So bringt Eigenverantwortung Ihre Karriere voran

In immer mehr Unternehmen bekommen die Mitarbeitenden immer stärker die Chance, ihren Aufgabenbereich selbst zu gestalten. Und das gilt nicht nur in hippen Start-ups, sondern auch in großen Konzernen. Wie können Sie die neuen Möglichkeiten am besten nutzen?

Wie die Digitalisierung die Jobwelt auf den Kopf stellt

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt nachhaltig – und das in einem rasanten Tempo. Wie einschneidend die Veränderungen sind, verdeutlicht der „The Future of Jobs Report“ des World Economic Forums (WEC): Demnach werden 85 Millionen Jobs innerhalb der kommenden fünf Jahre voraussichtlich nicht mehr von Menschen ausgeführt. Die gute Nachricht liefert die Studie direkt mit: Zeitgleich werden 97 Millionen neue Jobs mit neuen Anforderungsprofilen entstehen.

Darum wird Eigenverantwortung immer wichtiger

Ein weiteres Ergebnis der WEC-Erhebung: 40 Prozent der Kernkompetenzen von Beschäftigten werden sich in den nächsten fünf Jahren verändern. Besonders gefragt sind Skills, die Computer und Maschinen niemals besitzen werden. Das McKinsey Global Institute hat in einer Studie zehn Top-Schlüsselfaktoren identifiziert:

  1. Analytisches Denken und Innovation
  2. Aktives Lernen und Lernstrategien
  3. Lösen komplexer Probleme
  4. Kritisches Denken und Analyse
  5. Kreativität, Originalität und Initiative
  6. Führung und sozialer Einfluss
  7. Argumentation, Problemlösung, Ideenfindung
  8. Technologieeinsatz, -monitoring und -kontrolle
  9. Technologiedesign und -programmierung
  10. Resilienz, Stresstoleranz und Flexibilität

Ihre gemeinsame Klammer: Sie alle erfordern die Bereitschaft der Mitarbeitenden, eigenverantwortlich immer wieder neue Wege zu finden, wie sie ihre Aufgaben am besten umsetzen.

Eigenverantwortliches Arbeiten steht hoch im Kurs

Was die Digitalisierung in Gang gebracht hat, hat die Corona-Pandemie noch mal beschleunigt: Für viele Beschäftigte ist es inzwischen völlig normal, ganz oder teilweise zu Hause zu arbeiten und sich die Arbeitszeit selbst einzuteilen. Das hat ihnen Eigenverantwortung quasi in den Schoß gelegt. Der Großteil weiß die neue Eigenverantwortung zu schätzen: Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY sind 84 der Befragten überzeugt, dass sie 2030 vollkommen ortsunabhängig arbeiten werden. 78 Prozent gehen davon aus, dass sie sich ihre Arbeitszeit vollkommen flexibel einteilen können. Und 60 Prozent denken, dass in ihrem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt vollkommen hierarchiefrei gearbeitet wird. Unternehmen werden sich vermehrt an diesen Ansprüchen ausrichten, um attraktiv für neue Bewerber und vorhandene Arbeitskräfte zu sein.

Mehr Eigenverantwortung bedeutet mehr Jobzufriedenheit

Und was macht Eigenverantwortung so attraktiv für Arbeitnehmer:innen? Auf der Internet-Plattform feelgood@work beispielsweise nennen Mitarbeitende unterschiedlicher Unternehmen vielfältige Aspekte – sie reichen von mehr Raum für Kreativität, Unabhängigkeit und Einflussmöglichkeiten bis hin zu mehr Motivation und Wertschätzung. Tatsächlich ist Eigenverantwortung sowas wie die große Schwester von Arbeitszufriedenheit: Je stärker wir unsere Eigenverantwortung im Job gelingend umsetzen, desto mehr werden wir von der bloßen ausführenden Ressource zu aktiven Gestalter:innen. Und je mehr wir unsere Aufgaben selbst gestalten können, desto eher können wir auch viele weitere relevante Aspekte unseres Jobs so gestalten, dass er uns Spaß bringt und erfüllt.

