Mit den japanischen Geschäftspartner:innen fließend auf Japanisch im Videocall verhandeln? Für ein Projekt ein paar Monate nach Südafrika übersiedeln und dort die Geschäfte leiten? Unsere Geschäfts- und Arbeitswelt wird zunehmend internationaler und dadurch komplexer. Neue Kompetenzen sind gefragt. Eine Fremdsprache „verhandlungssicher“ zu beherrschen, reicht längst nicht mehr aus. Mit welchen Kompetenzen Sie sich im internationalen Business fit für die Zukunft machen, lesen Sie hier.
Herausforderungen im internationalen Business: Wie man sie meistert
Die Welt wächst zusammen: Waren, Innovationen, Ideen, Talente und Daten wechseln tagtäglich zwischen Regionen, Ländern und Kontinenten. Geschäfte werden über Landesgrenzen hinweg abgewickelt. Vor der Corona-Pandemie lag die Zahl der Geschäftsreisen von deutschen Unternehmen beispielsweise bei 195 Millionen. 195 Millionen Geschäftsreisen! Das sind 50 Millionen mehr als im Jahr 2004¹ . Dieses internationale Business verlangt Fach- und Führungskräften einiges ab.
Da wären zum einen mögliche sprachliche Barrieren. Wenn nicht beide Gesprächspartner:innen in ihrer Muttersprache kommunizieren, gehen wichtige Details in der Übersetzung verloren. Zwar schafft die internationale Handelssprache Englisch eine gute Grundlage für Verhandlungen zwischen Geschäftspartner:innen, deren Muttersprache nicht dieselbe ist. Doch auch hier konferieren beide Seiten in einer Sprache, die nicht ihre eigene ist.
Zum anderen kommen mit den internationalen Geschäften neue rechtliche Rahmenbedingungen auf Unternehmen und Verantwortliche zu. Wer in Deutschland sitzt, aber in Marokko produziert, hat zwei Rechtssysteme, mit denen er sich auseinandersetzen muss. Wer im EU-Ausland Lieferant:innen hat, kämpft mit dem Zoll. Auch die Logistik wird mit zunehmender Distanz komplexer. Wer in Deutschland sitzt, in Malaysia produziert, aber hauptsächlich nach Nordamerika exportiert, braucht verlässliche Partner:innen vor Ort sowie eine transparente Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Erfolgreich im Ausland arbeiten: Darauf kommt es an
Um erfolgreich im Ausland und mit ausländischen Geschäftspartner:innen zu arbeiten, braucht es an erster Stelle Verständnis. Verständnis dafür, dass manche Dinge anders laufen. Verständnis für verschiedene Gepflogenheiten vor Ort, für unterschiedliche Strukturen und anders laufende Prozesse.
Daneben sind gute Kontakte das A und O. Die richtigen Ansprechpartner:innen vor Ort zu finden, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen und diese auch über Distanzen hinweg zu pflegen, sichert internationale Geschäftsbeziehungen. Informieren Sie sich über Ihre ausländischen Geschäftspartner:innen – nicht nur fachlich, sondern auch kulturell – und gehen aktiv und regelmäßig mit ihnen in den Austausch.
Neben interkulturellen und digitalen Kompetenzen sollten Sie zudem grundlegende Sprachkenntnisse mitbringen. So zeigt auch der EF English Proficiency Index Report, dass Kenntnisse in der Weltsprache Englisch mit dem internationalen Geschäftsaufkommen und steigenden Löhne eines Landes in Beziehung stehen.
„Englischkenntnisse allein treiben nicht den internationalen Handel oder steigende Löhne. Nichtsdestotrotz gehen Englischkenntnisse Hand in Hand mit wachsenden Volkswirtschaften und effizienten Arbeitskräften“² . (EF EPI Report 2022).
Sprachkenntnisse im Ausland: Welche sind besonders relevant?
