Stressabbau: Was Jogging und Weiterentwicklung gemeinsam haben

Stehen Sie oft unter Zeitdruck und sind gestresst bei der Arbeit? Dann geht es Ihnen wie zwei Drittel der Bevölkerung. Nerven wie Drahtseile wären praktisch – oder Sie lassen sich nicht länger treiben und gestalten Ihr Leben stärker selbst. Warum Weiterbildung das neue Joggen ist und wie Lernen beim Stressabbau hilft.

Keine Frage, Sport ist anstrengend. Aber mal ehrlich, auch herrlich! Er schafft einen Ausgleich zum Büroalltag, macht den Kopf frei und hilft Stress abzubauen. Oft muss ich mich erst motivieren, mich regelrecht ins Studio oder zum Laufen schleppen. Nicht immer gelingt mir das, aber ich versuche es. Weil ich weiß, es tut mir gut! Und ob Sie es glauben oder nicht, wenn wir Neues dazulernen und uns weiterentwickeln, hat das einen sportähnlichen Effekt: Wir entfalten unser Potenzial, sind zufriedener und weniger gestresst. Gleichzeitig bringen wir unsere Karriere in Form. Lassen Sie sich inspirieren und erfahren Sie, wie sie trotz Zeitmangel und langer To-Do-Liste  etwas für Ihre Entwicklung tun. Raffen Sie sich auf, es lohnt sich! Ich schließe mich an, versprochen.

Warum empfinden wir Stress?

Oft ist Stress auf der Arbeit nur ein Zeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. In Deutschland sind die drei wichtigsten Stressfaktoren laut der Arbeitsmarktbefragung 2019 Zeitmangel, zu viele Aufgaben und Ärger im Team.

Deutschland verspürt „digitalen Stress“
Der Drucker streikt, Ihr Postfach ist schon wieder voll und die Whatsapp-Gruppe der Arbeitskollegen wird ständig zugespamt. Fühlen Sie sich davon auch gestresst? Die Studie „Gesund digital arbeiten“ hat untersucht, durch was wir uns im Berufsalltag besonders stressen lassen und vier Stressfaktoren in Folge der Digitalisierung herausgearbeitet. Das Ergebnis:

1. Überwachung der Leistung
2. Verletzung der Privatsphäre
3. Technische Probleme
4. Unterbrechung der Arbeit

Zu schnell, zu viel

Auch ich kämpfe mit zu vielen Aufgaben und zu wenig Arbeitszeit. Jeden Tag arbeite ich haufenweise  Mails ab, absolviere eine Telefonbesprechung nach der anderen und hetzte von Meeting zu Meeting. Stress pur, und natürlich fühle ich mich dadurch psychisch belastet. Damit bin ich nicht allein: Rund zwei Drittel aller Teilnehmenden der oben genannten Arbeitsmarktbefragung geben an, unter psychischer Belastung zu stehen. Natürlich wäre auch ich gern eine von diesen lässigen Macherinnen, die immer top informiert und fokussiert drei Minuten vor einem Meeting parat sind – bin ich nur leider nicht. Meine Kolleginnen und Kollegen können ein Lied davon singen: Oft jage ich meinen To Dos hinterher und komme zu spät. Das laugt zuweilen aus und frustriert.

Wie Weiterbildung Stress reguliert

Sport ist für mich ein wichtiges Ventil, um Stress abzubauen und einen Ausgleich zum Büro zu schaffen. Wissen Sie aber, was noch hilft und mir mein Job bei der Haufe Akademie bewusst gemacht hat? Sich weiterzuentwickeln macht ebenfalls zufriedener und reduziert Stress. Weiterbildung hilft beim Stressabbau, weil

  • wir in Seminaren oder durch Coaching lernen, mit Stress umzugehen
  • durch neue Fähigkeiten selbstsicherer in bestimmten Themenfeldern werden
  • wir uns mit unseren Fähigkeiten und Wünschen auseinandersetzten und so einen Job finden können, der uns glücklich macht

Daher sind wir der Meinung: Weiterbildung ist das neue Joggen – Schluss mit der Aufschieberitis!

Meine Tipps, um Stressfallen zu vermeiden:

Tipp 1: Sagen Sie „Nein“ zu Stress
Bei Ihnen liegt ein Stapel von unerledigten Aufgaben auf dem Schreibtisch und Ihre To-Do-Liste quillt über? Dann geht es Ihnen wie mir. Sie können nicht gut „Nein“ sagen. Aber wer bestimmt eigentlich, wie viel Sie arbeiten? Sie doch, oder? Werden Sie selbstbewusster und trauen sich, auch mal eine Aufgabe abzulehnen, zum Beispiel mit Resilienztraining. Ihre Arbeit wird nicht nur besser werden, weil Sie sich mehr Zeit dafür nehmen, Ihre Kollegen und auch Ihre Chefin werden Sie mehr respektieren, weil Sie Ihre eigenen Grenzen kommunizieren.

Tipp 2: Sagen Sie „Ja“ zu Weiterbildung und vergrößern Sie Ihre Komfortzone
Stresst es Sie, wenn Sie plötzlich auf der Arbeit Aufgaben übernehmen sollen, die nicht in Ihrer Komfortzone liegen? Bringt es Sie zum Beispiel ins Schwitzen, Kunden anzurufen oder eine Networking-Veranstaltung zu besuchen? Doch genau dafür gibt es schließlich Weiterbildungen und damit können Sie jederzeit anfangen.  Verlassen Sie die eigene Komfortzone und erobern Sie neue! Plötzlich fällt das Sprechen in einem Meeting gar nicht mehr so schwer und in Gehaltsverhandlungen verhandeln Sie sicher und selbstbewusst. Und das Beste: Der Stress löst sich in Luft auf.

