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Business Coach: Aufgaben, Aufgaben & Gehalt 

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Mit der steigenden Komplexität der Arbeitswelt wächst auch der Bedarf an professioneller Unterstützung durch Business Coaches. Sie begleiten Führungskräfte, Teams und Unternehmen bei beruflichen Herausforderungen wie beispielsweise Verbesserung der Leadership Kompetenzen, Rollenwechsel oder Konflikten. Ein Coaching-Prozess fördert dabei nicht nur die berufliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die persönliche Entwicklung des Coachees (der gecoachten Person).

Doch was macht einen erfolgreichen Business Coach aus? Welche Fähigkeiten sind entscheidend? Und wie sieht der optimale Karriereweg aus? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um den Beruf Business Coach.

Business Coach: Key Facts 

Ausbildung
  • Studium in bspw. BWL, Psychologie o.ä.
  • Mindestens eine zertifizierte Coaching Ausbildung, z.B. bei der International Coaching Federation (ICF) oder dem Deutschen Verband für Coaching und Training (DVCT)
Hard Skills
  • Ethische und rechtliche Grundlagen
  • Betriebswirtschaftliches Grundwissen
  • Coaching Methoden und Modelle
  • Expertise in Leadership Development und Change Management
  • Kenntnisse über psychische Erkrankungen und Grenzen des Coachings
Weiterbildung
  • Berufsbegleitende Seminare und weiterführende Coaching Ausbildungen
  • Masterstudium
  • Ggf. weitere Ausbildungen als Trainer:in, Berater:in, Meditator:in
Soft Skills
  • Empathie und Kommunikationsfähigkeit
  • Eigene Reflexionsfähigkeit
  • Aktives Zuhören
  • Wertschätzende, nicht-wertende Haltung
  • Analytisches Denken
  • Vertraulichkeit und Integrität
  • Kundenorientierung
  • Geduld
Gehalt
  • Variiert je nach Erfahrung zwischen 40.000 – 80.000 € als angestellter Business Coach
  • Selbstständige Business Coaches rechnen stundenweise ab und erzielen dabei eine Bandbreite an Stundensätzen
Verwandte Berufe
  • Life Coach
  • Trainer:in für Konfliktmanagement, Meditator:in
  • People Coach
  • Agile Coach
  • Personalentwickler:in

Definition: Was macht ein Business Coach?

Ein Business Coach ist ein neutraler, meist externer Prozessbegleiter für Menschen mit beruflichen Herausforderungen. Er oder sie schafft einen vertrauensvollen Rahmen, in dem sich Menschen öffnen können. Der Business Coach hilft den Coachees dabei, ihre Ziele zu definieren und ihr volles Potential auszuschöpfen. Dabei nutzt er:sie gezielte Fragetechniken, Reflexion und praxisnahe Methoden, womit der Coach Klarheit, Strategie und Handlungskompetenz beim Coachee fördert.

Eine zentrale Kompetenz des Business Coaches ist aktives und empathisches Zuhören. Durch aufmerksames und nicht-wertendes Zuhören schafft er:sie einen geschützten Raum, in dem der Coachee offen reflektieren kann. Indem der Coach gezielt die Zwischentöne, die Körpersprache und die unausgesprochenen Themen wahrnimmt, kann er:sie relevante Impulse geben, blinde Flecken aufdecken und neue Perspektiven eröffnen.

In der Regel gibt ein Business Coach keine direkten Lösungen vor. Vielmehr hilft er:sie den Coachees, eigene Lösungen zu entwickeln.

Aufgaben der Business Coaches

Business Coaches begleiten Fach- und Führungskräfte sowie Teams dabei, sich berufliche Ziele zu stecken, Herausforderungen zu reflektieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der persönlichen Weiterentwicklung im beruflichen Kontext – sei es in Sachen Führung, Kommunikation oder Selbstmanagement. Folgende Aufgaben bringt ein Coaching-Prozess mit sich:

1. Coaching-Prozesse planen und strukturieren

  • Vorgespräche führen und Auftragsklärung durchführen (Ziele, Erwartungen, Rahmenbedingungen)
  • Zielgerichtete Coaching-Prozesse entwickeln (z. B. Anzahl, Dauer, Inhalte der Sitzungen)

2. Vertrauensvolle Coaching-Beziehung aufbauen

  • Einen sicheren, offenen Rahmen schaffen
  • Verschwiegenheit gewährleisten
  • Coaching-Allianz stärken (gegenseitige Verantwortung klären)

