Du hast eine Kampagne geplant, Inhalte erstellt, Anzeigen geschaltet – und dann? Ohne belastbare Daten bleibt oft unklar, was wirklich funktioniert. Genau hier setzt Marketing Analytics an: Es hilft dir, Maßnahmen zu bewerten, Budgets effizient einzusetzen und deine Zielgruppe besser zu verstehen. Statt auf dein Bauchgefühl setzt du auf fundierte Entscheidungen auf Basis von konkreten Zahlen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit Daten Mehrwert für dein Marketing schaffen kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Definition: Marketing Analytics ist die Analyse, Bewertung und Optimierung deiner Marketingaktivitäten auf Basis von klaren Daten.
- Vorteile: Besseres Zielgruppenverständnis, mehr Effizienz, faktenbasierte Entscheidungen und messbarer Erfolg.
- 4 Ebenen der Marketing-Analyse: Descriptive, Diagnostic, Predictive und Prescriptive Analytics.
- Einstieg: Du benötigst klare Ziele und KPIs, eine verlässliche Datenbasis, passende Tools und die richtigen Fragen zur Auswertung.
- Zukunftsausblick: Künstliche Intelligenz verändert die Datenanalyse, z. B. durch Automatisierung, präzisere Prognosen und Echtzeit-Personalisierung.
Was ist Marketing Analytics?
Marketing Analytics ist die datengestützte Analyse, Bewertung und Optimierung von Marketingaktivitäten. Ziel ist es, mithilfe von Daten aus verschiedenen Quellen – etwa Website, E-Mail, Social Media oder CRM – fundierte Einblicke in das Kundenverhalten und die Kampagnen-Performance zu gewinnen, um Entscheidungen zu verbessern und den Return on Investment (ROI) zu steigern.
Marketing Analytics unterscheidet sich in mehreren Punkten von verwandten Disziplinen:
- Im Unterschied zu Web Analytics geht es dabei nicht nur um das Verhalten auf der Website, sondern um die gesamte Customer Journey über alle Kanäle hinweg – einschließlich E-Mail-Marketing, Social Media oder Online-PR.
- Während Business Intelligence (BI) interne Prozesse optimiert, richtet sich Marketing Analytics nach außen: auf Märkte, Zielgruppen und die Wirkung von Kommunikation.
- Im Vergleich zum klassischen Marketing-Controlling, das häufig rückblickend agiert und auf Budgettreue achtet, liefert es auch zukunftsgerichtete Empfehlungen.
Marketing Analytics vs. Market Analytics:
Marketing Analytics und Market Analytics haben unterschiedliche Schwerpunkte: Marketing Analytics betrachtet die internen Marketing-Maßnahmen, während Market Analytics nach außen gerichtet ist. Es untersucht einen bestimmten Markt und gibt z. B. Aufschluss über Größe, Wachstumsrate, Trends und Wettbewerbslandschaft.
Das bringt Marketing Analytics wirklich
Als strategisches Instrument gestaltet Marketing Analytics deine Marketingarbeit gezielter und effizienter. Richtig eingesetzt, bietet es Vorteile auf mehreren Ebenen:
- Zielgruppen besser verstehen: Analysen von Klick-, Nutzungs- oder Kaufverhalten zeigen dir, was deine Zielgruppe interessiert, wie sie sich durch deine Kanäle bewegt und was sie zum Handeln bringt.
- Effizienz steigern, Kosten senken: Welche Maßnahmen und Kanäle bringen wirklich etwas? Du erkennst, wo du dein Budget einsetzen solltest, um die größte Wirkung zu erzielen.
- Fundierte Entscheidungen treffen: Ob Kanalstrategie oder Zielgruppensegmentierung – du bekommst eine nachvollziehbare Faktenbasis für Entscheidungen.
- Erfolge messen: Mit passenden KPIs und klaren Dashboards machst du den Beitrag deines Marketings sichtbar, z. B. gegenüber Stakeholdern oder der Geschäftsführung.
- Trends erkennen: Wer schneller sieht, was funktioniert, kann schneller reagieren. Mit datengetriebenem Marketing erkennst du Trends frühzeitig und hebst dich vom Wettbewerb ab.

