Talent Management: Erfahrung sichert Erfolg

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Talent Management in der Silver Society – Wie Sie mit Erfahrung erfolgreich werden!

Unternehmen stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Mehr Erwerbstätige als je zuvor sind über 50 Jahre alt und ihre Rente ist nicht in Sicht. Diese Talente zu fördern, an sich zu binden und mit der Generation Y zusammenzuführen, stellt das Talent Management vor neue Herausforderungen. Der Erfolg Ihres Unternehmens hängt in naher Zukunft entscheidend davon ab, ob Sie es schaffen, das Potenzial Ihrer Mitarbeiter:innen 50+ strategisch zu nutzen.

Dabei sind die Antworten auf vier Fragen entscheidend:

  • Kennen Sie die Folgen der Silver Society für Ihr Unternehmen?
  • Sind Ihnen die Herausforderungen und Chancen in den strategisch relevanten Bereichen wie Vertrieb, IT und HR bewusst?
  • Kennen Sie die Risiken für den Unternehmenserfolg, wenn Sie auf Silver Talente verzichten?
  • Wie gewinnen, binden und entwickeln Sie Ihre Silver Talente und schaffen ein Umfeld, in dem diese erfolgreich und gerne arbeiten?

Proftieren Sie von Silver Talenten und leisten Sie Ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg, statt sich für abgeworbene Senior- Talente rechtfertigen zu müssen.

Megatrend „Silver Society“ und die Folgen für Ihr Unternehmen

Die Babyboomer kommen in die Jahre. Nie zuvor und nie mehr danach wurden so viele Menschen geboren, wie in den Jahren um 1964. Mit Zugang zu Bildung und moderner Medizin hatten und haben sie alle Chancen, sich zu entwickeln, geistig und körperlich fit zu bleiben. Weil sie nicht nur äußerst aktiv, sondern zusätzlich geburtenstarke Jahrgänge sind, prägen sie das Bild der Gesellschaft. Sie sind wertvolle Arbeitskräfte und Kunden. Wer heute 50 ist weiß, dass die Rente noch fern ist, will seinen hohen Lebensstandard halten und in der Gesellschaft mitmischen. Zu einem Megatrend wird die „Silver Society“, weil die Geburtenrate seit den Babyboomern ständig abnimmt. Immer weniger Kinder bedeuten mittelfristig immer weniger Arbeitnehmende, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Ein Trend, der nicht umkehrbar ist und Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Gleichzeitig nähern sich die Generationen an. Ältere Mitarbeiter:innen sind länger geistig fit, mobil und flexibel, junge Mitarbeiter:innen wollen Familie und Beruf in Einklang bringen, sind häufig weniger karriere- und stattdessen mehr freizeitorientiert.

Für Unternehmen hat die Silver Society zwei wesentliche Folgen, die eine veränderte Perspektive auf das Talent Management verlangen:

  • wenn weniger junge Talente zur Verfügung stehen, sind ältere Talente nicht nur weiterhin wertvoll, sondern ein Stützpfeiler des Unternehmenserfolgs und müssen gefördert werden. Mitarbeiter:innen 50+ als „alte Eisen“ zu betrachten, die vor allem hohe Personalkosten verursachen und deshalb früh verrentet werden sollen, ist nicht zielführend – auch wenn heute vielerorts noch so gedacht wird.
  • wenn ältere und jüngere Mitarbeiter:innen produktiv zusammenarbeiten sollen, muss ein kultureller Wandel stattfinden. In der Unternehmenskultur darf es keine Vorurteile gegenüber den verschiedenen Generationen und Altersklassen geben.

Die Generation 50+, die Silver Talente, werden zu einer wichtigen Stütze für den Unternehmenserfolg und damit zu einer wesentlichen Zielgruppe für Ihr Talent Management.

Chancen und Risiken in strategisch relevanten Bereichen

Gerade in den strategisch relevanten Bereichen eines Unternehmens kommt es häufig auf Wissen an, das sich nicht „mal eben“ in kurzer Zeit oder allein durch ein Studium erwerben lässt. Im Vertrieb, der IT und im Bereich HR lässt sich das besonders gut darstellen.

