Das Thema Nachhaltigkeit ist derzeit omnipräsent. Und während Unternehmen ihre CSR- und ESG-Maßnahmen ausbauen und ihren Climate Impact auf den Prüfstand stellen, beschäftigen sich Manager:innen mit zwei weiteren, wichtigen Bereichen der Nachhaltigkeit: Sustainable Management und Leadership.
Dabei geht es weniger um den CO2-Fußabdruck, sondern um die Entwicklung von langfristig fruchtbaren Strategien und Maßnahmen, sowie einer entsprechenden Führungskultur. Denn Nachhaltigkeit bedeutet im eigentlichen Wortsinn langfristig zu denken und auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Wie können Manager:innen dem gerecht werden und nachhaltiges Management und Leadership etablieren?
In diesem Blogpost erfahren Sie:
Was bedeutet Nachhaltigkeitsmanagement?
Nachhaltigkeitsmanagement beinhaltet die Implementierung, strategische Planung, und Überwachung von Maßnahmen, deren Ziel es ist, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit in Organisationen aufzubauen und zu fördern. Grundvoraussetzung, um einen langfristigen Mehrwert schaffen, soziale Verantwortung übernehmen, wirtschaftliche Stabilität gewährleisten und zugleich Umweltauswirkungen minimieren zu können: das erfolgreiche Einbinden nachhaltiger Prinzipien – sowohl in die Geschäftsstrategie als auch in den operativen Betrieb.
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Die 5 Säulen des Nachhaltigkeitsmanagements
Der Begriff „Nachhaltigkeitsmanagement” umfasst viele verschiedene Aspekte. Hier die 5 wichtigsten Punkte im Überblick:
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit
Dies bezieht sich auf die Errichtung eines langfristig stabilen und profitablen Geschäftsbetriebs unter Berücksichtigung ökonomischer Aspekte, im Einklang mit den ökologischen und sozialen Zielen.
Dazu gehören
- das Ermitteln von Risiken und Chancen in Verbindung mit Nachhaltigkeit
- die Entwicklung eines verantwortungsvollen Unternehmertums
- die Schaffung von Wertschöpfungsketten, die nachhaltiges Handeln fördern
Umweltmanagement
Nachhaltigkeitsmanagement beinhaltet das Reduzieren des ökologischen Fußabdrucks einer Organisation durch die Implementierung umweltfreundliche Strategien. Diese können beispielsweise Maßnahmen wie gesteigerte Energieeffizienz, verbessertes Abfallmanagement, Wassereinsparung und den Einsatz erneuerbarer Energien umfassen.
Stakeholder-Kommunikation
Damit ist der Dialog und die aktive Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern wie Kund:innen, Mitarbeitenden, Investor:innen, Lieferant:innen und der Öffentlichkeit gemeint. Offenheit und Transparenz sind hierbei die wesentlichen Voraussetzungen um Vertrauen aufbauen und gemeinsame Ziele erreichen zu können.
Soziales Engagement
Dieser Punkt bezieht sich auf die Förderung sozialer Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Arbeitsplatzsicherheit und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Es kann die Einbeziehung der Gemeinschaft, die Förderung von Vielfalt und Inklusion sowie die Unterstützung lokaler Initiativen umfassen.
Nachhaltige Führung: Ein wesentlicher Aspekt des Nachhaltigkeitsmanagements ist die nachhaltige Führung. Diese bezieht sich hauptsächlich auf die Führungsebene und die Verantwortung der Führungskräfte für das Errichten einer nachhaltigen Organisationskultur und -struktur. Erfolgreiche nachhaltige Führung kann die Mitarbeitenden positiv beeinflussen und so zur Entwicklung nachhaltigerer Praktiken im gesamten Unternehmen beitragen. Nachhaltige Führung und Nachhaltigkeitsmanagement sind eng miteinander verzahnt. Aus diesem Grund gehen wir später noch einmal ausführlicher auf diesen speziellen Führungsstil ein.
Welche Vorteile hat die Implementierung eines nachhaltigen Managements?
Nachhaltigkeitsmanagement bietet eine Vielzahl an Chancen und Vorteilen für Organisationen, Führungskräfte und Mitarbeitende, die über ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen hinausgehen. Hier einige der wichtigsten Aspekte:
Kosteneinsparungen
Erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement kann durch eine effizientere Nutzung von Ressourcen wie Energie, Wasser und Materialien dazu beitragen, Ausgaben zu reduzieren. Auch Energiesparmaßnahmen, der Einsatz nachhaltiger Beschaffungspraktiken sowie die Reduzierung von Abfällen haben positive Auswirkungen auf die Senkung der Betriebskosten von Unternehmen.
Wettbewerbsvorteil & Attraktivität für Investoren
Kund:innen und Verbraucher:innen werden zunehmend umwelt- und sozialbewusster und favorisieren daher Unternehmen, die nachhaltiges Handeln praktizieren. Die offene und transparente Kommunikation und Darlegung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung, kann nicht nur für eine größere Marktnachfrage sorgen, das Interesse potenzieller Neukunden wecken und die Kundenbindung verbessern. Sie steigert auch die Attraktivität des Unternehmens für nachhaltigkeitsorientierte Investoren und Fonds, was wiederum den Zugang zu Kapital und die Investitionschancen steigert.
