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Kategorien: Rechnungswesen

Konzernabschluss

Definition Konzernabschluss

Ein Konzernabschluss ist der Jahresabschluss einer Unternehmensgruppe, der die finanzielle Lage eines gesamten Konzerns darstellt. Dabei werden die Einzelabschlüsse aller rechtlich eigenständigen Tochtergesellschaften einer Muttergesellschaft zu einem Gesamtabschluss konsolidiert.

Aufgaben und Ziele des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss dient dazu, ein transparentes Bild über die wirtschaftliche Gesamtlage eines Konzerns zu ermitteln. Er ermöglicht Stakeholdern wie Investoren, Banken oder Behörden einen Überblick über Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des gesamten Unternehmensverbunds.

Die Hauptziele sind:

  • Transparenz: Klare Darstellung der finanziellen Situation des gesamten Konzerns.
  • Vergleichbarkeit: Einheitliche Grundlage für den Vergleich mit anderen Unternehmen oder Vorjahren.
  • Entscheidungsgrundlage: Unterstützung von strategischen Entscheidungen durch verlässliche Daten.

Unterschiede zwischen Einzelabschluss und Konzernabschluss

Während der Einzelabschluss nur die finanzielle Lage eines einzelnen Unternehmens zeigt, bildet der Konzernabschluss alle verbundenen Unternehmen als eine wirtschaftliche Einheit ab. Dabei werden konzerninterne Geschäftsvorfälle (z. B. Lieferungen zwischen Mutter- und Tochterunternehmen) eliminiert.

Merkmal Einzelabschluss Konzernabschluss
Betrachtungsebene Einzelne Unternehmen Gesamter Konzern
Zielgruppe Eigentümer, Gläubiger, Investoren Investoren, Analysten, Aufsichtsbehörden
Interne Transaktionen Werden nicht eliminiert Werden eliminiert

Relevanz des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss ist vor allem in größeren Unternehmensgruppen relevant – insbesondere bei börsennotierten Unternehmen oder international agierenden Firmen. In Deutschland sind viele Konzerne nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) oder den International Financial Reporting Standards (IFRS) verpflichtet, einen solchen Abschluss zu erstellen.

Typische Einsatzbereiche:

  • Dient als Informations-, Dokumentations- und Entscheidungsinstrument
  • Gibt einen Überblick über Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
  • Relevant z. B. für Anteilseigner oder Kapitalgeber

Praxisbeispiel: Wie sieht ein typischer Ablauf aus?

Ein international tätiger Automobilkonzern erstellt jährlich seinen Konzernabschluss nach IFRS-Richtlinien: Zunächst bereiten alle Tochtergesellschaften ihre eigenen Abschlüsse vor – teils in unterschiedlichen Währungen und Rechnungslegungsstandards wie HGB oder US-GAAP. Diese Abschlüsse werden anschließend auf IFRS-Basis angepasst und konsolidiert. Dabei eliminieren Expert:innen interne Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften sowie gegenseitige Forderungen oder Verbindlichkeiten.

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FAQ

Wann muss ein Unternehmen einen Konzernabschluss erstellen?

Unternehmen müssen dann einen Konzernabschluss durchführen, wenn mindestens ein Mutter-Tochter-Verhältnis vorliegt. Die genauen Regelungen hängen vom jeweiligen Land bzw. Rechnungslegungsstandard ab (z. B. HGB oder IFRS).

Was gehört alles in einen vollständigen Konzernbericht?

Ein vollständiger Bericht umfasst meist folgende Bestandteile:

  1. Konzernbilanz
  2. Gewinn-und-Verlust-Rechnung
  3. Konzernanhang
  4. Kapitalflussrechnung
  5. Eigenkapitalspiegel
  6. Segmentberichterstattung
  7. Konzernlagebericht
  8. Anhang zur Erläuterung wichtiger Zahlen

Welche Software wird häufig genutzt?

Unternehmen setzen oft spezialisierte ERP-Systeme wie SAP S/4HANA Finance ein.

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