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Kategorien: Controlling

Nutzwertanalyse

Definition: Nutzwertanalyse

Die Nutzwertanalyse ist eine Methode der Entscheidungsfindung, die vor allem bei komplexen Auswahlprozessen mit mehreren Alternativen eingesetzt wird. Ziel ist es, unterschiedliche Optionen anhand zuvor definierter Kriterien systematisch zu bewerten und vergleichbar zu machen. Anders als rein monetäre Verfahren berücksichtigt sie auch qualitative Faktoren, wodurch subjektive Einschätzungen in strukturierter Form einfließen können.

Kriterien und Gewichtung in der Nutzwertanalyse

Ein zentrales Element der Methode ist die Auswahl relevanter Bewertungskriterien. Diese Kriterien werden je nach Zielsetzung individuell festgelegt. Im nächsten Schritt erfolgt die Gewichtung der Kriterien, um ihre Bedeutung im Entscheidungsprozess zu verdeutlichen. Dadurch wird sichergestellt, dass wichtige Aspekte entsprechend stärker in die Bewertung einfließen.

Typische Kriterien können sein: Kosten, Qualität, Nachhaltigkeit, Zeitaufwand oder Flexibilität. Jedes Kriterium wird anschließend mit Punkten bewertet, um den Gesamtnutzen der jeweiligen Alternative zu ermitteln.

So funktioniert die Nutzwertanalyse: Schritt für Schritt

  • Zieldefinition: Klarheit über das Entscheidungsziel schaffen
  • Alternativen festlegen: Auswahlmöglichkeiten definieren
  • Kriterien bestimmen: Relevante Bewertungskriterien identifizieren
  • Gewichtung der Kriterien: Wichtigkeit der Kriterien festlegen (z. B. mit Prozentwerten)
  • Bewertung der Alternativen: Jede Option anhand der Kriterien bewerten
  • Berechnung des Nutzwerts: Punkte mit den Gewichtungen multiplizieren und aufsummieren
  • Entscheidung treffen: Die Alternative mit dem höchsten Gesamtnutzen auswählen

Nutzwertanalyse Beispiel aus der Praxis

Angenommen, ein Unternehmen möchte ein neues Software-Tool einführen. Drei Alternativen stehen zur Wahl. Die Kriterien sind: Benutzerfreundlichkeit (40 %), Kosten (30 %), Kundenservice (30 %). Nach Bewertung und Gewichtung ergibt sich folgende Nutzwerttabelle :

  • Tool A: Gesamtnutzen 82 Punkte
  • Tool B: Gesamtnutzen 76 Punkte
  • Tool C: Gesamtnutzen 68 Punkte

Auf Basis des Ergebnisses wäre Tool A die bevorzugte Wahl.

Vorteile und Nachteile der Nutzwertanalyse

  • Vorteile: Transparentes Verfahren, auch qualitative Faktoren werden berücksichtigt, nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage, fördert objektive Diskussionen
  • Nachteile: Subjektivität bei der Gewichtung und Bewertung, aufwendige Vorbereitung, Gefahr der Schein-Genauigkeit

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FAQ

Was ist eine Nutzwertanalyse?

Die Nutzwertanalyse ist eine Methode zur vergleichenden Bewertung mehrerer Alternativen anhand definierter Kriterien. Ziel ist es, den größten Gesamtnutzen zu ermitteln.

Wie werden Kriterien in der Nutzwertanalyse gewichtet?

Die Gewichtung erfolgt meist in Prozent oder auf einer Skala und spiegelt die Relevanz der einzelnen Kriterien im Entscheidungsprozess wider.

Gibt es standardisierte Bewertungskriterien?

Nein, die Kriterien sind abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall und werden individuell festgelegt.

Welche Alternativen zur Nutzwertanalyse gibt es?

Zu den Alternativen zählen Kosten-Nutzen-Analysen, Scoring-Modelle oder Entscheidungsbäume – je nach Kontext und Zielsetzung.

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