Heutzutage ist es lange nicht mehr so, dass man sein ganzes Leben lang in ein und demselben Job arbeiten muss. Als Quereinsteiger erfüllt man sich den Traum eines beruflichen Neuanfangs und kann in einer gänzlich neuen Branche durchstarten.
Was ist ein Quereinsteiger? Definition
Die Bedeutung des Begriffs Quereinsteiger (auch Seiteneinsteiger genannt) lässt sich recht einfach erklären: Ein Quereinsteiger ist eine Person, die in einem für sie neuen Berufsfeld arbeitet. Sie hat zuvor nie in diesem Berufsfeld gearbeitet und besitzt auch keine einschlägige Ausbildung, kein fachspezifisches Studium oder für diesen Job relevante Berufserfahrung.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind ambitionierte Quereinsteiger in vielen Branchen gern gesehen. Meist sind hier bestimmte Weiterbildungen bzw. Umschulungen nötig, um den neuen Beruf fachgemäß ausüben zu können. Die Ausbildungsdauer ist in den meisten Fällen jedoch signifikant kürzer als eine umfassende Berufsausbildung.
Welche Quereinsteiger-Berufe sind beliebt?
Grundsätzlich können Quereinsteiger ohne Ausbildung jeden Beruf ohne geschützte Berufsbezeichnung ausüben (z. B. Journalist, Reiseleiter, Politiker, Designer, Coach etc.). Für solche Jobs müssen in der Regel keine Prüfungs- oder Ausbildungsnachweise vorgelegt werden.
Es gibt aber natürlich auch die Möglichkeit, eine vollwertige Ausbildung im zweiten Bildungsweg nachzuholen oder die für den Wunschberuf geforderten Weiterbildungen und Prüfungen zu absolvieren. Auf diesem Weg ist etwa ein Quereinstieg als Lehrer, Pfleger oder Sanitäter möglich.
In der folgenden Tabelle geben wir Ihnen einen Überblick über beliebte Berufe für Quereinsteiger:
| Branche | Beliebte Quereinsteiger-Jobs |
| Pädagogik | Erzieher, Lehrer |
| Gesundheitswesen | Altenpfleger, Krankenpfleger, Pflegediensthelfer, Sanitäter |
| Coaching & Beratung | Lebenscoach, Karrierebegleitung, Fitnesscoach, Ernährungsberater, PR-Manager, Consultant, Finanzberater |
| Marketing | Texter, UX-Designer, Content Manager, Social Media Manager, Analyst |
| IT | IT-Entwickler, IT-Support, Software-Tester, Systemadministrator |
| Dienstleistungssektor | Reiseleiter, Immobilienmakler |
| Vertrieb | Vertriebler, Verkäufer, Kundenberater |
| Weitere Berufsfelder | Sekretär, LWK-Fahrer, Nachtwächter, Hausmeister, Handwerker, Maler u. v. m. |
Gut zu wissenAls Quereinsteiger kann man sich auch selbstständig machen. Man muss nicht zwangsläufig ein Angestelltenverhältnis eingehen, um solche Jobs ausüben zu können. Tatsächlich ist die Selbstständigkeit gerade in den oben genannten Berufen keine Seltenheit.
Welche Berufe eignen sich nicht für Quereinsteiger?
Auch wenn die Jobwechselpläne noch so ambitioniert sind, so ist es in manchen Berufen so gut wie unmöglich als Quereinsteiger Fuß zu fassen. Dabei handelt es sich vorrangig um rechtlich geschützte Berufsbezeichnungen. Für solche Berufe müssen Sie einen bestimmten Abschluss vorweisen können – ohne diesen dürfen Sie nicht in diesem Job arbeiten. Bei Nichteinhaltung muss man mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Solche Berufe sind z. B.:
- Ärzte und Apotheker
- Tierärzte
- Psychotherapeuten
- Rechtsanwälte
- Wirtschaftsprüfer
Diese Berufe sind für Quereinsteiger weniger geeignet, aber es ist nicht unmöglich, in diese Berufe einzusteigen. Was Sie dafür benötigen? Die vollständige Absolvierung der geforderten Ausbildung bzw. das Bestehen der benötigten Prüfungen. Wenn Sie also als Seiteneinsteiger Arzt werden wollen, müssen Sie das entsprechende Medizinstudium abschließen und alle nötigen Praktika und Prüfungen absolvieren. Nur auf diesem Weg ist ein Quereinstieg in diesen Beruf möglich.
