Finanzbuchhalter: Aufgaben, Ausbildung, Weiterbildung & Gehalt

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Finanzbuchhalter benötigt es in jedem Unternehmen: egal ob mittel oder groß. Sie sind verantwortlich für zahlreiche Aufgaben in der Buchhaltung und im Rechnungswesen. Diese reichen von Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung bis hin zur beratenden Funktion bei Finanzmanagementfragen.

Finanzbuchhalter: Key Facts

Ausbildung
  • Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung oder betriebswirtschaftliches Studium
Hard Skills
  • Umfassende Kenntnisse im Rechnungswesen und betrieblichen Steuerrecht
  • Hohe Affinität für Zahlen
  • Rechnerische und analytische Vorgehensweise
Weiterbildung
  • Zertifikat zum „Geprüften Finanzbuchhalter“
  • Zahlreiche Weiterbildungen u.a. in den Bereichen SAP, Controlling, Digitalisierung
Soft Skills
  • Eigeninitiative
  • Effizientes und überzeugendes Kommunikationstalent
  • Schnelle Auffassungsgabe
Gehalt
  • Das Durchschnittsgehalt liegt bei ca. 44.900 Euro brutto im Jahr.
Verwandte Berufe
  • Bilanzbuchhalter
  • Controller

Was macht ein Finanzbuchhalter? Definition

Die Expertise eines Finanzbuchhalters wird von jedem Unternehmen benötigt. Er kümmert sich um Aufgaben im betrieblichen Rechnungswesen sowie in der Buchhaltung und ist wichtiger Teil des Finanzmanagements eines Unternehmens. Die Aufgaben reichen dabei von der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung über Gewinn- und Verlustrechnungen bis hin zur Mitarbeit an der Erstellung von Monats- und Jahresabschlüssen.

Da der Begriff Finanzbuchhalter keine geschützte Berufsbezeichnung ist, benötigt es eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung und eine berufliche Weiterbildung, um als geprüfter Finanzbuchhalter arbeiten zu können.

Gut zu wissen:  Was bedeutet Finanzbuchhaltung? Sie ist das finanzielle Rechnungswesen. Dazu gehört die Beschäftigung mit der Vermögenslage eines Unternehmens sowie die Erfassung aller Geschäftsvorfälle. Zudem unterliegt sie rechtlichen Vorgaben und gilt als externes Rechnungswesen.

Finanzbuchhaltung vs. Bilanzbuchhaltung: Der Unterschied zwischen den beiden Berufen liegt einerseits im Aufgabengebiet und andererseits in der Ausbildung. Die Aufgaben des Bilanzbuchhalters sind breiter gestreut und fokussieren sich eher auf die Bedürfnisse des Unternehmens. Um in diesem Beruf arbeiten zu können, benötigt es eine Prüfung bei der IHK. Hingegen sind Finanzbuchhalter in der Regel auf einen Part des Rechnungswesens eines Unternehmens spezialisiert und es wird für den Job eine berufliche Weiterbildung vorausgesetzt. Mehr erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Bilanzbuchhalter.

Finanzbuchhalter: Aufgaben

Finanzbuchhalter benötigt es in zahlreichen Branchen, dazu gehören unter anderem Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistung oder Finanzwirtschaft. Sie arbeiten eng mit der Geschäftsführung zusammen, verwalten ein- und ausgehende Rechnungen und erstellen Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse. Folgende Punkte gehören zu den Aufgaben in der Finanzbuchhaltung:

  • Organisation der Finanzbuchhaltung mit Berücksichtigung der Rechtsvorschriften
  • Kontierung und Buchung sämtlicher Geschäftsfälle: Betreuung der Kreditoren-, Debitoren- und Anlagenbuchhaltung sowie Bank und Kasse
  • Dokumentation und Erstellung von Bilanz-, Gewinn- und Verlustrechnungen
  • Mitwirkung bei der Erstellung von Monats-, Quartals- und Jahresabschlüssen
  • Verantwortung für das Mahnwesen
  • Mitarbeit bei strategischen Finanzmanagementfragen & Vorbereitung wichtiger Informationen für die Geschäftsführung
  • Austausch mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern
  • Prüfung der Reisekostenabrechnungen
  • Ermittlung der Steuerlast
  • Meldungen an Ämter und Verwaltungen

Anforderungen an die Finanzbuchhaltung

Der Beruf des Finanzbuchhalters ist nicht für jeden geeignet: Ein ausgeprägtes Zahlenverständnis und organisatorische Fähigkeiten sind dafür vonnöten. Zudem kommt es auch auf Soft Skills wie kommunikative Fähigkeiten an.

Hard Skills

Folgende Hard Skills sollte man für diesen Beruf mitbringen:

  • Umfassende Kenntnisse im Rechnungswesen und betrieblichen Steuerrecht
  • Hohe Affinität für Zahlen
  • Rechnerische und analytische Vorgehensweise
  • Umgang mit Finanzprogrammen und Managementtools
  • Organisierte Herangehensweise

Soft Skills

Passend zu dem Fachwissen im Finanz- und Rechnungswesen sollte ein Finanzbuchhalter auch auf einige Soft Skills zurückgreifen können:

Finanzbuchhalter

Welche Ausbildung & Weiterbildung braucht ein Finanzbuchhalter?

