Mitarbeiterbindung: Die Macht einer guten Unternehmenskultur

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Zugegeben: Die Entwicklung und Implementierung einer guten, auf die Ziele des Unternehmens ausgerichteten Kultur, ist mit einigen Anstrengungen verbunden. Doch dieses Investment macht sich langfristig durch die vielfältigen positiven Effekte bezahlt, die aus diesem Prozess resultieren. Zum Beispiel kann eine attraktive Unternehmenskultur zum entscheidenden Faktor bezüglich der Bindung bestehender Mitarbeiter:innen und Akquirierung neuer Talente werden – was gerade in Zeiten des Fachkräftemangels einen enormen Wettbewerbsvorteil bedeuten kann. Wie genau eine starke und gut definierte Kultur dazu beitragen kann, die Attraktivität eines Unternehmens für potenzielle neue Mitarbeitenden zu steigern und die bestehende Belegschaft langfristig zu binden, erfahren Sie im folgenden Beitrag. Darüber hinaus geben wir Ihnen einige praktische Anregungen, die Ihnen dabei helfen können, eine positive, auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ausgerichtete Unternehmenskultur aufzubauen und zu etablieren.

1. Identifikation und Zusammengehörigkeitsgefühl: Eine positive Organisationskultur trägt dazu bei, dass sich Mitarbeitende mit dem Unternehmen identifizieren können. Indem klare Unternehmenswerte kommuniziert und diese in allen Aspekten des Geschäftslebens gelebt werden, entsteht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Mitarbeitende, die sich mit den Werten und Zielen des Unternehmens identifizieren können, sind loyaler und somit auch eher bereit, langfristig im Unternehmen zu bleiben. Sie sind tendenziell motivierter, engagierter und zufriedener.

Praxistipp: Kommunizieren Sie klar und deutlich die Unternehmenswerte und sorgen Sie dafür, dass sie im Arbeitsalltag sichtbar sind. Damit dies gelingt, sollten Führungskräfte nach Möglichkeit mit gutem Beispiel vorangehen und diese Werte vorleben. Organisieren Sie regelmäßige Team-Building-Aktivitäten, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

2. Mitarbeiterentwicklung und Wachstum: Ein LinkedIn-Report aus dem Jahr 2019 belegt, dass ganze 94 Prozent aller Mitarbeitenden länger in ihrem Unternehmen bleiben würden, wenn dieses konkrete Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung anbieten würde. Die Investition in die Weiterentwicklung und das Upskilling der Mitarbeitenden ist somit einer der wichtigsten Faktoren für Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung. Das Angebot von Fortbildungsmöglichkeiten und das Aufzeigen von Karriereperspektiven vermittelt den Mitarbeitenden das Gefühl von Wertschätzung, zeigt, dass ihr Arbeitgeber an ihrer persönlichen Entwicklung interessiert ist und dass sie ihre Karriere weiter vorantreiben können, ohne dazu das Unternehmen verlassen zu müssen.

Praxistipp: Eine gute Unternehmenskultur zeichnet sich auch immer durch das Vorhandensein eines soliden Konzepts zur Entwicklung der Mitarbeitenden aus. Implementieren Sie ein Mitarbeiterentwicklungsprogramm, das Schulungen, Mentoring und klare Karrierepfade beinhaltet. Bieten Sie auch regelmäßige Feedbackgespräche an, um die individuelle Entwicklung zu unterstützen.

3. Offene Kommunikation und Transparenz: Transparente Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil einer positiven Unternehmenskultur. Mitarbeitende möchten über Unternehmensentwicklungen, Strategien und Entscheidungen informiert sein. Durch eine offene Kommunikation fühlen sie sich in die Unternehmensprozesse eingebunden und haben das Gefühl, dass ihre Meinungen und Ideen geschätzt werden.

Praxistipp: Etablieren Sie eine offene Kommunikationskultur, in der Informationen regelmäßig mit den Mitarbeitenden geteilt werden. Schaffen Sie auch Möglichkeiten für den Dialog, wie z. B. Mitarbeiter-Meetings oder Feedbackkanäle. Auch hier gilt es für Führungskräfte, diese Kultur aktiv vorzuleben.

4. Work-Life-Balance und Wohlbefinden: Eine positive Unternehmenskultur berücksichtigt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden hinsichtlich Work-Life-Balance und Wohlbefinden. Arbeitgeber, die flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Optionen und Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie anbieten, werden attraktiv für Fachkräfte. Zudem fördert eine gesunde Work-Life-Balance das Engagement und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Praxistipp: Regen Sie eine gesunde Work-Life-Balance an, indem Sie flexible Arbeitsmodelle einführen und Maßnahmen zur Steigerung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz umsetzen, wie die Schaffung von Ruheräumen, das Angebot eines Mental-Health-Days oder von Sportaktivitäten – die Möglichkeiten sind vielfältig.

5. Anerkennung und Wertschätzung: Eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung motiviert Mitarbeitende, ihr Bestes zu geben und im Unternehmen zu bleiben. Indem Erfolge und Leistungen regelmäßig anerkannt werden, fühlen sich die Mitarbeitenden geschätzt und sehen ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg.

Praxistipp: Implementieren Sie ein Anerkennungsprogramm, das Leistungen würdigt, sei es durch Lob, finanzielle Anreize oder andere Formen der Anerkennung. Fördern Sie zudem eine Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung, indem Sie eine offene Kommunikationskultur leben, als Führungskraft mit gutem Beispiel vorangehen und Mitarbeiter:innen in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Ermutigen Sie Ihre Teammitglieder auch, sich untereinander anzuerkennen – es ist wichtig, dass gegenseitige Wertschätzung nicht nur als oberflächliche Initiative betrachtet wird, sondern als grundlegende Einstellung, die in der gesamten Organisation verankert ist.

Fazit
Eine starke Unternehmenskultur ist ein wertvolles Gut für jedes Unternehmen. Indem Sie eine positive Kultur aufbauen und pflegen, fördern Sie nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern ziehen auch talentierte neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Nutzen Sie die hier genannten Praxistipps als Ausgangspunkt und passen Sie diese an die individuellen Bedürfnisse und Ziele Ihres Unternehmens an. Diese Investition in Ihre Belegschaft und somit in ihr Unternehmen wird sich langfristig als wertvoll erweisen.

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Über den:die Autor:in

Silke Diedrichs

Produktmanagerin für die Themen Führung, Leadership und Management bei der Haufe Akademie.

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