Data Literacy
Was ist Data Literacy?
Daten sind überall. Sie stecken in jedem Bericht, jeder Präsentation, jedem Gespräch über „die Zahlen“. Doch mal ehrlich: Wer hat nicht schon mal auf ein buntes Diagramm gestarrt und sich gefragt, was das eigentlich alles bedeutet? Data Literacy ist genau das Gegenmittel: die Fähigkeit, Daten nicht nur zu lesen, sondern sie wirklich zu verstehen, kritisch zu hinterfragen und gezielt einzusetzen. Und dabei geht es nicht um schwierige Formeln oder Programmierkenntnisse. Vielmehr geht um ein sicheres Gefühl im Umgang mit Informationen. Was bedeuten die Zahlen? Wo lauern Fallstricke? Menschen, die gut mit Daten umgehen können, erkennen Muster, stellen die richtigen Fragen und lassen sich nicht so leicht beeinflussen.
Was bedeutet Data Literacy konkret?
Im Unternehmensalltag sind Daten längst keine reine IT-Angelegenheit mehr. Ob Personalabteilung, Vertrieb oder Marketing – überall fließen Zahlen, Statistiken und Analysen ein. Data Literacy bedeutet, dass jede:r im Team Daten einordnen, interpretieren und kritisch bewerten kann. Es reicht nicht, auf ein Dashboard zu schauen und die größte Zahl zu feiern. Entscheidend ist, zu verstehen: Woher kommen die Daten? Was sagen sie wirklich – und was nicht? Und wie lassen sich daraus kluge Entscheidungen ableiten?
Das gehört dazu:
- Verstehen: Was sind das für Daten? Wie wurden sie erhoben? Welche Fragen beantworten sie – und welche nicht?
- Interpretieren: Was lässt sich aus den Daten ableiten? Wo ist Vorsicht geboten? Gibt es vielleicht blinde Flecken?
- Bewerten: Sind die Daten verlässlich? Passen sie zur Fragestellung? Gibt es Anzeichen für Fehler oder Verzerrungen?
- Handeln: Wie kann ich die gewonnenen Erkenntnisse nutzen? Welche nächsten Schritte ergeben sich daraus?
Data Literacy macht uns unabhängiger von Bauchgefühl und Hörensagen. Sie gibt uns das Werkzeug, mit Unsicherheiten umzugehen, Zusammenhänge zu erkennen und bessere Entscheidungen zu treffen – egal, in welchem Bereich wir arbeiten.
Abgrenzung zu verwandten Begriffen
Data Literacy ist nicht gleichzusetzen mit Data Science oder Business Intelligence. Während diese Bereiche meist technisches Fachwissen erfordern, zielt Data Literacy auf eine breite Datenkompetenz im Unternehmen. Es ist eher mit „digitale Grundbildung für Daten“ vergleichbar – und wird zunehmend wichtig.
Vorteile von Data Literacy | Herausforderungen bei der Einführung |
Fundierte, nachvollziehbare Entscheidungen | Unterschiedliche Vorkenntnisse und Lernniveaus |
Bessere Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT | Zeit und Ressourcen für Schulungen erforderlich |
Höheres Vertrauen in datenbasierte Prozesse | Komplexe Datenquellen können überfordern |
Förderung einer datenorientierten Unternehmenskultur | Risiko der „Scheinobjektivität“ bei unkritischer Datennutzung |
Warum ist Data Literacy für Unternehmen wichtig?
In datengetriebenen Organisationen wird Data Literacy zur Basiskompetenz – vergleichbar mit Text- oder Tabellenverarbeitung. Für Entscheidungen und Steuerung braucht man Datenverständnis. Das betrifft nicht nur Analyst:innen, sondern alle Mitarbeitenden, z. B.:
- Führungskräfte, die Reports interpretieren und Strategien ableiten,
- HR-Teams, die Feedbackdaten oder Weiterbildungsbedarfe auswerten,
- Marketingabteilungen, die Kampagnendaten analysieren und
- Betriebsräte, die bei der Einführung datengetriebener Tools mitreden wollen.
Praxisbeispiel: Weiterbildungsdaten richtig nutzen
Ein Unternehmen analysiert anonymisierte Weiterbildungsdaten, um zu erkennen, welche Formate besonders wirksam sind. Mitarbeitende mit hoher Data Literacy erkennen: Nicht nur Teilnahmequoten zählen, sondern auch qualitative Rückmeldungen und Kontextfaktoren. So entsteht ein differenziertes Bild – und gezieltere Maßnahmen werden möglich.
Mit Daten und KI die Zukunft gestalten
Ob Grundlagen oder Deep Dive – entwickle deine Skills im Bereich “Data Analytics und Künstliche Intelligenz” gezielt weiter und mach dich fit für die datengetriebene Arbeitswelt.
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FAQ zu Data Literacy
Ist Data Literacy nur für Daten- oder IT-Teams relevant?
Nein. Gerade nicht-technische Rollen profitieren davon, Daten besser einschätzen zu können – zum Beispiel in Personalentwicklung, Kommunikation oder Vertrieb.
Wie lässt sich Data Literacy im Unternehmen fördern?
Durch niedrigschwellige Trainings, Schulungen, praxisnahe Use Cases und eine Kultur, in der Fragen zu Daten ausdrücklich erwünscht sind.
Wie messe ich Data Literacy?
Es gibt mittlerweile Kompetenzmodelle und Assessments, mit denen Unternehmen den Stand und Bedarf systematisch erfassen können – z. B. im Rahmen von Weiterbildungsstrategien.
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