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Die 4 Analyse-Ebenen im Marketing
Statt eines starren Reportings setzt Marketing Analytics auf einen kontinuierlichen Lernprozess. Vier Analyseebenen (nach dem Gartner Analytics Ascendancy Model) helfen dabei, aus Daten Erkenntnisse zu gewinnen – von rückblickend bis vorausschauend:
1. Descriptive Analytics: Was ist passiert?
Descriptive Analytics blickt auf vergangene Ereignisse. Kennzahlen und Dashboards zeigen, wie deine Maßnahmen performt haben, und schaffen die Basis für alle weiteren Analysen.
Beispielfragen:
- Wie viele Klicks, Conversions oder Leads hat eine Kampagne erzielt?
- Welche E-Mail hatte die höchste Öffnungsrate?
2. Diagnostic Analytics: Warum ist es passiert?
Die nächste Ebene geht tiefer: Diagnostic Analytics sucht nach Ursachen. Das unterstützt dich dabei, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, welche Faktoren den Erfolg deiner Kampagnen beeinflussen.
Beispielfragen:
- Warum performt Kanal A besser als Kanal B?
- Warum sind Leads in der Kampagne XY eingebrochen?
3. Predictive Analytics: Was wird wahrscheinlich passieren?
Predictive Analytics trifft Vorhersagen über zukünftige Entwicklungen. Statistische Verfahren oder Machine-Learning-Modelle identifizieren Muster in deinen Daten, aus denen sich Prognosen ableiten lassen. Damit planst du vorausschauend und handelst proaktiv.
Beispielfragen:
- Welche Leads haben die höchste Abschlusswahrscheinlichkeit?
- Wann ist ein Kunde oder eine Kundin abwanderungsgefährdet?
Lesetipp:
Du möchtest mehr über die Möglichkeiten und Anwendungsgebiete von Predictive Analytics erfahren? Unser Beitrag verrät dir alle Details:
4. Prescriptive Analytics: Wie können wir das Ergebnis verbessern?
Prescriptive Analytics geht noch weiter: Diese Ebene leitet aus den Prognosen konkrete Handlungsempfehlungen ab. Du weißt nicht nur, was passieren könnte, sondern erkennst, wie du gezielt eingreifen kannst.
Beispielfragen:
- Welches Kampagnen-Budget führt zum besten ROI?
- Welcher nächste Schritt bringt einen bestimmten Lead zur Conversion?
Wichtige KPIs für die Analyse
Um Marketingmaßnahmen zu bewerten, brauchst du die passenden Key Performance Indicators (KPIs). Sie sind das Fundament jeder Analyse. Doch welche Kennzahlen sind entscheidend? Hier eine Übersicht der wichtigsten KPIs entlang der Customer Journey:
- Awareness: Wie sichtbar ist deine Marke?
z. B. Reichweite, Impressionen, organischer Traffic - Consideration: Wie stark ist das Interesse?
z.B. Click-Through-Rate (CTR), Verweildauer, Leads - Conversion: Wie viele Interessierte schließen die gewünschte Handlung ab?
z. B. Conversion Rate, Cost per Acquisition (CPA), Return on Ad Spend (ROAS) - Retention & Loyalty: Wie langfristig sind Kundenbeziehungen?
z.B. Churn Rate, Customer Lifetime Value (CLV) - Advocacy: Wie hoch ist die Zufriedenheit?
z. B. Net Promoter Score (NPS), Bewertungen, soziale Erwähnungen - Übergreifende KPIs: Wie profitabel arbeitest du insgesamt?
z. B. Marketing-ROI, Customer Acquisition Cost (CAC)
Lesetipp:
Wenn du lernen möchtest, wie du passende Kennzahlen findest und diese sinnvoll auswertest (inklusive praktischem KPI-Cheatsheet), wirf einen Blick in unseren Artikel:
Blogbeitrag: Die wichtigsten KPIs im Marketing
Anwendungsfälle: So setzt du datenbasiertes Marketing ein
Marketing Analytics ermöglicht datenbasierte Entscheidungen im gesamten Marketingbereich – und darüber hinaus. Was damit gemeint ist, zeigen etwa folgende Anwendungsbeispiele:
- Zielgruppen segmentieren: Identifiziere unterschiedliche Zielgruppen basierend auf Interessen, Verhalten und Kanälen für eine gezieltere Ansprache.
