Deglobalisierung
Definition von Deglobalisierung
Deglobalisierung bezeichnet den Prozess der rückläufigen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verflechtung zwischen Ländern. Im Gegensatz zur Globalisierung, die auf offenen Märkten, freien Welthandel und internationale Kooperation setzt, steht bei der Deglobalisierung die nationale Ausrichtung im Vordergrund. Unternehmen, Staaten und Institutionen erkennen zunehmend die Risiken globaler Abhängigkeiten, etwa bei Lieferketten.
Ursachen und Treiber der Deglobalisierung
Verschiedene Faktoren haben die Deglobalisierung in den letzten Jahren beschleunigt:
- Wirtschaftliche Krisen: Globale Schocks wie die Finanzkrise oder die Corona-Pandemie führten zu Unterbrechungen in der Produktion und Weltwirtschaft.
- Geopolitische Spannungen: Konflikte zwischen Großmächten wie den USA und China verstärken den Trend zu nationalen Interessen.
- Protektionismus: Zölle, Exportverbote und nationale Förderprogramme erschweren den freien Handel.
Auswirkungen auf Unternehmen und Staaten
Für Unternehmen bedeutet Deglobalisierung oft ein Umdenken in der Beschaffung und Produktion. Statt auf globale Lieferketten zu setzen, gewinnen regionale oder nationale Strukturen an Bedeutung. Staaten fördern gezielt heimische Industrien, um Abhängigkeiten zu reduzieren. Auch in Deutschland werden Investitionen in lokale Produktion und strategische Rohstoffe intensiviert.
Beispiele für Deglobalisierung aus der Praxis
Einige anschauliche Beispiele für Deglobalisierung zeigen, wie sich der Trend konkret äußert:
- Reshoring: Unternehmen holen Produktionsstätten aus dem Ausland zurück, um Risiken zu minimieren.
- Lieferketten-Strategien: Firmen diversifizieren ihre Zulieferer, um nicht von einzelnen Ländern abhängig zu sein.
- Technologische Souveränität: Staaten investieren in eigene Halbleiterproduktion, um geopolitisch unabhängiger zu werden.
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FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Globalisierung und Deglobalisierung?
Globalisierung steht für zunehmende internationale Vernetzung, während Deglobalisierung eine Rückkehr zu nationalen oder regionalen Strukturen beschreibt.
Welche Branchen sind besonders von der Deglobalisierung betroffen?
Industrien mit komplexen Lieferketten wie Automobil, Elektronik oder Pharma spüren die Auswirkungen besonders stark.
Ist Deglobalisierung dauerhaft?
Es ist schwer vorherzusagen. Viele Expert:innen erwarten eine partielle Deglobalisierung, bei der bestimmte Sektoren regionalisiert werden, andere global bleiben.
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