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Kategorien: Rechnungswesen

Liquidität

Was ist Liquidität?

Liquidität beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Sie zeigt an, wie schnell Vermögenswerte in Zahlungsmittel umgewandelt werden können, um beispielsweise Rechnungen, Gehälter oder Kredite zu begleichen.

Warum ist Liquidität wichtig?

Eine ausreichende Liquidität ist essenziell für den Fortbestand eines Unternehmens. Sie stellt sicher, dass laufende Ausgaben wie Gehälter, Mieten oder Lieferantenrechnungen gedeckt sind. Selbst wirtschaftlich erfolgreiche Betriebe können in Schwierigkeiten geraten, wenn ihnen kurzfristig Zahlungsmittel fehlen.

Ziele der Liquidität:

  • Zahlungsfähigkeit sicherstellen: Vermeidung von Zahlungsausfällen und Insolvenzen.
  • Flexibilität bewahren: Schnelle Reaktion auf unerwartete Kosten oder Investitionsmöglichkeiten.
  • Vertrauen schaffen: Stabilitätsnachweis gegenüber Banken, Geschäftspartnern und Investoren.

Wie wird Liquidität gemessen?

Liquidität lässt sich mit verschiedenen Kennzahlen beurteilen, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Zahlungsfähigkeit widerspiegeln:

Kennzahl Formel Aussage
Liquiditätsgrad 1 (Flüssige Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten) x 100 Anteil sofort verfügbarer Mittel
Liquiditätsgrad 2 ((Flüssige Mittel + Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten) x 100 Zahlungsfähigkeit inkl. offener Forderungen
Liquiditätsgrad 3 (Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten) x 100 Langfristigere Betrachtung aller Ressourcen

 

Ein Wert unter 100 % beim ersten Grad deutet auf potenzielle Engpässe hin. Werte beim Liquiditätsgrad 2 über 100 % gelten meist als solide. Der Liquiditätsgrad 3 bietet eine noch breitere Perspektive, da er das gesamte Umlaufvermögen einbezieht – eignet sich jedoch eher zur langfristigen Betrachtung, da Teile des Umlaufvermögens (z. B. Vorräte) nicht sofort verfügbar sind.

Unterschied zwischen Liquidität und Rentabilität

Liquidität und Rentabilität sind zwei zentrale, aber unterschiedliche Kennzahlen im Finanzmanagement eines Unternehmens. Während sich die Liquidität auf die kurzfristige Zahlungsfähigkeit konzentriert – also die Fähigkeit, finanzielle Verpflichtungen wie Rechnungen oder Kredite fristgerecht zu erfüllen –, liegt der Fokus der Rentabilität auf der langfristigen Ertragskraft des Unternehmens. Die Rentabilität misst, wie effizient ein Unternehmen seine Ressourcen nutzt, um Gewinne zu erzielen.

Ein Unternehmen kann also rentabel, aber gleichzeitig illiquide sein – und dadurch trotz guter Gewinnlage in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

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FAQ

Was passiert bei fehlender Liquidität?

Ein Mangel an Zahlungsmitteln führt schnell zu Mahnungen durch Gläubiger und kann im schlimmsten Fall zur Insolvenz führen – selbst dann, wenn das Unternehmen langfristig hohe Gewinne erwirtschaftet.

Welche Maßnahmen helfen bei drohenden Engpässen?

Unternehmen können ihre Liquidität durch verschiedene Maßnahmen verbessern: schnellere Zahlungseingänge durch Factoring, längere Zahlungsfristen bei Lieferanten oder die Nutzung kurzfristiger Kredite.

Kann ein Unternehmen „zu liquide” sein?

Ja. Eine überhöhte Bargeldhaltung bedeutet, dass Kapital ungenutzt bleibt. Besser ist es, überschüssige Mittel gewinnbringend anzulegen (z. B. Investitionen).

Wie hängen Liquidität und Rentabilität zusammen?

Langfristig ergänzt die Rentabilität die Liquidität: Nur wer Gewinne erzielt, kann dauerhaft liquide bleiben. Umgekehrt ist ohne ausreichende Liquidität selbst ein rentables Unternehmen gefährdet.

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