das Veröffentlichungsdatum. Veraltete Informationen können mehr schaden als nutzen.
  • Fachliche Tiefe: Der Inhalt sollte zum Wissensstand Ihrer Zielgruppe passen. Sind die Informationen zu oberflächlich, sind Experten und Expertinnen unterfordert. Sind die Informationen zu komplex, sind Einsteiger:innen überfordert.
  • Relevanz: Passt der Inhalt zu den aktuellen Herausforderungen Ihrer Mitarbeitenden? Nur relevante Inhalte werden tatsächlich genutzt.
  • Objektivität: Achten Sie auf eine ausgewogene Darstellung. Werbliche oder stark meinungsbetonte Inhalte sollten Sie kritisch einordnen.
  • Originalquellen bevorzugen: Greifen Sie auf Originalquellen zurück statt auf Zusammenfassungen Dritter.

Dokumentieren Sie Ihre Kriterien und prüfen Sie regelmäßig, ob die Quellen noch aktuell und vertrauenswürdig sind.

Worauf müssen Sie bei Content Curation achten?

Content Curation bringt Verantwortung mit sich. Beachten Sie diese Grundregeln:

  • Mehrwert hinzufügen: Bloßes Teilen reicht nicht. Ordnen Sie Inhalte ein, verknüpfen Sie sie mit internen Prozessen oder erklären Sie die Relevanz. Ihre Perspektive macht den Unterschied.
  • Originalquellen nennen: Geben Sie immer an, woher ein Inhalt stammt. Das schafft Transparenz und ermöglicht eine vertiefende Recherche.
  • Urheberrecht respektieren: Kopieren Sie fremde Inhalte nicht. Verlinken Sie auf Originalquellen, nutzen Sie kurze Zitate mit Quellenangabe oder holen Sie die Erlaubnis ein.
  • Relevanz sicherstellen: Jeder Inhalt sollte einen klaren Nutzen haben. Zu viel Content überfordert und verwässert die Qualität.
  • Kontext liefern: Erklären Sie, wie der Inhalt mit aktuellen Projekten oder Herausforderungen zusammenhängt.
  • Regelmäßig aktualisieren: Prüfen Sie Ihre Kollektionen regelmäßig und entfernen Sie überholte Informationen.

Welche Tools unterstützen Content Curation?

Verschiedene Tools erleichtern das Kuratieren von Inhalten – besonders im Wissensmanagement und in der Personalentwicklung:

Learning Experience Plattformen LXP sind die ideale Lösung für Content Curation im Unternehmenskontext. Mitarbeitende können eigene Inhalte hochladen (User Generated Content), externe Quellen einbinden und thematische Kollektionen erstellen. Die Plattformen fördern soziales Lernen und ermöglichen es, Wissen zu teilen und gemeinsam weiterzuentwickeln.
Content-Aggregatoren Es gibt Tools, die Inhalte aus verschiedenen Quellen an einem Ort sammeln. Sie können RSS-Feeds abonnieren und relevante Artikel für die spätere Verwendung speichern.
Kollaborative Wissensdatenbanken Bestimmte Plattformen ermöglichen es Teams, Wissen gemeinsam zu sammeln, zu strukturieren und zu teilen. Mehrere Personen können gleichzeitig kuratieren.

Der Fokus sollte auf Tools liegen, die Wissenstransfer und kollaboratives Lernen fördern – hier sind Learning Experience Plattformen die erste Wahl.

Welche Rolle spielt Content Curation in der Content-Strategie?

Content Curation ergänzt die Content Creation sinnvoll und sollte fester Bestandteil Ihrer Content-Strategie sein:

  • Effizienz steigern: Sie müssen nicht jeden Inhalt selbst erstellen. Kuratierte Inhalte füllen Lücken, sparen Ressourcen und halten Ihre Kanäle aktuell.
  • Expertise zeigen: Durch die Auswahl und Einordnung relevanter Inhalte positionieren Sie sich als kompetente Anlaufstelle für Ihr Fachgebiet.
  • Aktualität sichern: Content Curation ermöglicht es, schnell auf neue Entwicklungen zu reagieren – ohne aufwendige Produktionsprozesse.
  • Community aufbauen: In sozialen Netzwerken stärkt das Teilen wertvoller Inhalte die Beziehung zu Ihrer Zielgruppe. Sie zeigen, dass Sie Mehrwert bieten, statt nur eigene Themen zu pushen.
  • Ausgewogener Content-Mix: Die Regel lautet oft: 80 % kuratierte und 20 % eigene Inhalte. Das hält Ihre Kanäle lebendig und vielfältig.

Content Curation ersetzt Content Creation nicht, sondern macht sie effektiver. Die Kombination aus beiden Ansätzen schafft eine starke, nachhaltige Content-Strategie.

FAQ

Was versteht man unter Content Curation? Was unterscheidet sie von einfachem Teilen oder Kopieren von Inhalten?

Content Curation bedeutet, Inhalte gezielt auszuwählen, aufzubereiten und mit Kontext zu versehen. Der Unterschied zum bloßen Teilen: Sie fügen Ihre Perspektive hinzu – durch Einordnungen, Kommentare oder Verknüpfungen. Kopieren ist keine Curation, denn dabei fehlt der Mehrwert.

Welche Kriterien sind bei der Auswahl und Bewertung von Inhalten wichtig?

Achten Sie auf die Vertrauenswürdigkeit der Quelle, Aktualität, fachliche Tiefe, Relevanz und Objektivität. Bevorzugen Sie Originalquellen. Prüfen Sie, ob Autor:innen genannt sind und die Quelle transparent arbeitet. Der Inhalt sollte zum Wissensstand Ihrer Mitarbeitenden passen.

Welche rechtlichen Aspekte sind bei der Nutzung fremder Inhalte zu beachten?

Sie dürfen fremde Inhalte nicht kopieren oder als eigene ausgeben. Verlinken Sie immer auf die Originalquelle. Kurze Zitate sind mit Quellenangabe erlaubt, bei umfangreicheren Übernahmen brauchen Sie eine Erlaubnis. Das Urheberrecht schützt die Arbeit der Ersteller:innen.

Wie lassen sich Inhalte sinnvoll organisieren und mit Mehrwert versehen?

Strukturieren Sie Inhalte thematisch, nach Schwierigkeitsgrad oder chronologisch. In Learning Experience Plattformen erstellen Sie thematische Kollektionen. Fügen Sie Mehrwert hinzu: Erklären Sie die Relevanz oder ergänzen Sie Praxistipps. Fassen Sie komplexe Inhalte zusammen und aktualisieren Sie diese regelmäßig.

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