3. Ziele gemeinsam mit dem Coachee definieren

  • Konkrete, realistische und messbare Ziele formulieren (z. B. SMART)
  • Zwischenziele und Erfolgsindikatoren festlegen
  • Erwartungen auf Machbarkeit prüfen

4. Reflexionsprozesse anregen und begleiten

  • Perspektivwechsel ermöglichen
  • Innere Antreiber, Blockaden oder Denk- und Verhaltensmuster aufdecken
  • Neue Handlungsoptionen entwickeln

5. Lösungsorientiertes Denken und Handeln fördern

  • Ressourcen und Stärken bewusstmachen
  • Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit stärken
  • Strategien zur Umsetzung entwickeln und konkret planen

6. Ergebnisse und Fortschritte dokumentieren

  • Coaching-Zwischenergebnisse und Entwicklungsschritte sichtbar machen
  • Abschlussgespräch führen und ggf. Nachbetreuung anbieten

7. Eigene Rolle und Qualität sichern

  • Grenzen zwischen Coaching, Beratung und Therapie respektieren
  • Eigene Weiterbildung, Supervision und Selbstreflexion sicherstellen
  • Ethikrichtlinien und Qualitätsstandards einhalten

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Typische Anlassfälle für Business Coaching

Business Coaching bietet sich in unterschiedlichen Fällen für Einzelpersonen, Teams oder Organisationen an. Typische Anlassfälle sind u.a.:

  • Leadership Development: Entwicklung der eigenen Führungsrolle, Führungsstil reflektieren, Umgang mit Verantwortung stärken
  • Kommunikations- und Wirkungskompetenz: Auftreten schärfen, Feedback geben und empfangen, Gesprächsführung verbessern
  • Stress- und Selbstmanagement: Besserer Umgang mit Druck, Zeitmanagement, Burnout-Prävention
  • Konfliktfähigkeit: Souveräner Umgang mit Spannungen im Team oder mit Vorgesetzten
  • Karriereplanung & Rollenklärung: Standortbestimmung, neue berufliche Perspektiven, Wechsel in eine neue Rolle
  • Veränderungsprozesse begleiten: Persönlicher Umgang mit Veränderung, Neuorientierung im Unternehmen, Unsicherheit managen
  • Team Coaching: Zusammenarbeit verbessern, Vertrauen stärken, Ziele klären
  • Bewältigung von beruflichen Herausforderungen und persönlichen Krisen: Unterstützung bei der Analyse und Lösung von Problemen und kritischen Situationen, die sich auf den Berufsalltag auswirken

Welche Kompetenzen und Skills braucht ein Business Coach?

Der Beruf Business Coach bedeutet täglichen Kontakt mit Menschen, was eine Vielzahl an Kompetenzen verlangt. Wichtig ist die Kombination aus theoretischem Hintergrundwissen und persönlichen Fähigkeiten:

Hard Skills

  • Ethische und rechtliche Grundlagen
  • Betriebswirtschaftliches Wissen
  • Coaching Methoden und Modelle
  • Fragetechniken
  • Expertise in Leadership Development und Change Management
  • Kenntnisse über psychische Erkrankungen und Grenzen des Coachings

Soft Skills

  • Empathie und Kommunikationsfähigkeit
  • Eigene Reflexionsfähigkeit
  • Aktives Zuhören
  • Wertschätzende und nicht-wertende Haltung
  • Analytisches Denken
  • Vertraulichkeit und Integrität
  • Kundenorientierung
  • Geduld

Während die Hard Skills das Handwerk des Coachings abbilden, sind die Soft Skills das Herzstück. Ein guter Coach beherrscht beide Ebenen – doch die Soft Skills machen am Ende den Unterschied zwischen einem Gespräch und einem transformierenden Coachingprozess.

Business Coach: Ausbildung & Weiterbildung

Ausbildung:

Den klassischen Berufsweg gibt es nicht. Um Business Coach zu werden, muss man keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung abschließen. Meist bildet beispielsweise ein Studium in Psychologie, Pädagogik oder BWL die Grundlage für eine spätere spezifische Coaching Ausbildung. Doch ohne Weiterbildung und Spezialisierung gelingt der erfolgreiche Sprung zum Coach nur schwer. Ein Psychologie-Studium braucht ergänzendes betriebswirtschaftliches Wissen und andersherum profitiert ein BWL-Absolvent von psychologischen Kenntnissen. Verbände wie ICF (International Coaching Federation) oder DVCT (Deutscher Verband für Coaching & Training) bieten diese zertifizierten Ausbildungen an.

