Unbedenklichkeitsbescheinigung
Was ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung?
Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ist ein offizielles Dokument, das von einer Behörde (z. B. dem Finanzamt oder der Krankenkasse) ausgestellt wird und bestätigt, dass ein Unternehmen oder eine Person keine offenen Verbindlichkeiten gegenüber der jeweiligen Institution hat. Sie dient häufig als Nachweis für die Zuverlässigkeit eines Unternehmens.
Gründe für eine Unbedenklichkeitsbescheinigung?
Die Bescheinigung schafft Vertrauen – bei Geschäftspartner:innen, Auftraggeber:innen und Behörden. Sie belegt die ordnungsgemäße Erfüllung gesetzlicher Pflichten wie Steuerzahlungen oder Sozialabgaben.
Ziele:
- Nachweis der Zuverlässigkeit: Beleg dafür, dass alle Verpflichtungen erfüllt sind
- Voraussetzung für öffentliche Aufträge: Häufig erforderlich bei Ausschreibungen im öffentlichen Sektor
- Rechtskonformität sicherstellen: Unterstützung bei der Einhaltung rechtlicher Vorgaben
Arten von Unbedenklichkeitsbescheinigungen
Während eine steuerliche Bescheinigung vom Finanzamt ausgestellt wird und dazu dient nachzuweisen, dass keine Steuerschulden bestehen, erfüllt der Sozialversicherungsnachweis eine anderen Zweck. Dieser wird von der Krankenkasse ausgestellt, um die ordnungsgemäße Zahlung von Sozialabgaben zu bestätigen. Gewerbeaufsichtsämter dagegen geben gewerbliche Bescheinigungen heraus, die wiederum als wichtige Voraussetzung für bestimmte Genehmigungen erforderlich sind.
Beispiel: Ein Bauunternehmen benötigt sowohl eine steuerliche als auch eine sozialversicherungsrechtliche Unbedenklichkeitsbescheinigung, um an einer öffentlichen Ausschreibung teilnehmen zu können.
Unterschiede zu verwandten Dokumenten
Im Unterschied zum Steuerfreistellungsnachweis dokumentiert die Unbedenklichkeitsbescheinigung nur den aktuellen Stand offener Zahlungsverpflichtungen. Sie hat keine direkten Auswirkungen auf zukünftige Steuerlasten.
Relevanz für das Unternehmen
Besonders in stark regulierten Branchen – etwa im Baugewerbe – spielt die Unbedenklichkeitsbescheinigung eine wichtige Rolle. Sie wird bei öffentlichen Ausschreibungen, Genehmigungsverfahren oder auch von Kreditinstituten zur Bonitätsprüfung verlangt.
Typische Einsatzbereiche:
- Teilnahme an öffentlichen Vergaben
- Beantragung gewerblicher Lizenzen
- Vertrauensaufbau bei neuen Geschäftspartner:innen oder Investor:innen
Unsere Seminarempfehlungen
Rechnungswesen Seminare
Im Finanz- und Rechnungswesen zählt Aktualität. Neue Bewertungs- oder Bilanzierungsvorschriften, Änderungen im Steuerrecht und digitale Prozesse stellen dich ständig vor neue Herausforderungen.
Praxisnahes Fachwissen, topaktuelle Inhalte und erfahrene Referent:innen. Mit unserer Weiterbildung bleibst du im Rechnungswesen und Steuerrecht sicher, up to date und fit für die Zukunft.
Zu unserem Rechnungswesen Seminarangebot
FAQ
Wie beantragt man eine solche Bescheinigung?
Der Antrag erfolgt schriftlich direkt bei der zuständigen Behörde (z. B., beim Finanzamt oder der Krankenkasse). In vielen Fällen stehen mittlerweile auch Online-Portale zur Verfügung.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Alle relevanten Zahlungsverpflichtungen müssen beglichen sein; offene Rückstände können dazu führen, dass keine Bescheinigung ausgestellt wird.
Wie lange ist das Dokument gültig?
Die Gültigkeitsdauer variiert je nach Anwendungsfall und ausstellender Behörde – meist beträgt sie drei bis sechs Monate ab Ausstellungsdatum.
Zum Glossar «