  • Erfolg mit guten Kontakten im Vertrieb

Gute Kontakte zu Kunden und eine persönliche Bindung wachsen mitunter über Jahre. Geht es um große oder besonders komplexe Aufträge, akzeptieren Ihre Kunden eher erfahrene Vertriebsmitarbeiter:innen. Ihnen traut man eher zu, den Überblick zu behalten, weil sie neben dem eigenen Unternehmen auch den Kunden seit Jahren kennen. Diese Vertriebsmitarbeiter:innen wissen, wo die Risiken eines Projektes liegen und haben Ihre eigenen, inoffiziellen Netzwerke, um einen Auftrag erfolgreich abzuschließen. Ihren wahren Wert erkennen Sie häufig erst dann, wenn sie von der Konkurrenz abgeworben werden und ihre Kunden und ihr Wissen mitnehmen.

  • Erfahrungswissen hält die IT-Infrastruktur stabil

Kein Schaltplan offenbart die wahren Schwachstellen einer IT-Infrastruktur. Warum ein gewachsenes System stabil funktioniert oder warum nicht, wissen vor allem diejenigen, die es mit aufgebaut haben. Sie beherrschen die nötigen Programmiersprachen, die heute längst nicht mehr gelehrt werden, und können wesentlich schneller reagieren, wenn es zu komplexen Problemen kommt.

  • HR stärken mit Silver Talenten

Im Personalwesen geht es längst um mehr als Personalverwaltung. Die ist weitestgehend automatisiert oder wird durch Partner umgesetzt. Vielmehr kommt es auf Berufs- und Lebenserfahrung derjenigen an, die Mitarbeiter:innen dazu bringen sollen, ihre Leistungen zu steigern und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Talente 50+ sind prädestiniert für diese Aufgabe. Sie kennen die erfolgskritischen Geschäftsbereiche, können Lösungen aufzeigen und auf Risiken hinweisen, die jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht sehen, weil ihnen die Erfahrung fehlt.

Die Vernachlässigung erfahrener Talente ist ein Risiko

Eine neue Jugendstudie im Auftrag der IHK hat viele Unternehmen aufgeschreckt. Jugendliche wollen demnach vor allem Spaß am Beruf und Zeit für ihr Privatleben. Ältere Studien bestätigen vor diesem Hintergrund, dass Mitarbeiter:innen der Generation Y weniger mobil sein wollen, weniger internationale Erfahrungen sammeln möchten und eine Führungskarriere nicht ihr maßgebliches Ziel ist. Diese Einstellungen bedeuten ein hohes Risiko für Ihre Unternehmen auf Erfolgskurs: Sie müssen lange suchen, bevor sie junge Fachkräfte finden, die zu einem Auslandsaufenthalt bereit sind oder Zeit und Energie in eine Karriere als Führungskraft investieren.

Schlüsselpositionen unbesetzt zu lassen oder sie mit Kandidatinnen und Kandidaten zu besetzen, denen wichtige Kompetenzen (noch) fehlen, minimiert das Risiko nicht. Silver Talente zu halten, dagegen schon. Sie sind ideal als Stabilitätsanker, der die Stellung hält, solange die jungen Talente nicht willens oder in der Lage sind, ihre Position zu übernehmen. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie ältere Mitarbeiter:innen so fördern, dass diese den Unternehmenserfolg stärken, indem sie ihr Wissen und ihre Arbeitseinstellung mit jüngeren Kolleginnen und Kollegen teilen.

