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Kategorien: Rechnungswesen

EBIT

Definition von EBIT

EBIT ist die Abkürzung für „Earnings Before Interest and Taxes“ und bezeichnet das Ergebnis eines Unternehmens vor Zinsen und Steuern. Die Kennzahl zeigt, wie profitabel das operative Geschäft ist, unabhängig von der Finanzierungsstruktur und steuerlichen Einflüssen.

Im Deutschen wird EBIT häufig mit dem Begriff Betriebsergebnis gleichgesetzt. Es dient der Beurteilung der operativen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens im Zeitverlauf oder im Vergleich mit Wettbewerbern.

EBIT berechnen: Formel und Bestandteile

Das EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern und entspricht in Deutschland in der Regel dem Betriebsergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Es kann z.B. nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) wie folgt berechnet werden:

Umsatzerlöse
+/- Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
+ andere aktivierte Eigenleistungen
+ sonstige betriebliche Erträge
– Materialaufwand
– Personalaufwand
– Abschreibungen (auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie ggf. auf Umlaufvermögen)
– sonstige betriebliche Aufwendungen
= EBIT

Alternativ kann das EBIT auch aus dem Jahresüberschuss hergeleitet werden (Bottom-Up-Methode):

EBIT = Jahresüberschuss
+ Steueraufwand (Steuern vom Einkommen und Ertrag)
+ Zinsaufwand
– Zinserträge (Zinsaufwand minus Zinserträge ergibt den Nettozinsaufwand bzw. das Zinssaldo)

Im Gegensatz zum EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) sind im EBIT die Abschreibungen bereits als Aufwand berücksichtigt worden (d.h. sie wurden vom Ergebnis abgezogen). Damit liefert die Kennzahl ein oft als realistischer angesehenes Bild der operativen Ertragskraft eines Unternehmens als das EBITDA.

EBIT Marge: Aussagekraft und Bedeutung

Die EBIT Marge zeigt, wie viel Prozent des Umsatzes als operativer Gewinn übrig bleiben. Sie wird folgendermaßen berechnet:

EBIT Marge = EBIT / Umsatzerlöse × 100

Eine hohe EBIT Marge bedeutet, dass ein Unternehmen effizient arbeitet und seine Kosten im Griff hat. Sie ist gerade im Branchenvergleich eine wichtige Kennzahl für Analyst:innen und Investor:innen.

Anwendungsbereiche und Nutzen des EBIT

Die EBIT Kennzahl wird in verschiedenen Kontexten eingesetzt:

  • Unternehmensbewertung: EBIT dient Analyst:innen zur Einschätzung der operativen Ertragskraft.
  • Vergleichbarkeit: Da zins- und steuerunabhängig, ist EBIT ideal für Vergleiche zwischen Unternehmen oder Branchen.
  • Controlling: Intern hilft der EBIT, operative Prozesse zu bewerten und zu optimieren.

Besonders bei börsennotierten Unternehmen ist EBIT ein zentraler Bestandteil der Finanzberichterstattung.

Häufige Missverständnisse rund um EBIT

Ein verbreitetes Missverständnis ist die Gleichsetzung von EBIT mit dem Gewinn. Tatsächlich zeigt EBIT nur den operativen Gewinn, nicht den endgültigen Jahresüberschuss. Auch die Verwechslung mit EBITDA ist häufig, obwohl letzteres keine Abschreibungen berücksichtigt und dadurch eine „weichere“ Kennzahl darstellt.

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FAQ

Was ist der Unterschied zwischen EBIT und EBITDA?

EBITDA berücksichtigt keine Abschreibungen. EBIT zieht diese vom Ergebnis ab und bietet dadurch ein realistischeres Bild der operativen Wirtschaftlichkeit.

Warum ist EBIT für Investor:innen wichtig?

Weil EBIT das operative Ergebnis ohne Verzerrung durch Zinsen oder Steuern zeigt, eignet es sich hervorragend für Vergleiche und zur Bewertung der Unternehmensleistung.

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