Prozessaudit
Definition: Prozessaudit
Ein Prozessaudit ist eine systematische Bewertung von Prozessen innerhalb eines Unternehmens, um deren Wirksamkeit, Effizienz und Konformität mit definierten Anforderungen zu überprüfen. Es zählt zu den drei Hauptformen von Audits im Qualitätsmanagement, neben dem Systemaudit und dem Produktaudit. Ziel ist es, Schwachstellen in den Abläufen zu identifizieren und Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung einzuleiten.
Ziele und Nutzen eines Prozessaudits
Ein Prozessaudit dient nicht nur der Kontrolle, sondern vor allem der Optimierung von Unternehmensprozessen. Es hilft dabei, qualitätsrelevante Abläufe zu analysieren und nachhaltige Verbesserungen umzusetzen.
- Transparenz schaffen: Prozesse werden objektiv bewertet und dokumentiert.
- Risiken minimieren: Frühzeitige Erkennung von Schwächen reduziert Fehler und Reklamationen.
- Kontinuierliche Verbesserung: Audits fördern die Entwicklung wirksamer Maßnahmen zur Prozessoptimierung.
- Erfüllung von Normen: Unternehmen erfüllen Anforderungen wie ISO 9001 oder VDA 6.3.
Ablauf und Durchführung eines Prozessaudits
Die Durchführung eines Prozessaudits folgt einem strukturierten Ablauf. Grundlage ist meist ein standardisierter Fragenkatalog, der auf das jeweilige Verfahren abgestimmt ist. Besonders verbreitet ist der VDA 6.3, der speziell für die Automobilindustrie entwickelt wurde.
- Planung: Auswahl des Prozesses, Festlegung des Auditteams, Terminierung.
- Vorbereitung: Analyse von Vorgabedokumenten und Kennzahlen.
- Durchführung: Interviews mit Prozessbeteiligten, Beobachtung vor Ort, Dokumentenprüfung.
- Bewertung: Feststellung von Abweichungen, Bewertung der Wirksamkeit.
- Bericht und Maßnahmen: Dokumentation der Ergebnisse, Ableitung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen.
Abgrenzung zu anderen Auditarten
Im Qualitätsmanagement wird zwischen verschiedenen Auditarten unterschieden:
- Systemaudit: Überprüfung des gesamten Qualitätsmanagementsystems auf Normkonformität.
- Produktaudit: Bewertung der Qualität eines konkreten Produkts nach festgelegten Kriterien.
- Prozessaudit: Fokussiert auf Abläufe und deren Wirksamkeit im Produktions- oder Dienstleistungsprozess.
Während das Systemaudit das „große Ganze“ betrachtet und das Produktaudit das Ergebnis, liegt beim Prozessaudit der Fokus auf dem „Wie“ der Entstehung.
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FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Prozessaudit und Produktaudit?
Ein Prozessaudit bewertet die Abläufe, die ein Produkt oder eine Dienstleistung hervorbringen. Das Produktaudit hingegen prüft das fertige Produkt auf Qualität und Übereinstimmung mit Anforderungen.
Wer führt ein Prozessaudit durch?
Ein Prozessaudit wird von speziell geschulten Auditor:innen durchgeführt, die unabhängig und neutral bewerten. Sie sollten über Kenntnisse in Qualitätsmanagement und über die jeweiligen Prozesse verfügen.
Warum ist der VDA 6.3 für Prozessaudits relevant?
Der VDA 6.3 ist ein anerkannter Auditstandard der Automobilindustrie. Er stellt sicher, dass Lieferantenprozesse systematisch und einheitlich bewertet werden – ein wichtiger Faktor für Branchen mit hohen Qualitätsanforderungen.
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