Flexible Rollen ermöglichen mehr Eigenverantwortung

Auch wenn sich die Corona-Krise als echter Booster des Wandels erwiesen hat: Etablierte Strukturen ändern sich nicht von heute auf morgen. Laut „Digitalisierungsindex 2021“ hat zuletzt vor allem die Digitalisierung der internen Prozesse Fortschritte gemacht, insbesondere die Vernetzung hat sich demnach verbessert. Aber: Jede:r von uns kann selbst dazu beitragen, den Wandel voranzutreiben und so sein Unternehmen mitzuprägen. Gab es früher Stellen und Positionen mit fixen Aufgaben, werden Mitarbeitende heute mehr und mehr zu Rolleninhabern. Der Vorteil: Rollen können sich ständig weiterentwickeln, die Aufgabenpakete passen sich neuen Anforderungen an. Das eröffnet jede Menge Gestaltungsfreiheit für jede:n Einzelne:n.

Eigenverantwortung ermöglicht, die Unternehmenskultur zu prägen

Die Kultur eines Unternehmens bestimmt darüber, wie es mit dem Wandel umgeht. Sie beschreibt die geteilten Werte, Normen und Einstellungen innerhalb einer Organisation – damit ist sie sowas wie die Persönlichkeit des Unternehmens. Wie wird Leistung bemessen und wertgeschätzt? Wie geht man mit Konflikten um? Ist es okay,  Fehler zu machen? Und welchen Stellenwert haben Lernen und Weiterbildung? Das alles sind Beispiele für zentrale Aspekte der Unternehmenskultur. Mit anderen Worten: Unternehmenskultur entsteht durch die Menschen, die sie im Alltag leben. Den eigenen Job mit Eigenverantwortung zu erfüllen, birgt also auch die Chance, die Unternehmenskultur mit zu entwickeln.

Welche Einstellung bringt uns als Mitarbeitende im Umbruch nach vorn?

All das macht deutlich, dass die aktuellen Veränderungen keineswegs von einigen wenigen an der Spitze irgendwelcher Konzerne getragen und gestaltet werden. Stattdessen kann und muss jede:r Einzelne bei sich und im Rahmen der eigenen Rolle ansetzen – sei es als neue:r Mitarbeiter:in oder HR-Leiter:in, CEO oder Praktikant:in. Was uns dabei hilft, sind Grundhaltungen wie eine positive Einstellung gegenüber Veränderungen, Offenheit für neue Lösungswege und die Bereitschaft, immer wieder aufs Neueeigenverantwortlich und damit selbstgesteuert dazuzulernen.

So geht’s: Selbstgesteuert Lernen und eigenverantwortlich mehr erreichen

1. Finden Sie Ihre Motivation

Die ganz persönliche Motivation bildet die Basis für jeden erfolgreichen Lernprozess. Um wirklich effektiv zu lernen, ist es am besten, intrinsisch motiviert zu sein – es sollte also einen inneren Antrieb geben. Damit werden nicht nur die Lernergebnisse besser, sondern noch viel wichtiger: Es fällt Ihnen viel leichter, am Ball zu bleiben.

2. Stecken Sie sich Ihr Ziel

Werden Sie sich darüber klar, was genau Sie lernen möchten, sei es beispielsweise eine Verhaltensweise, die Sie ändern, oder eine neue Kompetenz, die Sie für erwerben möchten.

3. Machen Sie einen Plan

Finden Sie die passenden Lerninhalte und achten Sie darauf, das sich diese über einen längeren Zeitraum gestückelt in Ihren Alltag integrieren lassen.

4. Kommen Sie ins Tun

Überlegen Sie sich eine nachhaltige Lernstrategie – sie hilft ihnen auf Dauer motiviert zu bleiben. Hierfür benötigen Sie Lernmaterialien mit Anwendungsbausteinen. Achten Sie immer wieder beim Lernen auf einen Anwendungsbezug. Reflektieren und schreiben Sie immer wieder auf, wie Sie das neuerworbene Wissen in Ihrem Alltag anwenden können.

Weitere Inspiration finden Sie hier:

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