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Kategorien: Rechnungswesen

Variable Kosten 

Was sind variable Kosten? 

Variable Kosten sind Teil der Kostenstruktur von Unternehmen und hängen in ihrer Höhe von der Produktionsmenge oder dem Beschäftigungsgrad ab. Sie steigen oder sinken mit der Ausbringungsmenge bzw. dem Beschäftigungsgrad und werden daher auch als bewegliche oder mengenabhängige Kosten bezeichnet. Dazu gehören z. B. Akkordlöhne, Provisionen oder Rohstoffe. Im Gegensatz dazu stehen die fixen Kosten, die konstant bleiben, z. B. Gehälter oder Mieten.

Wie unterscheiden sich variable und fixe Kosten? 

Die variablen Kosten und die Fixkosten ergeben zusammen die Gesamtkosten des Unternehmens. 

Merkmal  Variable Kosten  Fixe Kosten 
Abhängigkeit  Steigen und sinken mit Produktionsmenge und Beschäftigungsgrad  Unabhängig von Produktionsmenge und Beschäftigungsgrad 
Beispiele  Akkordlöhne, Materialkosten, Energiekosten für Maschinen, Transportkosten, Fremdleistungen, Provisionen Miete, Löhne und Gehälter, Energiekosten für Büros 

 

Personalkosten gelten nicht als variable Kosten, weil die Gehälter vertraglich vereinbart sind. Akkordlöhne sind allerdings ein Sonderfall, da sie auf Basis der produzierten Menge bezahlt werden. Somit gehören sie zu den variablen Kosten. 

Welche Arten von variablen Kosten gibt es? 

Variable Kosten lassen sich danach unterscheiden, wie sie sich zur Produktions- und Absatzmenge verhalten. Es gibt vier Arten variabler Kosten: 

  • Proportionale oder lineare Kosten verändern sich linear mit der produzierten Menge, die Kosten pro Stück bleiben gleich. Die Formel zur Berechnung lautet hier:
    Gesamte variable Kosten / Produktionsmenge = Stückkosten 
  • Degressive Kosten sinken mit zunehmender Produktionsmenge, z. B. wenn du gestaffelte Mengenrabatte auf deinen Wareneinkauf erhältst. Die Formel für degressive variable Kosten lautet:
    Rohstoffpreis je Stück x produzierte Menge = Degressive Kosten 
  • Progressive Kosten steigen mit der Produktionsmenge. Beispielsweise gehen mit einer höheren Maschinenauslastung ein höherer Verschleiß sowie höhere Energiekosten einher. 
  • Regressive Kosten verhalten sich gegenteilig zur Veränderung der Produktionsmenge bzw. dem Beschäftigungsgrad. Beispiel: Eine Maschine gibt mehr Wärme ab, wenn sie aufgrund erhöhter Produktionsmenge schneller läuft. In dem Raum, in dem die Maschine steht, muss weniger geheizt werden – die Heizkosten sinken. 

Variable Kosten: Ein Beispiel 

Ein Unternehmen stellt besonders stromsparende Glühbirnen her, die bei Baumärkten verkauft werden. In einem Jahr produziert das Unternehmen 100.000 Glühbirnen. Die benötigten Rohstoffe pro Glühbirne kosten 0,20 €, in Summe liegen die variablen Kosten also bei 20.000 €. 

Im Folgejahr steigt die Nachfrage nach den stromsparenden Glühbirnen stark an und das Unternehmen produziert 500.000 Glühbirnen zu gleichen Kosten, 0,20 € pro Stück. Die variablen Kosten betragen dann 100.000 €. 

Im darauffolgenden Jahr hat sich die Nachfrage bei 500.000 Stück eingependelt. Das Unternehmen konnte in der Zwischenzeit einen Rabatt bei seinem Lieferanten aushandeln. Die Kosten pro Stück betragen jetzt nur noch 0,15 €. Insgesamt liegen die variablen Kosten in diesem Jahr bei 75.000 €.  

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FAQ 

Wie berechnet man die Gesamtkosten eines Produkts? 

Die Gesamtkosten ergeben sich aus der Summe fixer und variabler Komponenten. Die einfachste Gesamtkostenfunktion lautet:
Gesamtkosten = Fixkosten + (variable Kosten x Menge) 

In vielen Unternehmen genügt diese einfache Gleichung allerdings nicht. Sie verwenden deutlich komplexere Gesamtkostenfunktionen. 

Welche Rolle spielen variable Kosten für den Deckungsbeitrag? 

Der Deckungsbeitrag ist eine essenzielle Kennzahl, anhand derer Unternehmen ermitteln, wie viel Geld von den Verkaufseinnahmen übrigbleibt, um ihre Fixkosten zu decken. Davon ausgehend können Unternehmen nach Abzug ihrer Fixkosten den Gewinn berechnen. 

Der Deckungsbeitrag wird mithilfe der folgenden Formel berechnet:
Erlös – variable Kosten = Deckungsbeitrag 

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