Mitarbeiterbindung und Motivation
Indem sich Unternehmen für Nachhaltigkeit einsetzen und soziale Verantwortung übernehmen, steigern sie automatisch die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden und die Attraktivität für neue Talente. Mehr zu diesem Aspekt erfahren Sie später unter dem Punkt „Nachhaltige Führung”.
Positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt
Last but not least besteht ein großer Vorteil eines nachhaltigen Managements darin, einen positiven Beitrag zu leisten: Unternehmen können dazu beitragen, Umweltbelastungen zu verringern, soziale Probleme anzugehen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, was langfristig zu einer gesünderen und gerechteren Gesellschaft und (Um)Welt führen kann.
Nachhaltige Führung: Wichtiger Bestandteil eines fruchtbaren Sustainability Managements
Erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement erfordert auch einen neuen Führungsstil. Aus diesem Grund ist die Implementierung einer nachhaltigen Führungskultur ein wichtiger Bestandteil des Sustainability Managements, auf den wir im Folgenden näher eingehen möchten.
Nachhaltige Führung: Was ist das eigentlich?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der nachhaltigen Führung heruntergebrochen um einem Führungsstil, der die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der Belegschaft in den Vordergrund stellt und gleichzeitig die langfristigen Ziele des Unternehmens berücksichtigt. Eine nachhaltig agierende Führungskraft befähigt und ermutigt das Team dazu, in einem gewissen Maß autonom zu agieren, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Damit dies gelingen kann, ist es wichtig, eine positive und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich die Mitarbeitenden engagieren, ihre Fähigkeiten entwickeln und ihr Potenzial entfalten können. An die Stelle direkter Führungsmethoden treten indirekte Strukturen, die den notwendigen Rahmen für den benötigten Handlungsspielraum und gleichzeitig Orientierung geben. Das Ziel nachhaltiger Führung sollte es an dieser Stelle sein, auf direkte Steuerung und Kontrolle weitestgehend verzichten zu können und so wenig wie möglich in die Abläufe eingreifen zu müssen.
Mit diesem Prozess geht also auch ein Shift der Führungsrolle einher: Die Führungskraft wird vom Micromanager zum Strukturverantwortlichen – ein wichtiger Schritt, denn gerade in volatilen Zeiten und agilen Teams, darf der Erfolg nicht nur von Einzelpersonen abhängen. Langfristige Strukturen innerhalb der Teams und des Unternehmens schaffen hingegen eine gewisse Beständigkeit und Stabilität, die die Zukunft der Organisation nachhaltig sichert.
Warum nachhaltige Führung wichtig ist
Grund 1: Mehr Zeit für die wichtigen Aufgaben
Nachhaltige Führung bietet viele Vorteile für alle Beteiligten, vor allem aber für die Führungskräfte selbst. Denn wer weniger Ressourcen für die Steuerung der Belegschaft aufwenden muss, hat mehr Zeit, um sich anderen vordringlichen Aufgaben, wie der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Mitarbeitenden, zu widmen und den Fokus auf die wesentlichen Herausforderungen zu legen: das Unternehmen zukunftsfähig zu machen und Innovationen zu fördern.
Grund 2: Bessere Mitarbeiterbindung
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es enorm wichtig, die Mitarbeitenden langfristig an das eigene Unternehmen zu binden und ihre Retention zu erhöhen. Micromanagement der alten Schule und Vorgesetzte, die jedes Detail kontrollieren, schrecken vor allem Millenials und Zoomer ab. Nachhaltige Führung hingegen lässt den Mitarbeitenden mehr Freiraum, die Ergebnisse auf ihre eigene Art und Weise zu erreichen. Die Folge ist mehr Zufriedenheit und Autonomie der Belegschaft.
Grund 3: Eine solide Basis
Wer nachhaltig führt, hat bessere Chancen, dass sich auch eine größere Fluktuationswelle nicht gleich negativ auf den Unternehmenserfolg auswirkt. Anstatt auf einzelne „High Performer‚ zu setzen, deren Wegfall das Unternehmen schnell in Schieflage versetzen könnte, gilt es eine verlässliche Basis aufzubauen: Wenn der Fokus auf funktionierende Teams und Projektgruppen als und in eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden investiert wird, lassen sich konstant gute Ergebnisse erzielen.
Fazit: Ein effektives Nachhaltigkeitsmanagement gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre Verantwortung wahrzunehmen und einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Es trägt dazu bei, langfristige ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile für die Organisationen im Besonderen und die Gesellschaft im Allgemeinen zu schaffen. Die damit einhergehende Implementierung einer nachhaltigen Führung zahlt ebenfalls darauf ein, das eigene Unternehmen auf die Zukunft auszurichten, indem vor allem in die Entwicklung und Befähigung der Mitarbeitenden investiert wird.
Es lohnt sich für Führungskräfte also in vielerlei Hinsicht, sich mit dem Thema „Nachhaltigkeitsmanagement” auseinanderzusetzen.