Neue Führungskräfte, insbesondere wenn sie aus den eigenen Reihen kommen, haben oftmals viele Ideen, wie man Dinge besser und effizienter gestalten kann. Das ist auch gut so, allerdings sollten Sie als neue Führungskraft nicht direkt alles ändern. Denken Sie daran, dass jede Veränderung eine Kritik des Bestehenden ist und somit erst mal die Routine Ihrer neuen Mitarbeitenden stört. Deswegen sollten Sie sich erstmal einen umfassenden Überblick verschaffen. Nehmen Sie sich dafür in Ihrer neuen Führungsposition Zeit. Analysieren Sie die Ausgangssituation und bewerten Sie diese mit entsprechender Priorisierung. Danach können Sie gezielt in die Umsetzung gehen.
Sammeln Sie Informationen und analysieren Sie die Situation
Bevor Sie Entscheidungen treffen und vielleicht auch neue Strukturen aufbauen, sollten Sie zunächst so viele Informationen wie möglich sammeln. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitenden und ggf. auch Kunden. Verschaffen Sie sich dadurch ein umfassendes Bild Ihres neuen Arbeitsumfelds und knüpfen Sie wichtige Beziehungen. Fragen Sie Ihre neuen Mitarbeitenden auch nach ihren persönlichen Zielen, Erwartungen, nach ihrer Selbsteinschätzung sowie nach reizvollen und lästigen Aufgaben. Sie zeigen damit nicht nur Interesse, Sie erhalten auch viele Informationen, die für die Mitarbeitendenführung und Aufgabensteuerung wichtig sind. Notieren Sie sich Vorschläge für einen späteren Zeitpunkt. Analysieren Sie anschließend, welche Veränderungen für die Erreichung Ihrer Ziele notwendig sind. Berücksichtigen Sie dabei die Erwartungen der unterschiedlichen Stakeholder und beginnen Sie bei Veränderungen mit einem „leichteren Thema“. Wenn Sie Veränderungen durchsetzen möchten, dann erklären Sie diese verständlich Ihren Mitarbeitenden.
Typische Fehler neuer Führungskräfte in den ersten 100 Tagen:
- Eine „Jetzt komme ich und ab heute wird alles anders”- Haltung
- Die zu starke Betonung der Chef:innenrolle
- Alles selber zu machen
- Zu hohe Erwartungen an sich selbst und Perfektionismus
- Spannungen im Team persönlich zu nehmen
- Fehlende Distanz zu den Mitarbeitenden
- Sich für alles verantwortlich fühlen
- Konflikten auszuweichen
- Mögliche Konkurrent:innen nicht einzubinden
- Die Mitarbeitenden in ihren Ängsten und Erwartungen nicht ernst nehmen
- Aus der Unerfahrenheit heraus Entscheidungen zu treffen, die später bereut werden