Silver Talente anziehen, binden und entwickeln

Für Unternehmen ist es daher äußerst wichtig, einen Talent Management Begriff zu prägen, der unabhängig vom Alter der Zielgruppe ist. Beziehen Sie die Silver Talente ein, statt sich nur auf die jüngere Mitarbeitergeneration zu fokussieren. Das beginnt bei altersgerechten Weiterbildungsangeboten für die Zielgruppe 50+ und endet bei Maßnahmen, die jüngere und ältere Talente gleichermaßen ansprechen und einbeziehen. Im Generationen übergreifenden Talent Management schulen zum Beispiel jüngere Mitarbeitende ihre älteren Kolleginnen und Kollegen in neuen, IT-gestützten Arbeitstechniken, während die älteren die jüngeren an ihrem Erfahrungswissen teilhaben lassen. Auf diese Weise verbessert sich nicht nur das gegenseitige Verständnis, auch die generationengreifende Zusammenarbeit lässt sich wirkungsvoll fördern. Im täglichen Miteinander entsteht ein Bewusstsein für Diversität und die Leistung der anderen, wie es sonst kaum möglich ist.

Mit neuen Jobprofilen und Karrierewegen, wie zum Beispiel Experten- oder Mosaiklaufbahnen, eröffnen Sie jüngeren und älteren Talenten neue Perspektiven und Möglichkeiten der Wertschätzung. Wo Wissen und Erfahrung und nicht nur die Karriere als Führungskraft zählen, werden wichtige Talente gebunden, die sonst drohen abzuwandern. Wer weiß, wie mühsam mitunter die Suche nach geeigneten jungen Fach- und Führungskräften ist, sollte seinen Blick erweitern und die Suche auf Silver Talente außerhalb des eigenen Unternehmens ausdehnen. Oft hilft dabei schon ein Blick in die Wirtschaftspresse. Die Konkurrenz baut Arbeitsplätze ab? Dann sprechen Sie gezielt ältere Mitarbeiter:innen dieser Unternehmen an und stellen Sie sich als attraktiven, neuen Arbeitgeber vor, der diese Zielgruppe besonders fördert. Eine wertvolle Quelle sind auch Businessnetzwerke im Internet. Deren Nutzerzahlen wachsen insbesondere in der Altersgruppe 50+.

Geben Sie Talenten 50+ eine Chance und verpassen Sie keine Chance, Ihren Unternehmenserfolg langfristig strategisch zu sichern. Wer diese Talente für sich gewinnen und halten kann, profitiert von ihrer Erfahrung und einem Generationenmix in der Belegschaft, der die Vorteile von Erfahrungswissen und aktuellem Fachwissen in sich vereint und Ihr Unternehmen nachhaltig stärkt.

In vier Schritten zum Talent Management in der Silver Society. Die richtige Strategie entscheidet über den Erfolg. Hier sind die ersten Schritte für Ihren Weg zum Talent Management in der Silver Society:

  • Definieren Sie den Begriff „Talent“ für Ihr Unternehmen ganzheitlich und unabhängig vom Alter. Beziehen Sie dabei das Erfahrungswissen mit ein.
  • Beziehen Sie strategisch relevante Geschäftsbereiche wie Vertrieb und IT mit ein. Welche Herausforderungen, Chanchen und Risiken ergeben sich aus dieser Sicht?
  • Beziehen Sie Führungskräfte und Geschäftsführung ein. Zeigen Sie die Sicht der verschiedenen Geschäftsbereiche auf und präsentieren Sie verschiedene Lösungsoptionen.
  • Starten Sie ein Pilotprojekt. Starten Sie mit drei Teams aus strategisch relevanten Geschäftsbereichen. Setzen Sie sich Ziele und protokollieren Sie den Erfolg. Präsentieren Sie Ihre guten Erfahrungen der Geschäftsführung und den Führungskräften.

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Über den Autor

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Christian Severin

Neben seiner Tätigkeit als Coach ist Christian Severin hauptberuflich Führungskraft für Personal- und Führungskräfteentwicklung. Zuvor hat er als Management-Berater Kunden in den wesentlichen Branchen der Wirtschaft in HR und IT betreut und dort Strategieprojekte geleitet. Seine Ausbildung als systemischer Berater und Coach hat er am Institut für systemische Beratung in Wiesloch absolviert. Darüber hinaus ist er als Trainer in Projekt-Management- und Vertriebstrainings engagiert.  

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