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Kategorien: Rechnungswesen

ARAP

Definition von ARAP

ARAP steht für aktiver Rechnungsabgrenzungsposten und ist ein Begriff aus der Buchhaltung. Er wird verwendet, um Ausgaben, die im alten Geschäftsjahr getätigt wurden, aber wirtschaftlich dem neuen Jahr zuzuordnen sind, korrekt in der Bilanz abzubilden. Ziel ist eine periodengerechte Erfolgsermittlung, bei der Aufwand und Ertrag dem richtigen Geschäftsjahr zugeordnet werden.

Unterschied zwischen ARAP und PRAP

Während der ARAP bei geleisteten Zahlungen vor dem Bilanzstichtag für Aufwendungen des Folgejahres gebildet wird, steht PRAP für passiver Rechnungsabgrenzungsposten. Dieser wird verwendet, wenn Zahlungen bereits vereinnahmt wurden, der zugehörige Ertrag jedoch erst im neuen Jahr entsteht.

  • ARAP: Zahlung erfolgt im alten Jahr, Aufwand fällt im neuen Jahr an
  • PRAP: Zahlung eingeht im alten Jahr, Ertrag gehört ins neue Jahr

Typische Anwendungsfälle für ARAP

Ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten wird in der Praxis häufig bei folgenden Sachverhalten gebildet:

  • Miete: Eine Miete für Januar wird bereits im Dezember bezahlt
  • Versicherungen: Jahresprämien, die im Voraus gezahlt werden
  • Wartungsverträge: Vorauszahlungen für Serviceleistungen im kommenden Jahr

In all diesen Fällen muss der Betrag anteilig in der Bilanz abgegrenzt werden, um den Aufwand im passenden Jahr zu erfassen.

So funktioniert die Buchung eines ARAP

Die Buchung eines ARAP erfolgt immer zum Bilanzstichtag, meist dem 31. Dezember. Dabei wird der gezahlte Betrag vorübergehend auf das Konto „Aktive Rechnungsabgrenzung“ gebucht. Im neuen Jahr wird dieser dann in den Aufwand umgebucht.

Typische Missverständnisse bei ARAP

Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von ARAP und PRAP. Wichtig ist: Es geht beim ARAP immer um Ausgaben, nicht um Einnahmen. Zudem darf ein ARAP nur gebildet werden, wenn die Zahlung bereits erfolgt ist und der Aufwand eindeutig dem neuen Jahr zugeordnet werden kann.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen aktiver und passiver Rechnungsabgrenzung?

Die aktive Rechnungsabgrenzung betrifft Ausgaben, die im alten Jahr gezahlt wurden, sich aber auf das neue Jahr beziehen. Die passive Rechnungsabgrenzung betrifft Einnahmen, die im alten Jahr vereinnahmt wurden, aber erst im neuen Jahr Ertrag darstellen.

Wann muss ein ARAP gebildet werden?

Ein ARAP muss immer dann gebildet werden, wenn eine Ausgabe vor dem Bilanzstichtag erfolgt, sich der Aufwand aber auf das neue Geschäftsjahr bezieht.

Wie wirkt sich ein ARAP auf die Bilanz aus?

Ein ARAP erhöht die Aktiva der Bilanz, da es sich um eine Forderung gegenüber dem neuen Geschäftsjahr handelt. Er sorgt für eine periodengerechte Darstellung der Aufwendungen.

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