- Kampagnen laufend optimieren: Analysiere, welche Kampagnen gut performen und passe Inhalte, Budgets oder Kanäle in Echtzeit an.
- Customer Journey analysieren: Verstehe, wie sich Nutzer:innen durch deine Touchpoints bewegen, wo sie abspringen und welche Maßnahmen zur Conversion führen.
- Marketingbudget verteilen: Erkenne, welche Kanäle am erfolgreichsten sind und investiere gezielt, wo der ROI am höchsten ist.
- Vertrieb unterstützen: Liefere Empfehlungen zu vielversprechenden Leads und verbessere damit die Abschlussquote im Sales-Prozess.
Mit Marketing Analytics starten – erste Schritte
Marketing Analytics muss kein Mammutprojekt sein. Auch ohne eigenes Data-Team kannst du strukturiert starten:
Strategie & Ziele festlegen
Bevor du Daten erhebst, solltest du dir eine zentrale Frage stellen: Was willst du eigentlich erreichen? Definiere konkrete Ziele, an denen du den Erfolg deiner Marketingaktivitäten misst – z. B. mehr Leads oder eine höhere Conversion Rate.
Formuliere deine Ziele beispielsweise nach dem SMART-Prinzip (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert): „Die Conversion Rate für Landingpage X soll bis Q4 um 15 % steigen.“
Datenbasis schaffen
Ohne verlässliche Daten keine fundierte Analyse. Überlege deshalb, welche Tools du bereits nutzt und ob deine wichtigsten Metriken darin abgedeckt sind. Achte auch darauf, dass Datenquellen sinnvoll miteinander verknüpft sind, z. B. über ein zentrales Dashboard oder ein Data Warehouse. Außerdem muss die Datenqualität stimmen: Es dürfen keine Duplikate oder fehlerhaften Eingaben vorhanden sein.
Welche Tools unterstützen dich bei der Datenanalyse?
Je nach Datenquelle brauchst du passende Tools, um diese auszuwerten. Hier eine Auswahl:
- Website & Nutzerverhalten: Google Analytics, Adobe Analytics, Tracify, Matomo, Mixpanel
- CRM & E-Mail-Marketing: HubSpot, Salesforce, Brevo, Zendesk, Mailchimp
- Kampagnen-Performance: Meta Ads Manager, Google Ads, LinkedIn Campaign Manager
- Social-Media-Insights: Sprout Social, Hootsuite, Meltwater, Brandwatch
- Dashboarding & Visualisierung: Google Looker Studio, Microsoft Power BI, Tableau, Datawrapper
Erste Use Cases identifizieren
Starte vor der Auswertung mit konkreten Fragestellungen, die deinem Team einen echten Mehrwert liefern. So findest du leichter einen sinnvollen Einstieg.
- Wie effektiv ist mein aktueller Marketing-Mix?
- Nutzen wir die richtigen Kanäle – oder sollte das Budget umverteilt werden?
- Welcher Kanal liefert die meisten qualifizierten Leads?
- Wo springen Nutzer:innen auf der Website am häufigsten ab?
Ergebnisse richtig interpretieren & handeln
Jetzt müssen die Daten in Entscheidungen übersetzt werden. Leite aus deinen Auswertungen klare nächste Schritte ab: Was solltest du beibehalten, was verbessern? Visualisiere deine Erkenntnisse klar und verständlich (Stichwort: Data Storytelling) und binde Stakeholder aktiv ein, etwa in einem kurzen Reporting-Format. Notiere außerdem regelmäßig, welche Maßnahmen welche Wirkung zeigen – für künftige Optimierungen.

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Die Future Jobs Classes der Haufe Akademie vermitteln, wie sich Arbeit durch Künstliche Intelligenz verändert – und was das für den eigenen beruflichen Weg bedeutet. Wer den Einsatz neuer Technologien versteht und die eigene Entwicklung aktiv gestaltet, bleibt auch in Zukunft gefragt.
