Zum Inhalt springen
Kategorien: Data & KI

Data Mining

Was ist Data Mining?

Data Mining bezeichnet die systematische Analyse umfangreicher Datenbestände mithilfe automatisierter statistischer und maschineller Lernverfahren. Dabei werden verborgene Muster, Kategorien, Zusammenhänge und Trends aufgedeckt, die in den Rohdaten nicht unmittelbar sichtbar sind. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden eine fundierte Basis für Entscheidungen und Prognosen.

Wie funktioniert Data Mining?

Der Prozess des Data Mining basiert auf statistischen Verfahren, Algorithmen aus dem maschinellen Lernen und Datenbanktechnologien. Typischerweise gliedert sich der Ablauf in mehrere Phasen:

  1. Datenerhebung: Rohdaten werden erhoben.
  2. Datenvorbereitung und –transformation: Datenbasis wird bereinigt, normalisiert, zusammengeführt und in ein gewünschtes Format gebracht
  3. Modellwahl und -einsatz: Je nach Fragestellung und Ergebniswunsch kommt ein passendes Verfahren zum Einsatz. Beispiele sind: Klassifikation, Clustering, Assoziationsanalyse oder Regression.
  4. Ergebnisbewertung: Ergebnisse werden bewertet – z. B. mit statistischen Kennzahlen oder durch Cross-Validation.
  5. Interpretation und Nutzung: Fachabteilungen leiten daraus Hypothesen, Vorhersagen oder Entscheidungen ab.

Data Mining ist nicht deterministisch – es liefert Wahrscheinlichkeiten, keine festen Wahrheiten. Zudem ersetzt es keine Kausalitätsprüfung, sondern erkennt statistische Korrelationen.

Abgrenzung zu verwandten Begriffen

  • Datenanalyse ist ein Sammelbegriff, der von einfachen Auswertungen (z. B. Mittelwerte) bis hin zu komplexen Analysen reicht.
  • Explorative Datenanalyse (EDA) ist ein vorbereitender Schritt, bei dem Muster ohne feste Hypothesen gesucht werden – meist visuell unterstützt. EDA dient der ersten, oft visuellen Erkundung von Daten ohne feste Hypothese.
  • Machine Learning ist eng verwandt mit Data Mining, aber breiter in seiner Anwendung (z. B. für autonome Systeme, Sprachverarbeitung etc.).
  • Data Mining ist die zielgerichtete Anwendung automatisierter Analyseverfahren, oft als Teil von Machine-Learning-Prozessen oder Business-Intelligence-Anwendungen.

Typische Einsatzbereiche in Unternehmen

Data Mining unterstützt datenbasierte Entscheidungen in vielen Bereichen:

  • Marketing & CRM: Kundensegmente identifizieren, Churn-Risiken erkennen, personalisierte Angebote entwickeln
  • Vertrieb: Prognosen für Kaufverhalten, Cross-Selling-Potenziale erkennen
  • Personalmanagement: Frühindikatoren für Fluktuation, Qualifikationscluster
  • Produktion & Logistik: Prozessoptimierung, Qualitätsmanagement, Ausreißererkennung
  • Finanzen & Compliance: Anomalieerkennung bei Transaktionen, Betrugsprävention

Praxisbeispiel

Ein Telekommunikationsanbieter möchte mehr über die Gründe hinter Vertragskündigungen erfahren und diese bestenfalls vorhersagen können. Hierfür verwendet er ein überwacht trainiertes Data-Mining-Churn-Modell. Dieses erkennt Muster wie: „Kunden und Kundinnen unter 30, die ihren Datentarif innerhalb von 6 Monaten nach Vertragsbeginn ändern, kündigen mit hoher Wahrscheinlichkeit nach einem Jahr.“ Im Anschluss spricht das Unternehmen gezielt diese Kundensegmente an.

Vorteile und Herausforderungen im Überblick

Vorteile Herausforderungen
Erkennt verborgene Muster und Trends Gefahr der Überinterpretation von Korrelationen
Unterstützt fundierte, datenbasierte Entscheidungen Hohe Anforderungen an Datenqualität
Automatisierbar und skalierbar Fachwissen zur Modellwahl und Interpretation notwendig
Einsatz in vielen Unternehmensbereichen Datenschutz und ethische Fragestellungen

 

Mit Daten und KI die Zukunft gestalten

Ob Grundlagen oder Deep Dive – entwickle deine Skills im Bereich “Data Analytics und Künstliche Intelligenz” gezielt weiter und mach dich fit für die datengetriebene Arbeitswelt.


Jetzt entdecken

 

FAQ

Wie unterscheidet sich Data Mining von klassischen Berichten?

Klassische Berichte beschreiben, was in der Vergangenheit passiert ist. Data Mining sucht automatisiert nach Mustern und Zusammenhängen in diesen Daten, um welche Faktoren statistisch mit dem Ergebnis verknüpft sind und was mit hoher Wahrscheinlichkeit als Nächstes passiert.

Braucht man dafür Programmierkenntnisse?

Nicht zwingend. Es gibt No-Code- und Low-Code-Plattformen. Für komplexere Szenarien sind Kenntnisse in Python, SQL oder R hilfreich.

Ist Data Mining legal?

Ja – sofern gesetzliche Vorgaben, etwa zur DSGVO, eingehalten werden. Besonders bei personenbezogenen Daten sind Anonymisierung und Datentransparenz wichtig.

Zum Glossar «