Bei manchen geschützten Berufsbezeichnungen gelten andere rechtliche Vorschriften. So ist es etwa mit speziellen Umschulungs- oder Weiterbildungsprogrammen möglich, in den gewünschten Beruf einzusteigen. Dazu zählen z. B.:
- Altenpfleger
- Krankenpfleger
- Physiotherapeuten
- Erzieher
- Ingenieure
- Notare
Gerade im Gesundheits- und Pflegesektor sowie im Bildungswesen werden aktuell dringend Fachkräfte gesucht. Deshalb wurden in den letzten Jahren vermehrt spezielle Schulungen und Ausbildungen für Quereinsteiger geschaffen, um Ihnen den Berufswechsel zu erleichtern.
Wann lohnt sich ein Quereinstieg in einen anderen Beruf?
Unzufriedenheit mit dem aktuellen Job, Unterforderung, Überforderung, Lust, etwas Neues auszuprobieren, mehr Gehalt – Gründe, einen Quereinstieg zu wagen, gibt es viele. Ob sich ein Jobwechsel lohnt oder nicht, kann man nicht pauschal beantworten. Jede Situation muss individuell bewertet werden, denn es kommt stets darauf an, was Sie sich persönlich von einem Berufswechsel erhoffen.
Fragen Sie sich, ob ein Berufswechsel Ihre derzeitige Situation wirklich verbessern würde, oder ob Ihr Wunsch nach Veränderung gar nicht von Ihrem Beruf an sich, sondern von Ihrem Arbeitgeber/Ihren Kollegen etc. herrührt. Seien Sie sich außerdem bewusst, dass Sie als Quereinsteiger nicht nur viel Neues lernen müssen, sondern zu Beginn auch weniger verdienen werden.
Sind Sie sich dennoch sicher, dass ein Quereinstieg in einen anderen Beruf das Richtige für Sie ist, dann sollten Sie es wagen! Probieren Sie sich aus und gehen Sie Ihrem Wunsch nach Veränderung nach. Sehen Sie einen Seiteneinstieg als Chance, Neues zu lernen und sich beruflich wie persönlich weiterzuentwickeln.
Sinnvolle Weiterbildungen für Quereinsteiger
Wer als Quereinsteiger ohne Ausbildung nochmal neu ins Berufsleben starten will, der muss sich zwangsläufig weiterbilden. Denn auch in scheinbar noch so einfachen Berufen werden selbstverständlich Grundkenntnisse relevanter Arbeitsbereiche und Arbeitsschritte vorausgesetzt.
Weil man als Quereinsteiger keinen klassischen Ausbildungsweg vorweisen kann, so sind die persönlichen und sozialen Kompetenzen umso wichtiger. Folgende Soft Skills sind unabhängig vom Wunschberuf von Vorteil:
- Motivation, Neues zu lernen
- Bereitschaft zur Weiterbildung
- Gute Kommunikationsfähigkeiten
- Selbstständigkeit
- Flexibilität
- Selbstbewusstsein
- Stressresistenz
Im Aus- und Weiterbildungsbereich kommt es dann spezifisch darauf an, in welchen Beruf man einsteigen will. Schließlich werden in der IT andere Kenntnisse benötigt, als in der Immobilienbranche. Nachfolgend listen wir Ihnen beispielhafte Quereinsteiger-Weiterbildungen der Haufe-Akademie auf, die Ihnen den Berufswechsel erleichtern könnten:
- Marketing-Weiterbildungen B. in den Themenbereichen Marketingstrategie, Online-Marketing, Content Marketing, Suchmaschinenmarketing, UX, Pressearbeit, Storytelling oder Social Ads
- Coaching-Weiterbildungen B. in den Themenbereichen Coaching-Kompetenzen, Methodenerweiterung, Business Coaching, Online-Coaching oder Teamcoaching
- Weiterbildungen im Sektor Immobilien, z. B. Immobilienmanagement, Mietrecht, Immobilienbewertung oder Immobilienwirtschaft
- Management-Weiterbildungen, z. B. in den Bereichen erfolgreiches Management, Leadership, strategisches Management, Event-Management oder Office-Management
Wer eine Umschulung für einen Beruf anstrebt, in dem es viele Voraussetzungen in Sachen Ausbildung gibt, der ist mit einer umfangreichen Ausbildung für Quereinsteiger im gewünschten Bereich gut beraten. Gerade in den Bereichen Pflege und Pädagogik können Sie mit viel Unterstützung rechnen, da hier besonders viele Fachkräfte gesucht werden.