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Zukunftsausblick: wie KI datengetriebenes Marketing verändert
Künstliche Intelligenz verändert die Datenanalyse grundlegend – schneller, umfassender und mit teilweise völlig neuen Erkenntnissen. Drei Entwicklungen sind besonders interessant:
Automatisierte Datenanalyse
KI-gestützte Tools erkennen Muster und Ausreißer in großen Datenmengen in Sekunden. Das bedeutet: weniger manuelle Auswertungen und mehr Zeit für strategische Entscheidungen. Beispielsweise kann KI aus Tausenden Kundendaten automatisch Cluster bilden und Zielgruppen mit ähnlichen Verhaltensmustern identifizieren.
Predictive Analytics wird zum Standard
Mithilfe von Machine Learning sind z. B. Vorhersagen möglich, welche Leads wahrscheinlich konvertieren, wie sich Kampagnen entwickeln oder wann Kundinnen und Kunden abspringen. So erkennst du Chancen früher und kannst Risiken rechtzeitig begegnen. Im nächsten Schritt kann KI auch konkrete Empfehlungen liefern (Prescriptive Analytics), etwa zur optimalen Budgetverteilung.
Personalisierung in Echtzeit
Mit KI sprichst du deine Zielgruppe individueller denn je an – und das skalierbar. Marketingmaßnahmen lassen sich automatisch auf Verhalten, Vorlieben und Timing einzelner Nutzer:innen zuschneiden.
Bei E-Commerce-Plattformen sind etwa personalisierte Produktempfehlungen basierend auf dem Klickverhalten möglich. So bekommt etwa eine Person, die Sekunden zuvor nach Sportschuhen gesucht hat, aktuelle Angebote aus dieser Kategorie angezeigt.
Tauche tiefer in Marketing Analytics ein – mit der Haufe Akademie
Ob Zielgruppenanalyse oder Budgetoptimierung: Setzt du Marketing Analytics gezielt ein, triffst du bessere Entscheidungen für deine Marketingkampagnen. Wie du im Beitrag gesehen hast, kannst du mit wenigen Schritten viel bewegen:
- Formuliere Ziele messbar und realistisch.
- Fokussiere dich auf wenige, aussagekräftige KPIs.
- Stelle sicher, dass deine Datenquellen zuverlässig und verknüpft sind.
- Setze einfache, verständliche Visualisierungen ein.
- Starte mit kleinen Fragestellungen, um schnell erste Erfolge sichtbar zu machen.
Auf diesen Basics kannst du anschließend aufbauen, indem du z. B. Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz sammelst. Am Ball zu bleiben, lohnt sich – so sicherst du dir die gefragten Stellen des Arbeitsmarktes von morgen.
Häufig gestellte Fragen zu Marketing Analytics
Was sind Marketing Analytics Tools?
Marketing Analytics Tools sind Softwarelösungen, mit denen du Marketingdaten erfassen, analysieren und visualisieren kannst – z. B. Google Analytics (Website-Traffic), HubSpot (CRM), Looker Studio (Dashboarding) oder Brandwatch (Social Listening). Sie helfen dir, den Erfolg deiner Aktivitäten zu messen und zu steuern.
Was sind die Vorteile von Marketing Analytics?
Marketing Analytics ermöglicht dir, Kampagnen gezielter zu steuern, Budgets effizienter einzusetzen und Zielgruppen besser zu verstehen. Kurz: Du weißt, was wirklich funktioniert, und kannst deine Maßnahmen laufend verbessern.
Was macht ein Marketing Analyst?
Marketing Analysts sammeln und analysieren relevante Marketing-Daten, leiten daraus Erkenntnisse ab und übersetzen diese in Handlungsempfehlungen. Dabei arbeiten sie eng mit Marketing, Vertrieb und Daten-Teams zusammen.
Sind Data Analytics und Marketing Analytics dasselbe?
Nicht ganz. Marketing Analytics ist ein Teilbereich von Data Analytics. Data Analytics umfasst zusätzlich Bereiche wie Logistik, Finanzen oder Produktion, während sich Marketing Analytics auf datenbezogene Fragestellungen im Marketing konzentriert.