Lernen ist von Grund auf sozial: Der Mensch lernt von klein auf, indem er sich etwas bei anderen abschaut und Verhaltensweisen imitiert. Social Learning ist also kein neues Konzept. Allerdings erfährt es – gefördert durch technische Möglichkeiten, neue Methoden und wissenschaftliche Erkenntnisse – im Unternehmenskontext aktuell starke Aufmerksamkeit.
Social Learning bedeutet Lernen im aktiven Austausch mit Kolleg:innen, Vorgesetzten, Coaches und Mentor:innen. Gemäß dem 70-20-10-Modell für berufliches Lernen geschehen 90 Prozent des Wissenserwerbs durch „Learning by Doing“ und im Austausch mit Kolleg:innen, Vorgesetzten und Coaches. Hiervon entfallen 20 Prozent auf den Austausch, also auf das Lernen durch soziale Interaktion. Dabei spielt neben Feedback und Mentoring auch das gemeinsame Bearbeiten von Aufgaben eine Rolle für den Lernerfolg. Im Zentrum des Social Learnings steht also die Vernetzung in einer Lerngemeinschaft – zum Beispiel in Form einer „Community of Practice“.
Heute wird Social Learning hauptsächlich unter dem Aspekt des Lernens mithilfe von (internen) Social-Media-Plattformen verstanden. Diese unterstützen Social Learning didaktisch, indem sie Möglichkeiten für die Kommunikation und den Informationsaustausch bieten. Damit ermöglichen sie einen unternehmensweiten Wissensaustausch und sind die technische Grundlage für Social Learning. Die Mitarbeiter:innen können hier auch selbst erstellte Lerninhalte – zum Beispiel kurze Erklärvideos oder Schaubilder – verfügbar machen. Sie werden in der Lernumgebung zu „lehrenden Lernenden“.