Englisch ist die am häufigsten verwendete Sprache in internationalen Geschäftsbeziehungen. Je nach Bereich und Branche sind tiefer gehende Sprachkenntnisse von Vorteil, beispielsweise wenn es um die Kommunikation zu hochtechnisierten Produkten oder Prozessen geht.
Doch Englisch ist nicht die einzige wichtige Sprache im internationalen Businesskontext. Wenn Ihre Firma beispielsweise einen Produktionsstandort in Portugal hat und Sie mit den lokalen Lieferanten verhandeln sollen, sind portugiesische Sprachkenntnisse von Vorteil. Diese wirken sich nicht nur positiv auf die Verhandlungen, sondern auch auf die Beziehung zu den Geschäftspartner:innen vor Ort aus. Meetings, digital oder vor Ort, laufen effektiver ab und es entstehen weniger Missverständnisse.
Im EF English Proficiency Index (EF EPI) erreicht Deutschland 613 Punkte und rankt damit auf Position 10 von 111 untersuchten Ländern. Die Englischkenntnisse der Deutschen sind damit „sehr gut“, besser sind sie jedoch in Portugal, Finnland, Schweden, Belgien, Dänemark, Norwegen, Österreich, Singapur und zuoberst in den Niederlanden³ .

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Die wichtigsten Führungskompetenzen im internationalen Business
Neben den richtigen Sprachkenntnissen, grundlegenden interkulturellen sowie digitalen Kompetenzen brauchen besonders Führungskräfte zusätzliche Social Skills, um Projekte und Fachkräfte im internationalen Kontext erfolgreich zu managen. Dazu zählt die Fähigkeit, ein internationales Team zusammenzubringen und zu motivieren. Das ist oftmals nicht leicht, wenn einzelne Teammitglieder in verschiedenen Ländern oder sogar verschiedenen Zeitzonen sitzen. Der Austausch nimmt ab, der Informationsfluss stockt. Hier setzen gute Führungskräfte an und fördern die internationale Zusammenarbeit mit regelmäßiger und klarer Kommunikation: Wie sind die Rollen verteilt? Wer übernimmt was? Und wann und wie findet das Team regelmäßig zusammen?
Wichtige Grundlage für internationale Teams ist zudem das gegenseitige Vertrauen. Stammen Teammitglieder aus unterschiedlichen Kulturen, haben sie einen unterschiedlichen Erfahrungshorizont, gehen manche Dinge anders an und haben unterschiedliche Vorstellungen von Teamarbeit. Das führt zu Missverständnissen und Konflikten. Basiert die Zusammenarbeit allerdings auf einer Kultur des Vertrauens, in der sich alle Beteiligten mit Offenheit und Verständnis begegnen, gelingt auch die Zusammenarbeit über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg.
Zukunft des International Business: Trends und Chancen
Die Welt wird sich also immer weiter vernetzen. Automatisierung und Digitalisierung nehmen weiter zu. Das Thema Nachhaltigkeit wird wichtiger. Dadurch steigt der Druck für den Austausch mit Lieferant:innen in der ausländischen Produktionsstätte. Die Herausforderungen, aber auch die Chancen im internationalen Business sind groß. Um sie zu nutzen, sind neue Kompetenzen gefragt. Für Fach- und Führungskräfte lohnt es sich also, in die eigenen internationalen Fähigkeiten zu investieren.
¹ Statista, 2022, “Anzahl der Geschäftsreisen von deutschen Unternehmen in den Jahren 2004 bis 2021“. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/72112/umfrage/anzahl-der-geschaeftsreisen-seit-2004/.
²EF, 2022, „Das weltweit größte Ranking von Ländern und Regionen nach ihren Englischkenntnissen“. https://www.ef.de/epi/.
³ EF, 2022, „Das weltweit größte Ranking von Ländern und Regionen nach ihren Englischkenntnissen“. https://www.ef.de/epi/.