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Kategorien: Rechnungswesen

Doppelte Buchführung

Definition von Doppelte Buchführung

Die doppelte Buchführung ist ein standardisiertes Verfahren der Buchhaltung, bei dem alle Geschäftsvorfälle doppelt erfasst werden – jeweils auf einem Konto und auf einem Gegenkonto. Diese Methode ermöglicht es, den Gewinn oder Verlust eines Unternehmens exakt zu ermitteln und dient als Grundlage für die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung. Sie ist für viele Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben (Buchführungspflicht), vor allem bei bestimmten Umsatz- oder Gewinngrenzen.

Vorteile der doppelten Buchführung

  • Transparenz: Durch die doppelte Erfassung lassen sich Fehler leichter erkennen.
  • Rechtssicherheit: Erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an die Buchführung.
  • Exakte Erfolgsermittlung: Der Gewinn wird durch Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag exakt berechnet.
  • Bilanzsicherheit: Die Erstellung einer vollständigen Bilanz wird ermöglicht.

Aufbau und Funktionsweise

Bei der doppelten Buchführung werden alle Geschäftsvorfälle mit einem sogenannten Buchungssatz erfasst. Dieser berührt mindestens zwei Konten, wobei es sich hierbei um Bestandskonten (z. B. Aktivkonten wie Bankguthaben oder Passivkonten wie Verbindlichkeiten), Erfolgskonten (z. B. für Aufwendungen oder Erträge) oder auch eine Kombination aus beiden Kontoarten handeln kann. Jeder Vorgang wird somit zweimal gebucht – einmal im Soll und einmal im Haben. Diese Struktur stellt sicher, dass die Bilanzsummen jederzeit übereinstimmen.

Anwendungsbereich und Buchführungspflicht

Die doppelte Buchführung kommt vor allem bei Kapitalgesellschaften und bilanzierenden Unternehmen zum Einsatz. Einzelunternehmen und Freiberufler:innen mit geringem Jahresumsatz können oft auf die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) ausweichen. Sobald jedoch bestimmte Schwellenwerte überschritten werden, greift die Buchführungspflicht und damit die Verpflichtung zur doppelten Buchführung.

Abgrenzung zur Kameralistik und Doppik

Im öffentlichen Sektor wird häufig die Doppik verwendet, eine Variante der doppelten Buchführung, die auf die Bedürfnisse von Kommunen und Behörden angepasst ist. Im Gegensatz dazu basiert die Kameralistik auf einer einseitigen Zahlungsbetrachtung. Die doppelte Buchführung hingegen berücksichtigt den Ressourcenverbrauch und ermöglicht eine umfassendere finanzielle Steuerung.

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FAQ

Was ist der Unterschied zwischen einfacher und doppelter Buchführung?

Die einfache Buchführung erfasst nur Einnahmen und Ausgaben, während die doppelte Buchführung jeden Vorgang doppelt verbucht, also im Soll und Haben auf mindestens zwei Konten, die den Kategorien der Aktiv-, Passiv-, Aufwands- oder Ertragskonten zugeordnet sind.

Wann ist ein Unternehmen zur doppelten Buchführung verpflichtet?

Wenn bestimmte Umsatz- oder Gewinngrenzen überschritten werden oder es sich um eine Kapitalgesellschaft handelt, gilt die gesetzliche Buchführungspflicht.

Ist die doppelte Buchführung auch für kleine Unternehmen sinnvoll?

Ja, sie bietet klare Strukturen, mehr Transparenz und Sicherheit – auch wenn sie nicht verpflichtend ist, kann sie betriebswirtschaftliche Vorteile bringen.

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