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Kategorien: Rechnungswesen

Eigenkapitalquote

Definition von Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital eines Unternehmens angibt. Sie zeigt, wie viel Prozent des eingesetzten Kapitals von den Eigentümer:innen stammt. Die Kennzahl gibt Aufschluss über die finanzielle Stabilität und die Bonität eines Unternehmens.

Formel zur Berechnung der Eigenkapitalquote

Die Berechnung der Eigenkapitalquote erfolgt nach einer einfachen Formel:

Eigenkapitalquote = (Eigenkapital / Gesamtkapital) × 100

Das Gesamtkapital setzt sich aus Eigenkapital und Fremdkapital zusammen. In der Bilanz entspricht es der Bilanzsumme. Der resultierende Prozentsatz zeigt den Eigenkapitalanteil am Unternehmen und damit dessen Verhältnis zu fremdfinanzierten Mitteln.

Was sagt die Eigenkapitalquote aus?

Eine hohe Eigenkapitalquote deutet auf eine stabile Finanzlage hin. Sie bedeutet, dass das Unternehmen weniger abhängig von Fremdkapitalgebern ist und mögliche Verluste besser verkraften kann. Umgekehrt weist eine niedrige Quote auf ein höheres finanzielles Risiko hin.

  • Über 50 %: Sehr solide Kapitalstruktur, hohe Unabhängigkeit
  • 30–50 %: Gute Stabilität, akzeptables Risiko
  • Unter 20 %: Erhöhtes Risiko, schwache Bonität

Anwendungsbereich und Nutzen

Die Eigenkapitalquote ist ein zentrales Instrument der Finanzanalyse. Sie wird von Banken, Investor:innen und Analyst:innen genutzt, um die Zahlungsfähigkeit und Stabilität eines Unternehmens zu bewerten. Auch bei Kreditvergaben spielt sie eine entscheidende Rolle.

Unternehmen nutzen die Kennzahl intern zur Steuerung ihrer Kapitalstruktur und zur Planung von Investitionen. Eine gezielte Erhöhung des Eigenkapitalanteils kann die Bonität verbessern und Finanzierungskosten senken.

Typische Missverständnisse

Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass eine hohe Eigenkapitalquote immer besser sei. Zwar signalisiert sie Stabilität, doch zu viel Eigenkapital kann auch auf eine wenig rentable Kapitalverwendung (geringe Eigenkapitalrentabilität) hinweisen. Wichtig ist das Verhältnis zur Unternehmensstrategie und zur Branche.

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FAQ

Wie hoch sollte die Eigenkapitalquote idealerweise sein?

Das hängt von der Branche ab. Industrieunternehmen streben oft Quoten über 30 % an, während Handelsunternehmen auch mit niedrigeren Quoten arbeiten können.

Wo finde ich die Eigenkapitalquote in der Bilanz?

Sie wird nicht direkt ausgewiesen, lässt sich aber aus dem Eigenkapital und der Bilanzsumme berechnen. Beide Werte stehen in der Unternehmensbilanz.

Was beeinflusst die Eigenkapitalquote?

Gewinne, Verluste, Kapitalerhöhungen oder Ausschüttungen wirken sich direkt auf das Eigenkapital und damit auf die Quote aus.

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