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Kategorien: Data & KI

Big Data

Was ist Big Data?

Big Data – was heißt das eigentlich? Gemeint sind Datenmengen, die so groß, so unterschiedlich und so schnell sind, dass herkömmliche Werkzeuge damit nicht mehr klarkommen. Diese Daten entstehen überall: beim Scrollen durch einen Online-Shop, beim Starten einer Maschine oder in Kommentaren in den sozialen Medien. Sie kommen in Echtzeit, aus verschiedenen Quellen und in unterschiedlichen Formaten und sie wachsen ständig weiter.

Es geht also nicht nur um viel, sondern um zu viel. Zu schnell. Zu unterschiedlich. Genau das macht ihre Auswertung so anspruchsvoll. Klassische Tools und manuelle Auswertungen reichen nicht mehr aus. Doch darin liegt auch eine Chance. Denn wenn es gelingt, diese Daten sinnvoll zu verknüpfen und zu analysieren, entsteht etwas Wertvolles: Man erkennt, was gerade passiert. Zusammenhänge treten zutage, die zuvor verborgen blieben. Systeme zeigen, warum etwas geschieht. Nicht erst im Rückblick, sondern im Moment.

In vielen Fällen lässt sich erkennen, wohin sich etwas entwickelt, noch bevor erste Anzeichen sichtbar werden. Big Data hilft dabei, Komplexität greifbar zu machen und auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen zu treffen.

Die 5 Vs von Big Data – kurz und knackig

Big Data zeichnet sich durch die sogenannten 5 Vs aus:

  1. Volume (Datenmenge): Hier geht’s um schiere Masse. Unternehmen speichern heute Daten in Größenordnungen, die früher undenkbar waren – von Terabyte bis Zettabyte. Klassische Datenbanken kommen da schnell an ihre Grenzen.
  2. Velocity (Geschwindigkeit): Daten entstehen nicht nur massenhaft, sondern auch blitzschnell. Ob Livestream, Börsenhandel oder Social Media – viele Daten müssen in Echtzeit verarbeitet werden, sonst sind sie schon wieder veraltet.
  3. Variety (Vielfalt): Daten sind heute bunt gemischt: Texte, Bilder, Videos, Audios, Sensordaten, strukturierte und unstrukturierte Formate. Wer nur an Excel-Tabellen denkt, liegt weit daneben.
  4. Veracity (Wahrhaftigkeit): Nicht alle Daten sind zuverlässig. Auf den ersten Blick wirken sie eindeutig, aber wenn sie genauer betrachtet werden, gibt es plötzlich Informationen, die fehlen, oder Fehler, oder sie widersprechen sich sogar. Bei Big Data gilt: Nicht alle Zahlen sind verlässlich. Deshalb muss immer auf die Datenqualität geachtet werden.
  5. Value (Wert): Letztendlich ist entscheidend, was dabei herauskommt: Lassen sich aus den Daten echte Erkenntnisse gewinnen, die dem Unternehmen weiterhelfen? Big Data ist kein Selbstzweck – es geht um handfesten Mehrwert.

Was steckt hinter Big Data?

Big Data ist mehr als nur reines Technik-Wording. Es verändert, wie Unternehmen denken, arbeiten und entscheiden. Damit aus Daten echte Erkenntnisse werden, braucht es:

  • Spezialisierte Technologien: Klassische Tools reichen nicht mehr. Plattformen wie Hadoop oder Spark, NoSQL-Datenbanken und Cloud-Lösungen sind heute Standard.
  • Neue Rollen im Unternehmen: Data Scientists, Data Engineers und Data Stewards sorgen z. B. dafür, dass Datenquellen erschlossen, Datenmodelle gebaut und Ergebnisse verständlich präsentiert werden.
  • Kluge Analysen: Mit Algorithmen, Machine Learning und KI werden Muster erkannt, Prognosen erstellt und neue Geschäftsmodelle möglich gemacht.

Warum das alles?
Big Data sorgt für neue Ideen. Durch den richtigen Umgang mit Daten kann ein Unternehmen schneller auf Trends reagieren, Prozesse optimieren, Kundinnen und Kunden besser verstehen und manchmal sogar Zukunftstrends vorhersagen. Aber ohne die richtigen Werkzeuge, Regeln und Menschen bleibt Big Data nur ein großer, unübersichtlicher Haufen. Daten sind nur dann für Unternehmen wertvoll, wenn sie sinnvoll genutzt werden.

