Lohnsteuerkarte
Was ist eine Lohnsteuerkarte?
Die Lohnsteuerkarte war bis 2010 ein amtliches Dokument, das die steuerlichen Merkmale von Arbeitnehmenden erfasste. Arbeitgeber nutzten diese Karte, um die korrekte Höhe der Lohnsteuer sowie anderer Abzüge wie Kirchensteuer oder Solidaritätszuschlag zu berechnen. Seit 2013 ersetzt das digitale Verfahren ELStAM (Elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale) die Karte. Arbeitgeber können damit direkt auf steuerrelevante Daten zugreifen, die zentral beim Finanzamt gespeichert sind.
Aufgaben und Funktionen der Lohnsteuerkarte
Die Lohnsteuerkarte diente ursprünglich als Grundlage für den Steuerabzug. Sie fasste alle wesentlichen Informationen von Arbeitnehmenden in einem Dokument zusammen:
- Steuerklasse: Grundlage für die Berechnung des monatlichen Steuerabzugs.
- Kinderfreibeträge: Entlastung bei der Besteuerung zugunsten von Familien.
- Kirchenzugehörigkeit: Für die Erhebung der Kirchensteuer relevant.
- Wohnort und zuständiges Finanzamt: Zur Identifikation und Verwaltung.
Mit Einführung des elektronischen Verfahrens werden diese Daten heute digital erfasst und automatisch aktualisiert.
Unterschiede zwischen alter Lohnsteuerkarte und ELStAM
Merkmal | Alte Lohnsteuerkarte | ELStAM-Verfahren |
Medium | Papierbasiert | Elektronisch |
Aktualisierung | Manuell beim Finanzamt | Automatisch über zentrale Datenbank |
Zugriff | Nur Arbeitnehmer / Arbeitgeber | Arbeitgeber über ELStAM-System |
Verlust / Risiko | Verlust oder Beschädigung möglich | Sichere digitale Speicherung |
Beispiel: Früher mussten Arbeitnehmer Änderungen wie einen Steuerklassenwechsel manuell beantragen und die Lohnsteuerkarte anpassen lassen. Heute werden solche Anpassungen zentral gespeichert und automatisch an den Arbeitgeber übermittelt.
Relevanz für Unternehmen
Für Unternehmen hat sich mit dem Wechsel zum ELStAM-Verfahren vieles vereinfacht. Der administrative Aufwand rund um die Erfassung und Pflege steuerlicher Mitarbeiterdaten wurde erheblich reduziert. Vor allem bei größeren Belegschaften oder häufigem Personalwechsel erleichtert das System die Lohn- und Gehaltsabrechnung.
Typische Einsatzbereiche:
- Gehaltsabrechnung: Automatisierte Berücksichtigung aller steuerlichen Abzüge.
- Erfassung neuer Mitarbeitender: Schnelle Integration dank digitaler Datenerfassung.
- Verwaltung von Steuerklassenänderungen: Nahtlose Anpassungen ohne manuelle Eingriffe.
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FAQ
Warum gibt es keine physische Lohnsteuerkarte mehr?
Das papierbasierte System war aufwendig und fehleranfällig. Zudem mussten Änderungen manuell vorgenommen werden. Mit ELStAM sind die Prozesse effizienter und sicherer.
Was passiert bei Fehlern im ELStAM-System?
Sollten falsche Daten hinterlegt sein (z. B. falsche Steuerklasse), muss sich der Arbeitnehmer direkt an sein zuständiges Finanzamt wenden. Nur dort können Korrekturen vorgenommen werden.
Wie profitieren Unternehmen vom neuen Verfahren?
Unternehmen sparen Zeit sowie Kosten durch automatisierte Prozesse in der Gehaltsabrechnung und müssen keine physischen Unterlagen mehr verwalten oder archivieren.
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