Selbstcoaching: Seien Sie Ihr eigener Coach!

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Der heutige Alltag ist verdichteter und stressiger denn je. Ob im Berufsleben, im Privatbereich oder gerade in der Balance zwischen beidem. Es erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Umsicht und Kraft. Insbesondere im Beruf sollen Sie die eigene Rolle widerspiegeln und überzeugend ausfüllen sowie Übersicht über die Prozesse in der Organisation behalten, die richtigen Impulse geben und Entscheidungen treffen. Dabei geht es auch darum, stets Druck und Spannung auszuhalten, leistungsfähig zu bleiben und auch in hektischen Zeiten die eigene innere Ruhe zu bewahren.

Hierfür bietet Ihnen Coaching die Möglichkeit, in Besonnenheit und mit etwas Abstand auf diese Aufgaben zu blicken, sie wahrzunehmen, zu durchdenken und bewusst eigene Handlungsschritte zu finden. Dafür ist es allerdings nicht notwendig, immer einen Coach zur Unterstützung zu haben. Auch Selbstcoaching ermöglicht es Ihnen, die eigene Beobachtungsfähigkeit zu fördern und Krisen oder Stress-Situationen abzuwenden, bevor sie überhaupt eintreten.

Serie: Lesen Sie mehr zum Thema „Selbstcoaching“

Selbstcoaching Teil 1: Seien Sie Ihr eigener Coach!

Selbstcoaching Teil 2: Vier Schritte in Richtung Lösung!

Selbstcoaching Teil 3: Konflikte konstruktiver lösen!

Selbstcoaching Teil 4: Mehr Energie im Job!

Teil 1 unserer Serie zu Selbstcoaching: Seien Sie Ihr eigener Coach!

Was ist Selbstcoaching?

Ein Coaching ist eine durch einen Coach geführte Sitzung oder Periode von Sitzungen, in der/denen der Coach überlegte Fragen stellt und sich erprobter und wissenschaftlich erwiesener Tools bedient, um Ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, die eigenen Ressourcen zu erkennen und optimal zu nutzen.

Selbstcoaching ist die achtsame Begleitung durch einen inneren Coach. Es ist eine erlernbare Fähigkeit, bei der die eigene, aktive Selbstentwicklung im Vordergrund steht und eine effektive Selbststeuerung fördert. Im Unterschied zum Selbstmanagement, das sich auf Planen, Umsetzen und Kontrollieren fokussiert, ist Selbstcoaching eine Art Reise ins Ich. Es ist die Befähigung, wertvolle Erfahrungen und intuitives Wissen aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein zu rufen und nutzen zu können. Ausgewählte Techniken bieten hierfür die Möglichkeit, mit der nötigen Distanz Situationen wahrzunehmen, wiederzugeben und sich selbst gezielt in Richtung Erfolg zu steuern.

Vorteile von Selbstcoaching?

In jedem von uns schlummert unendlich viel Potenzial. Dieses zu entdecken und zu nutzen, erweitert die eigene Handlungsfähigkeit, um aus eigener Kraft in der Lage zu sein, schwierige Situationen für sich selbst zu lösen und dadurch gestärkt den beruflichen Alltag zu meistern.

Im Gegensatz zum Coaching kann Selbstcoaching jederzeit, ungestört und in aller Offenheit sowie ohne den Aufwand zusätzlicher Kosten, durchgeführt werden. Es erfordert Disziplin und die Bereitschaft, sich selbst zu reflektieren. Außerdem fördert es die Qualität der eigenen Leistung, stärkt das Verhalten in der eigenen Rolle und beugt Stress und dessen langfristigen, oftmals negativen Folgen vor. Es unterstützt, Ziele einfacher zu erreichen, ein effektives Selbst- und Zeitmanagement zu entwickeln und damit den Alltag erfolgreich zu entschleunigen.

Selbstcoaching hilft, eine innere Klarheit zu gewinnen, Selbstzweifel und störende Gewohnheiten zu besiegen und mehr Selbstsicherheit und kraftvolle Ausstrahlung zu gewinnen.

Wie funktioniert Selbstcoaching?

Selbstcoaching ist eine erlernbare Fähigkeit und ein stetiger Prozess der eigenen Weiterentwicklung. Sich selbst zu coachen, ist eine professionelle Form der Selbstreflexion und fördert eine lebenslange, persönliche Weiterentwicklung.

  • Im ersten Schritt geht es um Wahrnehmung und Bannung von Gedanken, die unterhalb der Bewusstseinsschwelle „herumspuken“ und Stress verursachen oder das Handeln hemmen.
  • Im zweiten Schritt liegt der Fokus darauf, Klarheit über sich selbst zu bekommen sowie die eigenen Wünsche, Ziele und Potenziale zu erkennen.
  • Der dritte Schritt konzentriert sich auf die Lösung konkreter Schwierigkeiten oder Hürden. Ein lösungsorientierter Dialog mit sich selbst eröffnet eine umfassendere Sichtweise. Die Perspektive wird gewechselt, der Fokus verändert und neue Handlungswege geöffnet.

Je besser man sich selbst kennt, desto besser kann man sich auch in andere Menschen hineinversetzen. Dies, auch Empathie genannt, ist eine wichtige Stärke, um die Perspektive zu erweitern, Verständnis für die Situation zu gewinnen und zwischenmenschliche Reibungspunkte aufzulösen. Empathie gehört zu den Grundlagen für effektive Zusammenarbeit und Führungsfähigkeit.

Doch auch eine Selbstreflexion kann in die Grübelfalle führen. Zu erkennen, wann die eigenen Ressourcen nicht mehr ausreichen und sich entsprechend Unterstützung zu holen, gehört auch zu den wichtigsten Komponenten des Selbstcoachings.

Wofür eignet sich Selbstcoaching?

  • Unter hoher Arbeitsbelastung langfristig leistungsfähig und erfolgreich bleiben.
  • Lösungen für ein konkretes Problem finden.
  • Ziele effektiv erreichen.
  • Verbesserung der konstruktiven Konfliktfähigkeit.
  • Unterschwelligen, hemmenden Gedanken ihre Wirkung nehmen und abschalten können.
  • Die eigene Motivation stärken und mehr über sich selbst erfahren.
  • Störende Muster und Gewohnheiten wahrnehmen und verändern.
  • Inneres Unbehagen und Ambivalenzen vermindern oder gänzlich beseitigen.
  • Entscheidungsblockaden auflösen.
  • Selbstzweifel besiegen und damit mehr Selbstsicherheit gewinnen.
  • Die eigene Ausstrahlung fördern.
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Über den:die Autor:in

Petra Isabel Schlerit

ist zertifizierter systemischer Coach, Mediatorin und Beraterin im betrieblichen und persönlichen Gesundheitsmanagement sowie zertifizierte Stressmanagement- und Entspannungstrainerin gem. SGB. Sie hat langjährige Führungserfahrung und ist seit 1999 Coach und Trainerin für Führungskräfte- und Persönlichkeitsentwicklung sowie Konfliktbewältigung.​

 

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