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Als Quereinsteiger ohne fachspezifische Ausbildung sind Sie in Ihrem neuen Beruf oft auf Ihr Verhandlungsgeschick angewiesen. Lernen Sie in dieser Weiterbildung wie Verhandlungsprozesse funktionieren, welche Verhandlungstaktiken es gibt und wie Sie diese gezielt einsetzen können.
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Wie viel verdient man als Quereinsteiger?
So divers wie die Jobmöglichkeiten für Quereinsteiger sind, so unterschiedlich hoch kann auch das Gehalt ausfallen. In den Pflegeberufen ist das Lohnniveau beispielsweise verhältnismäßig niedrig, im Managementbereich ist es meist höher. Hier entscheidet im hohen Maße die Branche.
Unabhängig vom Berufsfeld kann man jedoch sagen, dass ein Quereinsteiger ohne Ausbildung mit einem niedrigeren Gehalt einsteigt als ein ausgebildeter Kollege. Mit sinnvollen Aus- und Weiterbildungen, zunehmender Berufserfahrung sowie der ein oder anderen nützlichen Zusatzkompetenz, sind jedoch schnell Lohnerhöhungen zu erwarten.
Jobsuche als Quereinsteiger: Wie überzeugt man im Bewerbungsprozess?
Die Ausbildung ist meist eines der zentralen Auswahlkriterien im Bewerbungsprozess. Als Quereinsteiger kann man genau damit nicht punkten. Das ist jedoch kein Grund, sich nicht trotzdem auf die Wunschstelle zu bewerben. Viele Firmen stehen Quereinsteigern sehr offen gegenüber. Sie wissen, dass diese nicht nur sehr motivierte Mitarbeiter sind, sondern das Unternehmen auch mit Ihren Kompetenzen aus dem vorherigen Beruf bereichern können.
Im Bewerbungsprozess können Sie genau mit diesen Kompetenzen und weiteren persönlichen oder fachlichen Qualifikationen überzeugen. Heben Sie jene Fähigkeiten hervor, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sein können und legen Sie einen überzeugenden Lebenslauf sowie ein interessantes Bewerbungsschreiben bzw. Anschreiben vor. Gezieltes und effektives Selbstmarketing führt Sie hier zum Erfolg!
Quereinsteiger: Weiterbildung mit Zukunft – Haufe Akademie
Das ganze Leben lang im selben Beruf arbeiten? Das ist für viele Arbeitnehmer und Selbstständige kaum vorstellbar. Unserer flexiblen Arbeitswelt verdanken wir es, dass ein Berufsumstieg heutzutage jederzeit möglich ist. Als Quereinsteiger stehen einem alle Möglichkeiten offen – Sie allein entscheiden, in welcher Branche Sie Fuß fassen möchten.
Sie wollen Ihren alten Beruf an den Nagel hängen und beruflich nochmal ganz neu durchstarten? Bereiten Sie sich mit den Weiterbildungen der Haufe-Akademie auf Ihre berufliche Zukunft vor und eignen Sie sich Fähigkeiten an, die Ihnen als Quereinsteiger helfen, in einer neuen Branche Karriere zu machen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
FAQs: Quereinsteiger
Was sind typische Quereinsteiger-Jobs?
Quereinsteiger gibt es in so gut wie jeder Branche, aber in diesen Berufen gibt es überproportional viele Seiteneinsteiger: Erzieher, Pfleger, IT-Experten, Content-Manager, Journalisten, Coaches und Berater aller Art, Immobilienmakler sowie Reiseleiter.
Wo lohnt der Quereinstieg?
Ob sich ein Quereinstieg lohnt oder nicht, hängt davon ab, was Sie sich von einem Berufswechsel erwarten. Ist Ihr Ziel ein höheres Gehalt, dann sollten sich eher in der Beratungs- oder Coaching-Branche umsehen – als niedrig bezahlter Pfleger werden Sie nicht glücklich werden. Veranlasst Sie hingegen Ihr Interesse oder eine Leidenschaft zu einem Berufswechsel, dann lohnt sich ein Quereinstieg immer – egal in welche Branche.
Was verdient man als Quereinsteiger?
Da Quereinsteiger keine fachspezifische Ausbildung haben, steigen Sie in der Regel mit einem niedrigeren Gehalt ein als ihre ausgebildeten Kollegen. Weiterbildungen, Zusatzqualifikationen und die zunehmende Berufserfahrung sorgen jedoch schon bald für eine Lohnerhöhung. Zu bedenken ist auch die Branche, in die Sie einsteigen wollen. Höher bezahlte Jobs finden Sie etwa im Management-Bereich oder im Consulting, weniger verdienen Sie im Gesundheitswesen oder als Erzieher.
