Clustering
Was ist Clustering? Definition
Clustering ist ein Verfahren des unüberwachten Lernens, das Datenobjekte mithilfe von Algorithmen in Gruppen (sogenannte Cluster) einteilt. Innerhalb eines Clusters ähneln sich die Objekte stark – zwischen Clustern bestehen dagegen möglichst große Unterschiede. Mit dieser Methode werden Gruppierungen in den Daten identifiziert, ohne dass diese vorher bekannt oder vorgegeben sind.
Was passiert beim Clustering genau?
Clustering-Algorithmen analysieren die Eigenschaften von Datenpunkten und gruppieren sie auf Basis ihrer Ähnlichkeit in möglichst homogene Gruppen. Entscheidend ist dabei eine Ähnlichkeits- oder Distanzmetrik (z. B. euklidische Distanz).
Die Anzahl der Cluster kann je nach Verfahren im Voraus festgelegt oder automatisch erkannt werden. Manche Algorithmen erkennen auch Ausreißer, die in kein Cluster passen.
- k-Means: Einfache, weit verbreitete Methode mit vordefinierter Clusteranzahl,
- Hierarchisches Clustering: Erzeugt Clusterbäume (Dendrogramme), gut für kleine Datenmengen und
- DBSCAN: Erkennt Cluster beliebiger Form und kann „Rauschen“ explizit ausschließen.
Unterschied zu Clusteranalyse
Clustering und Clusteranalyse werden häufig synonym verwendet, meinen aber in der Praxis leicht Verschiedenes:
- Clustering ist ein Verfahren, bei dem Datenpunkte anhand ihrer Ähnlichkeit gruppiert werden.
- Die Clusteranalyse ist ein Analyseprozess, der neben dem Clustering noch viele weitere Schritte beinhaltet.
Wichtige Aspekte und Merkmale
Merkmale | Grenzen und Herausforderungen |
Keine Zielwerte oder Labels nötig | Interpretation der Cluster kann schwierig sein |
Erkennt unentdeckte Strukturen und verborgene Muster in Daten | Ergebnisse hängen stark von Skalierung und Parametern ab |
Flexibel einsetzbar (Kundensegmentierung, Prozessanalyse, Sensorik) | Kein „richtig“ oder „falsch“ – Clustering ist explorativ, Bewertung der Ergebnisse subjektiv und abhängig vom Anwendungsfall |
Unterstützt Datenreduktion und explorative Segmentierung | Auswahl des passenden Algorithmus erfordert Know-how |
Relevanz für Unternehmen
Clustering unterstützt datengetriebene Entscheidungen in verschiedenen Bereichen:
- Marketing: Identifikation von Kundensegmenten zur Personalisierung von Kampagnen,
- Vertrieb: Erkennung von Gruppen mit ähnlichem Kaufverhalten zur Optimierung von Angeboten,
- IT & Monitoring: Erkennung von Anomalien und Ausreißern in Systemdaten,
- Forschung & Entwicklung: Struktur in unübersichtliche Datenbestände bringen und
- HR & Learning: Typische Lernverhaltensmuster oder Skill-Profile gruppieren.
Clustering wird häufig genutzt, wenn noch keine klare Fragestellung oder kein Label vorliegt – also in frühen Phasen der Datenanalyse oder im explorativen Kontext.
Praxisbeispiel
Ein E-Commerce-Unternehmen analysiert das Klick- und Kaufverhalten seiner Kund:innen mithilfe eines Clustering-Algorithmus. Das Verfahren fördert drei klar unterscheidbare Kundengruppen zutage:
- Gelegenheitskäufer:innen mit Fokus auf Schnäppchen,
- Markentreue Stammkund:innen und
- Nutzer:innen mit stark saisonalem Kaufverhalten.
Diese Gruppierung nutzt das Unternehmen nun im Nachgang, um maßgeschneiderte Marketingaktionen zu entwickeln und die Startseiten individuell auszuspielen.
Mit Daten und KI die Zukunft gestalten
Ob Grundlagen oder Deep Dive – entwickle deine Skills im Bereich “Data Analytics und Künstliche Intelligenz” gezielt weiter und mach dich fit für die datengetriebene Arbeitswelt.
Jetzt entdecken
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Clustering und Klassifikation?
Klassifikation ist ein Verfahren des überwachten Lernens, bei dem ein Modell auf Basis vorgegebener Zielklassen (Labels) trainiert wird.
Clustering dagegen ist unüberwachtes Lernen – die Daten werden ohne vorgegebene Klassen automatisch in Gruppen (Cluster) unterteilt.
Wie finde ich heraus, wie viele Cluster es geben soll?
Bei Verfahren wie K-Means helfen Methoden wie Elbow-Plot oder Silhouettenanalyse, eine geeignete Anzahl zu bestimmen. Algorithmen wie DBSCAN bestimmen die Clusteranzahl automatisch, basierend auf Dichteparametern.
Ist Clustering nur für numerische Daten geeignet?
Nein. Für kategorische oder gemischte Daten gibt es spezialisierte Verfahren wie k-modes oder Distanzmaße wie die Gower-Distanz, die auch nicht-numerische Merkmale verarbeiten können.
Zum Glossar «