Beim Finanzbuchhalter handelt es sich nicht um einen klassischen Ausbildungsberuf, sondern um eine berufliche Weiterbildung. Um diese abschließen zu können, müssen in der Regel einige Voraussetzungen gegeben sein, die wir im Folgenden vorstellen.

Ausbildung zum Finanzbuchhalter

Da Finanzbuchhalter kein geschützter Begriff ist, kann sich im Prinzip jeder, der mit Buchhaltung zu tun hat, so nennen. Um die Spezialisierung zum „Geprüften Finanzbuchhalter“ zu erlangen, muss ein Lehrgang inklusive Prüfung und Zertifikat abgeschlossen werden. Bei der Haufe Akademie können Sie aus unterschiedlichen Ausbildungswegen wählen:

Je nach Lehrgangsanbieter sind für diese Ausbildungen unterschiedliche Voraussetzungen erforderlich. Insbesondere wenn die Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) erfolgt und mit einem Zertifikat abgeschlossen wird, sind Qualifikationen wie beispielsweise eine kaufmännische Ausbildung oder berufspraktische Tätigkeit in der Buchhaltung notwendig.

In der Regel reicht eine abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium für den Einstieg in den Bereich Finanzbuchhaltung aus. Allerdings ist eine Kombination aus Ausbildung bzw. Studium, Berufserfahrung und einem Zertifikat als „Geprüfter Finanzbuchhalter“ der beste Weg, um die Karriereleiter möglichst schnell zu erklimmen.

Weiterbildung: Finanzbuchhalter

Finanzbuchhalter sind äußerst gefragte Fachkräfte. Werden dann noch weitere Spezialisierungen oder Qualifikationen vorgewiesen, steigt die Chance auf ein höheres Gehalt oder höhere Positionen bis hin zur Leitung des Rechnungswesens. Ob Controlling, SAP oder Digitalisierung – folgende Weiterbildungen sind für Arbeitgeber attraktiv:

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Was verdient ein Finanzbuchhalter? Gehalt

Der Verdienst des Finanzbuchhalters ist abhängig von mehreren Faktoren: Branche, Berufserfahrung, Größe des Unternehmens und Standort spielen eine Rolle. Das Einstiegsgehalt liegt dabei ca. bei 33.200 Euro brutto jährlich und das Durchschnittsgehalt bei 44.900 Euro brutto im Jahr. Erfahrene Finanzbuchhalter oder jene in Führungspositionen können bis zu 60.000 Euro jährlich verdienen.

Wie wird man Finanzbuchhalter?

Um als Finanzbuchhalter arbeiten zu können, gibt es mehrere Möglichkeiten. Einerseits kann durch eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung der Beruf ausgeübt werden und andererseits kann der Einstieg auch durch ein abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium erfolgen.

„Geprüfter Finanzbuchhalter“ kann sich allerdings nur derjenige nennen, der die Prüfung abschließt und ein Zertifikat in einer entsprechenden Weiterbildung erlangt.

Finanzbuchhaltung im digitalen Wandel – Haufe Akademie

Das klassische Berufsbild des Finanzbuchhalters wandelt sich angesichts der Digitalisierung deutlich. In Zukunft werden Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) immer präsenter: So verändern sich auch die Arbeitsprozesse im Rechnungswesen immer mehr hin zu automatisierten Vorgängen. Ob Sortierung, Kontierung oder Eingabe von Daten – diese Schritte können zukünftig von Systemen übernommen werden.

Mit der Haufe Akademie können Sie in zahlreichen Kursen und Seminaren ihr Wissen in der Finanzbuchhaltung vertiefen. Oder Sie schließen in unseren Lehrgängen vor Ort, online oder als Fernstudium Ihr Zertifikat zum geprüften Finanzbuchhalter ab.


Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

FAQs

Was macht man als Finanzbuchhalter?

Ein Finanzbuchhalter hat Aufgaben im betrieblichen Rechnungswesen sowie in der Buchhaltung. Diese reichen von der Debitorenbuchhaltung über Gewinn- und Verlustrechnungen bis hin zur Mitarbeit an der Erstellung von Monats- und Jahresabschlüssen.

Welchen Abschluss braucht man für den Finanzbuchhalter?

Um in den Beruf einsteigen zu können, benötigt es eine abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium. Allerdings ist eine berufliche Weiterbildung zum „Geprüften Finanzbuchhalter“ sowie eine Berufserfahrung in diesem Sektor wichtig, um die Chance auf ein höheres Gehalt zu bekommen.

Wie viel verdienen Finanzbuchhalter?

Das Einstiegsgehalt liegt bei ca. 33.200 Euro brutto im Jahr und das Durchschnittsgehalt bei 44.900 Euro brutto jährlich. In höheren Positionen und mit mehrjähriger Berufserfahrung können bis zu 60.000 Euro verdient werden.

Was ist der Unterschied zu einem Buchhalter?

Ein Buchhalter kümmert sich um die Buchführung und dokumentiert alle Geschäftsvorfälle inklusive Rechnungseingänge und -ausgänge. Die Finanzbuchhaltung ist ein Teilbereich der Buchhaltung. Ein Finanzbuchhalter ist für das externe Rechnungswesen wie Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung zuständig.

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