Weiterbildung:

Getreu dem Motto: Wer sich bewegt, kann etwas bewegen, sind berufsbegleitende Seminare und Weiterbildungen das A und O für jeden Coach. Hier vertiefen die Teilnehmenden Themen wie systematische Beratung oder agile Methoden. Eine andere Möglichkeit, seine Fähigkeiten als Business Coach auszubauen, ist ein Masterstudiengang mit dem Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie und Leadership. Zudem spielt Supervision eine zentrale Rolle in der professionellen Entwicklung von Coaches. Sie bietet einen geschützten Raum zur Reflexion des eigenen Handelns, zur Bearbeitung herausfordernder Coaching-Situationen und zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung. In der Supervision können blinde Flecken aufgedeckt, persönliche Muster erkannt und ethische Fragestellungen diskutiert werden – Aspekte, die für eine verantwortungsvolle und wirksame Coachingpraxis unerlässlich sind.

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Gehalt der Business Coaches

Business Coaches können als Selbständige oder Angestellte arbeiten. Das Einstiegsgehalt als angestellter Business Coach liegt im Schnitt bei ca. 40.000 Euro jährlich. Durchschnittlich verdienen Business Coaches 50.000 Euro im Jahr, wobei das Gehalt auch bis zu 80.000 Euro jährlich ansteigen kann.¹

Selbstständige Business Coaches arbeiten meistens nach einem Honorarmodell und einem Stunden- oder Tagessatz. Nach der Coaching-Marktanalyse 2024 der Rauen Group liegt das durchschnittliche Honorar bei 175,98 € netto pro Coaching-Stunde, ein Anstieg um 4,7 % zum Vorjahr.  Coaches mit über 15 Jahren Erfahrung erzielen im Schnitt 212,23 € pro Stunde, während Einsteiger mit ≤ 5 Jahren maximal 150 € pro Stunde verdienen. Tatsächlich lag der Anteil, den Coaching am Bruttojahreseinkommen von selbstständigen Business Coaches 2024 hatte, bei 47%.²

Wie wird man Business Coach?

Dein Traumberuf ist Business Coach und du möchtest den idealen Karriereweg einschlagen? Einige zentrale Bausteine können dir dabei helfen, deinen Lebenslauf optimal zu gestalten:

  1. Erwerbe grundlegende Fachkenntnisse über ein Studium oder eine Weiterbildung in relevanten Bereichen (BWL, Psychologie).
  2. Baue praktische Erfahrung im Unternehmenskontext auf. Idealerweise sammelst du selbst Führungserfahrung.
  3. Absolviere eine zertifizierten Coaching-Ausbildung bei anerkannten Institutionen wie ICF/DVCT etc.
  4. Bilde dich kontinuierlich weiter, um spezielle Methoden oder Techniken zu vertiefen.

Dennoch gibt es nicht den einen richtigen Weg – individuelle Erfahrungen und persönliche Stärken spielen eine wichtige Rolle auf dem Weg zum Business Coach.


Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

FAQ: Business Coach

Was macht ein Business Coach?

Ein Business Coach unterstützt Coachees dabei, berufliche Ziele zu definieren und diese zu erreichen. Dafür fördert er:sie die individuelle Weiterentwicklung mit gezielten Fragetechniken sowie Feedback-Prozessen, um das Potential der Coachees in Fortschritt zu verwandeln.

Was braucht man, um Business Coach zu werden?

Als Business Coach ist ein Grundlagenwissen aus betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, eigener Berufserfahrung sowie eine fundierte Ausbildung im Coaching und Training Bereich wichtig.

Welche Fähigkeiten sind für einen Business Coach wichtig?

Business Coaches erzielen gute Ergebnisse, wenn sie Stärken in Kommunikation, analytischem Denken und Empathie aufweisen und dazu mit wirksamen Coaching Tools arbeiten.

Wie viel verdient man als Business Coach?

Das Gehalt variiert je nach Erfahrung und Spezialisierung und reicht bei festangestellten Business Coaches von 40.000 – 80.000 Euro im Jahr.³

Selbstständige Business Coaches rechnen in der Regel stundenweise ab und erzielen dabei eine große Bandbreite an Stundensätzen, die von der Erfahrung des Coaches abhängig sind.4


¹/²/ ³/ 4: https://www.stepstone.de/gehalt/Business-Coach.html

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Über den:die Autor:in

Alissa Dittmar

Coach Relation Managerin bei der Haufe Akademie und ICF-zertifizierte Coachin.