Tipp 3: Die Zukunft in die Hand nehmen
„Ich zähle die Stunden, bis ich nach Hause kann“. „Noch 16 Tage bis zum Urlaub“. „Meine Aufgaben machen alle keinen Sinn“. Erkennen Sie sich wieder? Wer diese und ähnliche Aussagen trifft, scheint nicht sonderlich zufrieden in seinem Job zu sein. Natürlich ist es okay, nicht immer einen tollen und ausgefüllten Arbeitstag zu haben. Erwischt man sich aber immer wieder bei solchen Gedanken, sollte man über einen Jobwechsel nachdenken. Nehmen Sie Ihr Berufsleben selbst in die Hand.

Mehr Geld, bessere Position, Zufriedenheit – Wie sich Weiterbildung auszahlt
Wissenslücken schließen oder Ängste überwinden: Die Gründe für eine Weiterbildung sind sehr verschieden. Aber der Nutzen steht fest. Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag des Instituts für Lernsysteme konnten 45 Prozent der Befragten nach einer abgeschlossenen Weiterbildung unmittelbar in eine höhere Position aufsteigen oder erhielten mehr Verantwortung. Außerdem freute sich jeder Dritte über finanzielle Vorteile wie eine Gehaltserhöhung. Das heißt: Weiterbildung zahlt sich aus! Lesen Sie, was Sie über Weiterbildung sonst noch wissen sollten.

Lernen, die natürlichste Sache der Welt

Wir wissen also, Neues zu lernen und uns zu entwickeln tut uns gut. Aber wie überwindet man nun seinen inneren Schweinehund und rafft sich zum Joggen – äh, zur Weiterbildung – auf? Ich bin der Meinung, es muss unbedingt auch Spaß bringen. Eben wie der Fitnesskurs, bei dem wir nette Leute treffen oder das Laufen im Wald, wenn wir die frische Luft einatmen und unsere Lieblingssongs hören. Spaß ist einer der größten Motivatoren: 78 Prozent der Befragten unserer Umfrage gaben an, dass sie Weiterbildungen machen, weil sie einfach Spaß am Lernen haben und sich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiterentwickeln wollen. Wir müssen uns der Vielfalt und des Spaßes am Lernen wieder bewusstwerden. Finden Sie also Formen des Lernens, die Ihnen Freude machen!

Finden Sie es heraus: Welcher Lerntyp sind Sie?

Welcher Lerntyp sind Sie? Fällt es Ihnen leicht, sich für Ihre eigene Weiterbildung einzusetzen oder  beobachten Sie lieber erst einmal aus sicherer Distanz, wie Veränderungen im Unternehmen umgesetzt werden? Eine Studie der Vodafone-Stiftung definiert drei Lerntypen. Entdecken Sie, welcher Typ Sie sind und machen Sie ihre eigene Entwicklung zu etwas ganz Persönlichem.

  • Aktivist*in: Aktivisten sind leicht zu beschreiben. Engagiert und neugierig setzt sich dieser Lerntyp aktiv dafür ein, neue Erfahrungen im Job zu sammeln. Besonders liegen Aktivisten „learning by doing“-Angebote oder Working-Out-Loud®-Projekte.
  • Beobachter*in: Der zweite Lerntyp ist etwas zurückhaltender und nimmt lieber eine beobachtende Stellung ein. Beobachter blühen in Mentoren-Programmen oder Hospitationen auf.
  • Nachdenker*in: Nachdenker überstürzen nichts: Bevor dieser Lerntyp eine neue Aufgabe übernimmt, möchte er erst alle Informationen zum Thema kennen. Vorbereitung ist das A und O! Für diesen Typ sind bei Zeitmangel flexible Formate, beispielsweise digitale Lösungen und Online-Kurse, ideal.

Wichtig ist: Jeder Mensch ist ein anderer Lerntyp und das ist auch ganz normal! Egal, wie Sie am besten lernen, die Hauptsache ist, dass Sie es überhaupt tun. Dabei ist längst belegt, dass wir nicht nur in Seminaren lernen, sondern mehrheitlich durch „Learning by doing“ und durch den informellen Austausch mit anderen – ganz nach dem 70:20:10-Modell. Auch Sie lernen also jeden Tag – fokussieren Sie sich darauf und finden Sie Ihre eigenen Möglichkeiten im Alltag!

Ob Joggen oder Weiterbildung: Motivation ist alles!

Fazit: Sich weiterzuentwickeln lohnt sich und wir können in jedem Alter damit beginnen. Sich ein Ziel zu setzen, hilft mir dabei, meine Weiterbildung auch wirklich zu verfolgen. Unerlässlich ist auch eine gewisse Routine, damit ich es im Alltag umsetzte – zum Beispiel kleine, feste Zeitfenster fürs Lernen und den Austausch mit anderen. Genau wie beim Sport sollte man langsam einsteigen, weniger ist absolut mehr! Gehen Sie zunächst kleine Schritte, so schaffen Sie sich selbst immer wieder Erfolgserlebnisse. Belohnen Sie sich ruhig nach kleinen Etappensiegen! Suchen Sie sich jemanden, der mitmacht und mit dem Sie sich verabreden – auch das steigert die Motivation. Und wenn Sie immer noch das Gefühl haben, Sie hätten schlicht keine Zeit für Ihre Entwicklung, hilft Ihnen vielleicht unser Beitrag „Wie Sie Freiräume für Weiterbildung schaffen“.

Hoffentlich konnte ich Sie inspirieren! Oh, mein nächster WOL®-Zirkel fängt gleich an. Dann jogge ich mal los, meinen neu entdeckten Networking-Podcast auf den Ohren… Viel Spaß beim Lernen!

Für mehr Inspiration gibt es hier noch ein paar spannende Links zum Thema:

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