Erstmals Vorgesetzte:r in Marketing und Produktmanagement

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Auch im Marketing ist immer noch häufig zu beobachten: die neue Stelle der Marketingleiterin und des Marketingleiters wird mit einem vielversprechenden Mitarbeiter:in besetzt, der sich durch besonders innovative Marketing-Ideen und hohes Engagement ausgezeichnet hat, ohne sich bislang mit Führungsthemen beschäftigt zu haben.

In der Folge ist dann diese neue Führungskraft gefordert und oft auch überfordert damit, die neue Rolle zu begreifen und professionell auszufüllen. Und für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beginnt dadurch die neue Zusammenarbeit häufig mit unnötigen Unklarheiten oder Irritationen.

3 typische Fallstricke – und wie Sie Ihr Team daran vorbei führen können:

1. Begeistert über die Übertragung der neuen Stelle stürzt sich die neue Führungskraft in fachliche Aufgaben, arbeitet mit Hochdruck an Themen, macht sich dabei aber gar nicht klar, was „Führung” als Berufsfeld bedeutet. Oder: eine Person aus dem Team übernimmt die vakante Leiterrolle, füllt sie aber nur rein formal aus. Faktisch gibt es keine Führungskraft. Zunehmende unerwünschte Gruppendynamik mit problematischem Verhalten einzelner Arbeitskräfte, Leistungseinbußen und Konflikte sind meist die Folge.

=> Klären Sie für sich: Passt Führung zu mir, habe ich bereits Führungskompetenzen eingebracht, macht mir das Freude? Erweitern Sie Ihre Kompetenzen wo nötig, holen Sie sich Unterstützung für die eigene Entwicklung. Klären Sie vorab die Erwartungen Ihrer Vorgesetzten: Was genau ist mein Tätigkeitsfeld und was nicht, welches sind die zu erreichenden Ziele?

2. Die neue Führungskraft übernimmt die Aufgabe, bleibt zunächst als Person aber wenig greifbar, Annahmen und Vermutungen machen die Runde. Oder: Beim Aufstieg aus den Reihen der Kollegschaft denken alle Beteiligten „wir kennen uns ja, alles bleibt wie bisher”, sind dann aber bei den ersten Anweisungen der Führungskraft herbe überrascht.

=> Stellen Sie sich Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als Person und als Rollenträger frühzeitig vor, erläutern Sie Ihren beruflichen Hintergrund, Ihre Vorstellung von der Zusammenarbeit in der (jetzigen) Rolle und wie Sie dabei vorgehen wollen, das Team und seine Arbeit kennen zu lernen

3. Voller Energie beginnt die neue Tätigkeit, die Führungskraft kritisiert schnell bisherige Abläufe und führt Änderungen ein. Widerstand und Verärgerung machen sich breit.

=> Setzen Sie sich sorgfältig mit der Arbeitssituation und den Rahmenbedingungen der einzelnen auseinander, zeigen Sie Interesse, würdigen Sie die bisher erbrachte Leistung, entwickeln Sie erst nach und nach Änderungsideen, am besten gemeinsam mit den mitarbeitenden Personen. Greifen Sie erforderliche Innovationen oder auch seit längerem schwelende Konflikte auf, aber erst, wenn Sie die neue Zusammenarbeit gut etabliert haben.

Vorteile rechtzeitiger Qualifizierung

Sich selbst rechtzeitig fit zu machen für die neue Rollenübernahme hat großen Nutzen für alle Beteiligten: die Führungskraft tritt die neue Stelle gelassener an. Sie kann mit herausfordernden Situationen professioneller und mit mehr Handlungssicherheit umgehen. Und sie trägt durch ihr klares und zugleich respektvolles Vorgehen zur Konzentration auf die Leistungsziele der Abteilung und die Entwicklung ihrer Zukunftsfähigkeit bei.

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Über den:die Autor:in

Fritz Schütte

ist Berater, Trainer, Coach und Supervisor mit langjähriger Erfahrung. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Team- und Projektarbeit, Führung, Kreativverfahren und Konfliktlösung. Fritz Schütte hat ein Diplom in Psychologie, eine Ausbildung in gestalt- und systemisch- orientierter Organisationsberatung sowie in Gestalttherapie und im Intercultural Facilitating.

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