Heute wertet die chinesische Regierung die Landeswährung ab, morgen sorgt das Russland-Embargo für Ausfälle im Vertrieb, übermorgen greifen Hacker:innen die Unternehmens-IT an. In diesem wechselhaften Umfeld – heute VUKA-Welt genannt – können Organisationen nur überleben, wenn sie flexibel darauf reagieren und Führung für Rahmenbedingungen sorgt, die das ermöglicht. Damit erhält „führen” wieder höchste Priorität und darf nicht länger zu einer Resttätigkeit verkommen.
Organisationen stellen sich immer als einen Reflex auf Kunden und den Markt dar. Weil sich Kund:innen und Märkte heute so stark und schnell verändern wie nie zuvor, wird das Organisationsdesign zu einer großen Entscheidung der Unternehmensleitung. In der VUKA-Welt, geprägt von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität, müssen sich Unternehmer ständig fragen, ob ihr Organisationsdesign noch zu dem Markt passt, den sie bedienen wollen. Etablierte Organisationsformen wie Weisung und Kontrolle weichen agilen Netzwerken oder der projektorientierten und matrix-orientierten Organisation. Trotz guter Strategien sehen sich viele Organisationen am Rande der Belastbarkeit, können sich nur noch reaktiv verhalten. Unsere These lautet: Viele Projekte in diesem Umfeld scheitern, weil das Organisationsdesign nicht passt und das Führungssystem nicht stimmt.
Abkehr von der zentralen Steuerung
Was bedeutet das konkret? Stellen Sie sich einen Turm vor, von dem aus Sie Ihre Mitarbeiter:innen zu einem Ziel dirigieren sollen. Solange die Sicht gut ist, funktionieren einfache Befehle wie „geht rechts, geht links”. Der Chef hat die Mitarbeiter:innen ebenso im Blick wie das Ziel. Das ist der alte Führungsstil. Jetzt kommt Nebel auf. Schnell verschwinden die Mitarbeiter:innen im Dunst. Wie erreichen sie jetzt das Ziel? Sie brauchen dazu bestimmte Fähigkeiten und Richtlinien, innerhalb derer sie frei entscheiden können. Übertragen auf den Unternehmensalltag stehen wir vor der Herausforderung, in veränderten Rahmenbedingungen zu agieren und zu steuern, weil die Vorhersagbarkeit so gering geworden ist. Damit stehen wir vor einem Paradigmenwechsel, denn über Organisationssysteme ist die Ordnungsfunktion nicht mehr zu leisten. Führung und Führungskompetenzen werden in der VUKA-Welt ebenso wichtig wie das Organisationsdesign, aus dem sich das Führungssystem ableiten lässt.
Führung ist, was Mitarbeitende erfolgreich macht
Wenn wir in diesem Sinne von Führung sprechen, sprechen wir von einem Führungssystem, das sich darum kümmert, die Mitarbeiter:innen erfolgreich zu machen und die Rahmenbedingungen zu optimieren. Dabei ist die Planungs- und Kooperationsfähigkeit entscheidend. Das Zusammenspiel von Organisationsdesign und dem Selbstverständnis der Mitarbeiter:innen ist ein zentraler Erfolgsfaktor für funktionierende Managementsysteme. Sie folgen einer flexiblen Struktur, die auf eigenverantwortliche, gestaltende Mitarbeiter:innen setzen und als agiles Netzwerk funktioniert. Aufgabe von Führung in diesem Umfeld ist es vor allem, Rahmenbedingungen zu setzen, innerhalb derer sich das Unternehmen entfalten kann.
Mehr Führung wagen in der VUKA-Welt
Wer vor der Aufgabe steht, das Führungssystem auf- und auszubauen, kann sich an folgenden Fragen orientieren:
- Wie wichtig ist für uns das Thema Führung? Die Unternehmensleitung sollte Führungsarbeit genauso honorieren wie Umsatzziele.
- Wie viel Prozent ihrer Arbeitszeit sollen Führungskräfte für reine Führung aufbringen? Aktuell gehen Experten von ein bis drei Prozent aus. Zehn Prozent kann durchaus als notwendig betrachtet werden.
- Wie soll diese Zeit gefüllt werden? Ein Beispiel sind regelmäßige Mitarbeitendengespräche.
- Welche Führungselemente passen zu unserem Organisationssystem?
- Welche sind vorhanden, welche fehlen, welche passen nicht?
- Wie kann die Unternehmensleitung Führungskräfte selbst in ihrer Führung steuern.
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