Vor- und Nachteile von Big Data

Vorteile Nachteile
Schluss mit Bauchgefühl und Ratespielen: Big Data liefert die Fakten. Unternehmen können schneller und sicherer entscheiden, weil sie auf aktuelle, umfassende Daten zugreifen, statt sich auf Vermutungen zu verlassen. Die Verarbeitung und Analyse riesiger Datenmengen erfordert leistungsfähige Systeme. Es sind neue Technologien nötig. Oft sind erhebliche Investitionen nötig.
Big Data kann Trends aufzeigen, sofern die Datenbasis ausreichend und valide ist. Entwicklungen lassen sich frühzeitig erkennen, Muster werden sichtbar. Prognosen für die Zukunft sind dann nicht mehr nur Vermutungen, sondern auf Daten basierend und belastbar. Die Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit steigen mit der Menge der gesammelten und verarbeiteten Daten. Fehler können gravierende Folgen haben.
Große Datenmengen sind kein Selbstzweck. Sie eröffnen neue Wege, etwa für maßgeschneiderte Produkte und Services. Was früher für alle gleich war, kann heute individuell zugeschnitten werden – vom Streaming-Tipp bis zum personalisierten Angebot. Big Data ist kein Selbstläufer. Unternehmen benötigen Expert:innen, die Daten richtig interpretieren, analysieren und die Ergebnisse auf verständliche Weise kommunizieren können.

 

Relevanz für Unternehmen

Big Data spielt in nahezu allen Branchen eine zentrale Rolle – vom Handel über die Industrie bis hin zur Personalentwicklung. Unternehmen können durch gezielte Auswertung ihrer Daten beispielsweise:

  • Kundenbedürfnisse besser verstehen,
  • interne Prozesse optimieren,
  • Produktinnovationen vorantreiben oder
  • den Lernerfolg von Mitarbeitenden messbar machen.

Im HR-Bereich kommt Big Data etwa bei People Analytics zum Einsatz, um z. B. Fluktuation vorherzusagen oder Weiterbildungsmaßnahmen gezielter zu planen.

Big Data: Ein Praxisbeispiel

Ein Unternehmen betreibt ein E-Learning-Portal für seine Mitarbeitenden. Statt sich auf Vermutungen oder vereinzelte Rückmeldungen zu verlassen, schaut das Team systematisch hin: Welche Kurse werden oft gestartet, aber selten beendet? Wo steigen viele aus? Welche Aufgaben sorgen regelmäßig für Probleme? Die Antworten liegen in den Daten: Klicks, Verweildauer, Fehlversuche, kleine Umfragen, Testergebnisse.

Ein Beispiel: Ein Video wird häufig geöffnet, aber kaum je zu Ende geschaut. Ein Kurs verliert viele Teilnehmende an derselben Stelle. Ein Quiz wirkt zu einfach, weil fast alle es bestehen. Das Team reagiert daraufhin pragmatisch. Das Video wird gekürzt, ein schwieriger Abschnitt ergänzt, das Quiz angepasst. So entsteht ein Angebot, das sich nicht an Annahmen orientiert, sondern an dem, was tatsächlich passiert.

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FAQ

Braucht jedes Unternehmen Big Data?

Nicht unbedingt. Für kleine Unternehmen kann eine gezielte Datenanalyse im kleineren Maßstab ausreichen. Big Data wird vor allem relevant, wenn viele Datenquellen und große Volumen zusammenkommen.

Ist Big Data nur ein IT-Thema?

Nein, die Technik ist ein Teil davon. Wichtiger ist, wie Unternehmen die Daten nutzen. Fachbereiche wie Personal, Marketing oder Vertrieb können die Ergebnisse direkt nutzen.

Wie lässt sich der Nutzen von Big Data messen?

Am deutlichsten zeigt sich der Nutzen dort, wo sich etwas spürbar verändert: Mehr Umsatz, weniger Fehler, zufriedenere Kunden oder ein stabileres Team – solche konkreten Verbesserungen machen den Wert von Big Data sichtbar.

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