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Kategorien: Data & KI

Large Language Models (LLMs)

Was sind Large Language Models?

Large Language Models, kurz LLMs, sind KI-Systeme, die mit gewaltigen Datenmengen gefüttert wurden – von Romanen über wissenschaftliche Artikel bis hin zu Forenbeiträgen und Quellcode. Ihr Ziel: Sprache nicht nur zu verstehen, sondern auch selbst zu erzeugen. Sie bilden das Fundament für viele moderne Anwendungen, etwa Chatbots, automatische Übersetzungen oder Tools zur Textzusammenfassung. Was LLMs besonders macht, ist ihre Fähigkeit, flexibel auf ganz unterschiedliche Aufgaben zu reagieren.

Weit mehr als Textmaschinen
LLMs können jedoch viel mehr als nur Texte schreiben oder übersetzen: Sie sind Sprachsysteme, die viele verschiedene Aufgaben können. Sie können Programmcode schreiben und erklären, Texte zusammenfassen, die Stimmung in Kundenfeedback erkennen, juristische Dokumente analysieren oder wissenschaftliche Daten auswerten. LLMs sind in der Praxis überall. Sie helfen im Kundenservice, bei der Programmierung, in der Wissenschaft und im Marketing.

Wie funktionieren Large Language Models?

Das Herzstück moderner LLMs ist die sogenannte Transformer-Architektur. Anders als frühere Modelle, die Text Wort für Wort verarbeiteten, können Transformer ganze Textabschnitte parallel analysieren. Das ermöglicht ihnen, auch weit auseinanderliegende Zusammenhänge im Text zu erkennen – etwa, wenn eine Pointe erst am Ende eines langen Absatzes klar wird. Transformer erkennen zudem auch Sinnzusammenhänge: Ein sprachspezifisches Problem ist die unterschiedliche Bedeutung von Wörtern je nach Sinnzusammenhang. Ein Beispiel: „Sie jagte durch den Park.“ und „Sie jagte das Reh durch den Park.“ Nur ein Wort verändert den Satz – doch der erste beschreibt vermutlich eine Joggerin beim Trainingslauf, der zweite eine Jägerin. Genau solche feinen Unterschiede machen die Sprachverarbeitung so komplex.

Die wichtigsten Bausteine im Überblick:

  • Embedding-Schicht: Zunächst werden Wörter in Zahlen übersetzt, die ihre Bedeutung und ihren Kontext abbilden.
  • Selbstaufmerksamkeit (Self-Attention): Das Programm entscheidet, welche Wörter wichtig sind, und gewichtet sie. So kann es zum Beispiel erkennen, dass sich „sie“ auf eine Person bezieht, die zuvor erwähnt wurde.
  • Encoder und Decoder: Der Encoder liest den Text und der Decoder schreibt daraus neue, zusammenhängende Sprache.
  • Feedforward-Schichten und Normalisierung: Sie helfen, auch komplexe Sprachstrukturen zu erfassen und das Training stabil zu halten.

Das Training hat mehrere Phasen: Zunächst lernt das Modell im Pre-Training die Grundlagen von Sprache, Grammatik und Weltwissen. Dafür analysiert es große Textmengen und versucht, das nächste Wort vorherzusagen. Anschließend kann es durch Fine-Tuning gezielt auf bestimmte Aufgaben oder Fachgebiete angepasst werden.

LLMs lernen nicht durch explizite Regeln
Sie erkennen Muster und statistischen Zusammenhängen in den Trainingsdaten. Durch gezielte Beispiele („Prompt Engineering“) oder menschliches Feedback (“Reinforcement Learning from Human Feedback”) können sie nachjustiert werden, um ihre Antworten zu verbessern oder unerwünschte Inhalte zu vermeiden.

Konkrete Anwendungen und Besonderheiten von LLMs

  • LLMs können Texte schreiben, Stimmungen erkennen, Fragen beantworten, Programmcode schreiben und sogar mathematische Probleme lösen.
  • Sie kombinieren Wissen aus verschiedenen Quellen und finden so überraschend kreative Lösungen. Das können Sie zum Beispiel, wenn Sie Werbetexte verfassen oder neue Ideen für Produkte entwickeln.
  • Aber Achtung: Sie sind zwar vielseitig, aber keine „denkenden“ Systeme. Sie haben kein eigenes Bewusstsein, sondern zeigen nur, was sie aus ihren Trainingsdaten gelernt haben.

Bedeutung für Unternehmen

LLMs verändern die Art, wie Unternehmen mit Sprache arbeiten. Sie ermöglichen:

  • Automatisierte Kundenkommunikation (z. B. intelligente Chatbots),
  • Textzusammenfassungen und Inhaltsrecherche,
  • Generierung von Marketingtexten, E-Mails oder Reports oder
  • Analyse von Feedback, Verträgen oder Supportanfragen.

In vielen Fällen beschleunigen LLMs Routineaufgaben, unterstützen Mitarbeitende und schaffen Freiraum für kreative oder strategische Tätigkeiten. Durch APIs oder Cloudlösungen sind LLMs auch für KMU nutzbar.

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FAQ zu Large Language Models

Muss man selbst ein Modell trainieren?

Nein. Die meisten Unternehmen nutzen bestehende Modelle über APIs, z. B. von OpenAI, Google oder Hugging Face.

Sind LLMs fehlerfrei?

Nein. Sie können falsche oder verzerrte Informationen erzeugen („Halluzinationen“). Eine menschliche Prüfung bleibt bei sensiblen Anwendungen notwendig.

Wie steht es um Datenschutz?

Der Einsatz von LLMs sollte datenschutzkonform erfolgen – besonders bei personenbezogenen Daten. Modelle lassen sich lokal oder über DSGVO-konforme Anbieter nutzen.

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