So visualisieren Sie schnell Figuren, Rollen und Gruppen

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Ob am Flipchart oder mit einem digitalen Tool – schnelle, einfache Visualisierungen unterstützen Ihre Seminarteilnehmer:innen oder Ihr Publikum beim Verstehen und Behalten. Wie Sie das gesprochene Wort durch schnelle Figuren unterstützen, darum geht es in diesem Beitrag – nicht um selbsterklärende (Comic-) Zeichnungen.

Die folgenden Visualisierungen sind mit PAINT 3D erstellt, das oft im Office-Paket enthalten ist, so dass Sie kein teures Zeichentool benötigen. Die schwarzen Linien wurden mit dem „Kalligrafie-Stift”, die grauen mit dem Pinsel („Wasserfarbe“) gestaltet.

So visualisieren Sie Figuren

Bestimmt kennen Sie die einfachen Figuren, die aus einem Kreis oder Oval für den Kopf und einem Bogen für den Körper bestehen. Achten Sie darauf, dass der Kopf etwas kleiner ist als der Körper, und etwas Abstand zum Körper bleibt:

Aus dieser Grundfigur können Sie sehr schnell Rollen gestalten, indem Sie die Figur mit Symbolen kombinieren. Klassische Symbole für die Darstellung von Rollen können zum Beispiel die Krone für „König Kunde“ sein, ein Hut für die Führungskraft, der Äskulapstab für eine im Medizinbereich tätige Person, die Metaplanwand für Moderator:innen. Diese Darstellung von Rollen arbeitet manchmal mit Klischees. Achten Sie bitte unbedingt drauf, mit dem gewählten Symbol keine Reaktanz zu erzeugen – Sie wollen Ihr Publikum ja in der Regel mitnehmen und nicht verärgern. Wenn Sie keine geeigneten Symbole finden, nutzen Sie einfach den Anfangsbuchstaben der Rolle:

Ob Sie das Symbol einfach neben die Figur stellen, oder zum Beispiel in den Körper schreiben, bleibt dabei Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass erkennbar ist, wohin das jeweilige Symbol gehört. Helfen Sie Ihrem Publikum, indem Sie ggf. Rahmen um die einzelnen Rollen setzen, wenn sie sonst schwer voneinander abgrenzbar sind.

So visualisieren Sie Gruppen

Gut geeignet sind diese Figuren auch für schnelle Darstellungen von Gruppen und Gruppensituationen. Schneller als Sie das Wort GRUPPE ausschreiben können, haben Sie eine Gruppe visualisiert. Hängen Sie dazu 3 Bögen aneinander, und setzen drei Ovale darüber:

Darunter habe ich zwei weitere Gruppen gezeichnet, die ebenfalls aus drei Figuren bestehen – und trotzdem eine ganz andere Aussage haben.

Aufgrund der Größenunterschiede assoziieren Sie mit der linken Abbildung sofort: eine Familie. Die rechte Abbildung drückt aus, dass eine der Figuren nicht Teil der Gruppe ist. Vielleicht reicht Ihnen das schon für Ihre Ausführungen. Wenn nicht können Sie das Verhältnis der Figuren zueinander noch folgendermaßen konkretisieren:

– Durch das Ergänzen von Symbolen wie Blitz (Konflikt), Sonne (Harmonie), Herz (herzliche Verbindung), Eiskristall (Kälte, kalter Konflikt) etc
– Durch die Andeutung der Blickrichtung, z. B. durch Frisuren, Nasen, Hüte etc.

 

Wenn Sie die Unterschiedlichkeit in der Teamzusammensetzung zum Ausdruck bringen wollen – seien es verschiedene Stärken, andere Meinungen, oder sei es Diversität – können Sie unterschiedliche Farben, etwa rot, gelb und grün einsetzen.

Ein wichtiger Hinweis zum Abschluss

Beim Visualisieren geht es immer ums Vereinfachen. Gerade wenn Sie Freude am Malen (gefunden) haben: Übertreiben Sie es am besten nicht mit Details. Für die Darstellung einer Rolle oder einer Gruppensituation braucht es keine Gesichter, Arme und Beine, Kleidung, Frisuren etc. Gerade bei Spontanvisualisierungen kostet das unnötig Zeit, ohne Mehrwert zu schaffen. Denn in aller Regel ist der Mehrwert für Ihre Teilnehmer:innen nicht der Detailreichtum und die „Schönheit” Ihrer Figur, sondern die Prägnanz.

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Über den:die Autor:in

Claudia Bingel

Visualisierungsexpertin und Trainerin der Haufe Akademie

Zur Themenübersicht Kompetenz für Training, Coaching und Beratung