Veränderung – ohne Führung geht es nicht

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Sind Ihre Führungskräfte bereit, in das Unternehmen der Zukunft zu wechseln?

Die Zukunftsaussichten sehen für das Unternehmen von heute wie folgt aus: Eine Reihe von Supertrends wie die Tertiarisierung, Digitalisierung, Globalisierung und Informatisierung aber auch die Schnelligkeit und immer höher werdende Komplexität fordern die Unternehmen heraus und zwingen sie nahezu, sich zu verändern. Dass Wandel in der Geschichte der Menschheit nichts Neues ist, ist längst bekannt, dass die Abstände zwischen den Neuerungen immer kürzer werden und dass Wandel kontinuierlich stattfindet, ist allerdings neu. Interessanter weise erleben wir, dass 70 % – 80 % aller Veränderungsvorhaben scheitern (Capgemini).

Neben einer Reihe von erfolgskritischen Faktoren wie Kommunikation und Kompetenz ist Führung ein zentraler Dreh- und Angelpunkt in einer Veränderung. Zu viel oder zu wenig Führung? Fluide oder starr? Transformal, transaktional oder situativ? Eins ist klar, Führung soll ein Unternehmen in die Zukunft bringen. Aber wie? Welche Funktionen, Handlungsweisen und Prozesse sind dabei entscheidend?

Doch bevor wir auf diese Frage eingehen, machen wir einen kleinen Ausflug in das Unternehmen der Zukunft. Das Unternehmen der Zukunft ist ein digitales, innovatives und kundenorientiertes Unternehmen, welches nicht nur attraktive Produkte und Lösungen für seine Kundschaft herstellt, sondern auch ein attraktiver Arbeitgeber ist, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beste Leistung erbringen, flexibel arbeiten und zufrieden sind.

Wie kommen wir aber angesichts des Dschungels der Prozesse und Strukturen begleitet von Unsicherheiten, Mehrdeutigkeiten und Komplexität dahin?

  • Führung soll ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber auch ihrem Unternehmen in einer solchen Situation Rahmen und Orientierung geben und die Komplexität reduzieren. Führung soll die Mitarbeitenden motivieren, die gesetzten Ziele zu verfolgen und die Mitarbeiter:innen sowie die Teams im Unternehmen auf den Weg mitnehmen.
  • Führung soll die Mitarbeitenden zum Mitdenker und Mitgestalter transformieren und ihn ermächtigen, seine Aufgaben selbstverantwortlich im Sinne der Unternehmensziele zu erledigen. Dazu sind vertrauensvolle Arbeitsbeziehungen notwendig und die Fähigkeit die eigenen Aufgaben zu delegieren.
  • Führung soll kontinuierlich Netzwerke bilden und im Rahmen dieser permanent kommunizieren.
  • Führung soll die richtigen Prozesse nicht nur gestalten, sondern auch kontinuierlich überprüfen. Somit soll Führung in Zeiten von Veränderungen kleine Ziele und Prozesse regelmäßig überprüfen, und wenn nötig anpassen.

Die Führungskraft wird in einer Situation kontinuierlicher Veränderung nicht nur zum Kapitän, sondern auch zur Beratenden Person und zum Coach, Prozessarchitekt und Begleiter:in und manchmal auch zur jonglierenden Person, die die richtigen Bälle in der Luft hält, um die übrigen Kegel neu zu positionieren.

Neue Führungsaufgaben erfordern exzellente Führungskompetenzen. Dazu gehören das Delegieren von Aufgaben sowie eine konstruktive und wertschätzende Kommunikation. Dazu gehört auch, Rahmenbedingungen zu schaffen, in welchen sich die intrinsische Motivation der Mitarbeiter:innen entfalten kann. Prozesse zu gestalten, sie zu begleiten und zu beschleunigen gehört zukünftig ebenso zum Repertoire einer Führungskraft wie Prozesse auch mal zu entschleunigen. Darüber hinaus ist die Fähigkeit gefragt, die Art der Situation, in der sich die Organisation und die eigenen Mitarbeiter:innen befinden, zu erkennen und situationsbedingt die Mittel der Führung auszuwählen, um die Situation konstruktiv im Sinne der Ziele zu lösen. Veränderungen bringen häufig Widerstände mit sich. Diese vorausschauend zu erkennen und als positive Kraft zu implementieren, ist ebenfalls eine wichtige Kompetenz der Führung.

Nicht nur die Führungsaufgaben und die daraus resultierende Führungskompetenzen werden revidiert, sondern das Führungsverständnis insgesamt, denn wer soll all die Aufgaben aus einer Hand bewältigen können? Es ist wichtig zu verstehen, dass Führung nicht an eine einzige Person gebunden sein muss, sondern viel mehr ein System aus Funktionen, Handlungsweisen und Prozessen abbildet.

In Zukunft rückt Führung als erfolgskritischer Faktor in Zeiten der Veränderung immer mehr in den Mittelpunkt. Schafft es ein Unternehmen den Fokus in Richtung Führung zu lenken und die Führungsstruktur sowie die Führungskultur auf die neuen Gegebenheiten auf dem Markt auszurichten, so wird es erfolgreich zum Unternehmen der Zukunft transformiert.

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Über den:die Autor:in

Irina Rosensaft

Competence Center Leadership bei der Haufe Akademie.

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