#1: Selbstbewusst auftreten braucht Mut!

Angelika und #HerPerspective im Interview (Teil 1)

Selbstbewusstsein wirkt sich auf unser Standing, Gehalt und die Karriere aus! Und dennoch fokussieren wir oft auf das, was wir (noch) nicht können, anstatt unsere Stärken klar zu benennen. Das sollte sich ändern. Es wird höchste Zeit, dass wir Frauen uns austauschen, vernetzen und gegenseitig ermutigen – und nicht nur ganz viel draufhaben, sondern es auch zeigen!

Daher möchte ich euch Angelika Schulz in unserer Reihe #HerPerspective vorstellen. Trotz einer (über-)kritischen Stimme im Ohr, hat sie einen unglaublichen, selbstbewussten Karriere-Sprung hingelegt. Seit ich ihre Geschichte kenne, denke ich oft an ihr Auftreten sowie die Haltung und Herangehensweise dahinter. Davon möchte ich mir eine Scheibe abschneiden. Vielleicht geht es dir ähnlich?



Kerstin Schreck: „Hi Angelika. Magst du dich kurz vorstellen?“

Angelika Schulz: „Hallo! Also, beruflich bin ich PR-Frau, aber im Grunde bin ich vor allem eines: eine energiegeladene Sinn-Sucherin! Wahrscheinlich zeichnet mich meine Offenheit aus. Und vielleicht auch mein Mut.“

Kerstin: „Was war das Mutigste, was du bisher gemacht hast?“

Angelika: „Als ich meine Forscher-Karriere an den Nagel gehängt habe, war das wahrscheinlich mutig. Mir wurde klar, dass ich nicht weiter im Labor stehen möchte, sondern kommunizieren will: Mit den Themen begeistern, die mich selbst begeistern. So bin ich zur PR, also zu Public Relations oder auf Deutsch zur Öffentlichkeitsarbeit, gekommen. Obwohl ich wirklich Angst hatte, habe ich es gewagt. Mut heißt ja nicht, dass man keine Angst hat, sondern, dass es etwas gibt, das wichtiger ist.

Angelika auf dem besagten Vulkan in Bali

Außerdem haben mir meine Solo-Reisen viel Mut abverlangt und beigebracht. Besonders während meines letzten Trips nach Bali: Als ich in stockfinsterer Nacht, ohne auch nur eine Minute geschlafen zu haben, auf einen 1.717 Meter hohen Vulkan geklettert bin, wusste ich: Jetzt wachse ich über mich hinaus! Ehrlich gesagt – hätte ich gewusst, worauf ich mich da einlasse, hätte ich es mir nicht zugetraut. Dass ich es doch geschafft habe, hat mich gelehrt: Ich kann viel mehr, als ich mir zutraue – ich muss nur einfach mal machen, anstatt zu zweifeln.                            

Mein letzter mutiger Schritt: Ich bin vom „Junior“ zum „Director“ aufgestiegen. Nun leite ich ein Team und eine gesamte Unit. Der Sprung war schon ziemlich groß…“

Kerstin: „Liegen da nicht eigentlich mehrere Karriere-Schritte und Jahre dazwischen?“

Angelika: „Ja, eigentlich schon (lacht). Als ich noch Junior-Beraterin war, musste mir wichtige Emails gegenlesen lassen und hatte recht wenig Verantwortung. Aber ich habe gespürt, dass mehr in mir steckt und auch, dass ich mehr will: mehr Gestaltungsspielraum, (Führungs-)Verantwortung, aber auch mehr Sinn. So habe ich mich eines Tages gefragt: „Wenn ich mal groß träumen darf, was würde ich dann machen?“ Meine Antwort war: „Ich möchte mehr Leidenschaft im Job. Ich möchte mich mit etwas beschäftigen, das mich persönlich bewegt. Und dafür Wertschätzung erfahren.“



Experteninput von Christa-Marie Münchow (Coach und Führungskräfte-Trainerin)

Hängen Mut im Privaten und im Beruf zusammen?

Ja, eindeutig! Wenn jemand so wie Angelika auf Reisen oder bei anderen Gelegenheiten Angst hatte und diese Angst selbst überwunden hat, dann lernt unser limbisches System im Gehirn etwas Wichtiges: Dass es möglich ist Schwierigkeiten zu meistern und, dass Angstgrenzen nichts Absolutes sind.

Mut und Selbstbewusstsein wachsen unter anderem durch gemachte Erfahrungen. Im Coaching bezeichnen wir solche positiven Erfahrungen, egal auf welchem Spielfeld, als nützliche Referenzerfahrung. Das meint, dass wir bereits eine Erinnerung als  Ressource in uns tragen, die uns Kraft und Mut für die nächste größere Herausforderung gibt.

Wie kann man ankurbeln, dass man mutiger wird?

1. Ein Tipp wäre, dass wir zurückblicken und Situationen anschauen, in denen wir bereits Mut gefunden haben. Damit machen wir uns bewusst, dass wir es schon einmal geschafft haben mit Situationen mutig umzugehen.

2. Was auch hilft, ist sich von anderen Menschen Mut machen zu lassen. Sich gezielt Menschen als Mentoren zu suchen, die uns positiv verstärken.

3. Mache Dir Deine Stärken bewusst und wenn Du meinst, Du hast die passende Stärke für den nächsten Schritt nicht, dann sage Dir: Noch nicht. Dieses noch nicht unterstützt die Idee, dass ich das, was ich jetzt noch nicht kann, lernen kann. Daraus entstehen dann positive Glaubenssätze, die uns stärken.

Jeder Tag ist ein Tag dazu, sich immer mehr zuzutrauen. Der Weg der kleinen Schritte wäre, jeden Tag etwas zu tun, das Sie Mut kostet. Den Mutmuskel zu trainieren.

Sollte sich jeder einmal fragen: „Wenn ich mal groß träumen darf, was würde ich dann machen?“

Ja, unbedingt! Daher ein wichtiger Coachingtipp: Groß zu träumen ist etwas, das wir sogar in regelmäßigen Abständen machen sollten. Aus einem Traum, der innerlich unsere Leidenschaft und unseren Erfüllungswillen weckt, entsteht genau der Antrieb, um den Mut zu haben, es zu tun. Diese Motivation und Absicht, die daraufhin entsteht, öffnet sogar Türen die wir sonst nie bemerkt hätten…

Lies hier den Teil 2 des Interviews: #2: Selbstbewusste Jobveränderung: Mentale Vorbereitung ist der Schlüssel!

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Bildnachweis: Angelika Schulz

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