Blended Learning: Warum es sich lohnt

Veröffentlicht am
3.6.2020
von
Paulina Kern

Mit Blended Learning der Herausforderung von Digitalisierung und Wachstum begegnen

Unser immer noch in den Kinderschuhen steckendes Zeitalter der Digitalisierung ist bekanntlich auch die Ära, in der lebenslanges Lernen für Mitarbeiter, Personalentwickler und Entscheider zum Normalfall wird.

Auf aktuelle Herausforderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, müssen Unternehmen reagieren. Den Fokus entweder auf Wachstum oder Digitalisierung zu richten, sollte dabei gar nicht zur Debatte stehen, denn: Beides ist unabhängig voneinander nicht realisierbar. Unternehmenserfolg setzt heute Mitarbeiter voraus, die immer im richtigen Moment über das nötigte Wissen und die benötigten Kompetenzen verfügen. Personalentwickler müssen daher einerseits Konzepte für regelmäßige und ausreichende berufliche Weiterbildung entwickeln. Darüber hinaus gilt es, Vorhandenes zu integrieren und dabei die neuen Ziele einer sich verändernden Arbeitswelt zu berücksichtigen.

Blended Learning ist so etwas wie der Klassiker des Corporate Learnings.

Das stellt der jährlich aufgelegte Trendmonitor des „mmb Instituts“ für Medien- und Kompetenzforschung aus Essen in den letzten Jahren immer wieder fest.

Mit der sinnvollen Verknüpfung von  

  • klassischen Präsenzveranstaltungen, vor Ort oder in einem virtuellen Klassenraum, aber an einen festen Termin gebunden,
  • freiem, selbstgesteuertem Lernen mit eLearning-Modulen und schriftlichen Unterlagen sowie
  • einer fördernden, zielgerichteten Lernbegleitung  

lassen sich Lernerfolge steigern und Lernen im Unternehmen effizient gestalten. Weder Präsenztrainings noch das technologiegestützte Lernen sind jedes für sich so wirksam wie beide Formate in einem integrierten Konzept. Das zeigt ein Blick auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen Formate.

Präsenzlernen motiviert, eLearning fördert nachhaltigen Lernerfolg, Blended Learning verbindet

Präsenztrainings sind in der Regel an einen festen Termin gebunden. Das gilt selbst für die moderne Form der Präsenzveranstaltung, das Treffen im virtuellen Klassenraum. Für Präsenztermine fallen möglicherweise Reise- und Hotelkosten an, die Mitarbeiter stehen in der Zeit nicht am Arbeitsplatz zur Verfügung. Die besondere Situation außerhalb der Arbeitsumgebung erschwert den Lerntransfer am Arbeitsplatz, die Nachhaltigkeit ist damit nur bedingt gegeben. Andererseits kann ein Präsenztraining motivierend wirken und ein besonderes Incentive für den Lerner darstellen. Sich mit anderen zum Lernen abseits vom Arbeitsplatz zu treffen, erweitert den Blick und hilft, sich mit Kollegen zu vernetzen. Praktische Übungen unter der Anleitung eines Trainers sind dazu geeignet, das Gelernte zu vertiefen. Ebenfalls positiv am Präsenzlernen: Das direkte Feedback von Trainern und anderen Seminarteilnehmern auf das eigene Verhalten fördert zugleich die soziale Kompetenz.

Am mangelnden direkten Feedback und an der notwendigen Selbstmotivation entzündet sich häufig die Kritik an reinen, selbstgesteuerten eLearning-Maßnahmen. eLearnings können am PC-Arbeitsplatz zu absolvierende Web-Based-Trainings sein, Simulationen oder aufgezeichnete Webinare. Doch sie bieten einen großen Vorteil: Zeitmanagement ist hier das Stichwort – der Lerner kann flexibel, unabhängig von Zeit und Ort immer dann lernen, wenn er es braucht oder die Möglichkeit hat. Auch das Lerntempo bestimmt der Lerner selbst. Er kann den Lernstoff wiederholen oder Einheiten gemäß seinem Wissensstand überspringen, um das Lernziel zu erreichen.

Interaktive Tests nach jedem Lernmodul helfen dabei, den eigenen Lernstand zu überprüfen. Steht das Lernmaterial in elektronischer Form zur Verfügung, kann man immer wieder als Wissensressource darauf zurückgreifen und so Gelerntes jederzeit auffrischen. Über ein Learning-Management-System lassen sich eLearning-Kurse zudem zentral verwalten, buchen und Lernnachweise erbringen. Ein weiterer Vorteil technologiegestützten Lernens: Wie gut die Inhalte aufbereitet sind, ist nicht vom Trainer abhängig, es gibt damit keine Qualitätsschwankungen in der Durchführung.

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Lernen als Prozess begreifen  

Wenn wir Lernen in der modernen Arbeitswelt als einen kontinuierlichen Prozess betrachten, wird deutlich, warum sich Präsenz- und eLearning-Formate optimal ergänzen. So lässt sich zum Beispiel der Lerneffekt von Präsenzseminaren durch zusätzliche eLearning-Inhalte verbessern. Sie stehen über das Präsenzevent hinaus zur Verfügung und dienen zur Vertiefung oder als Hilfestellung beim Lerntransfer. Ein vorab zu absolvierender eLearning-Kurs mit Test schafft einheitliche Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Präsenzseminar. Statt in der kostbaren Zeit die Teilnehmer auf einen Wissensstand zu bringen, kann man das Wissen gleich mit Übungen vertiefen und den Lerntransfer einleiten.

Lerninhalte, die als Kurs am PC oder als mobile Lernanwendung zur Verfügung stehen, fördern das bedarfsgesteuerte Lernen. Anwendungsorientierte und lernerzentrierte Konzepte schaffen zugleich Relevanz: Der Lerner erkennt, wie und warum ihm das Gelernte nutzen kann, sich weiterzuentwickeln und/oder seinen Job zu machen. Eine kontinuierliche, persönliche Lernbegleitung durch einen Tutor oder auch virtuelle Lerngruppen stärken die Motivation und fördern die Verbindlichkeit.

Erfolgreiche Personalentwicklung durch Blended Learning

Weiterbildungsbudgets, die mit der Gießkanne großzügig verteilt werden, sind längst passé. Vielmehr fordern Vorstand und Geschäftsführung heute von der Personalentwicklung, dass sich der Erfolg und Nutzen von Bildungsmaßnahmen jederzeit nachweisen lassen und Budgets im Rahmen bleiben. Mitarbeiter sollen in der Regel mehr lernen, ohne dass es mehr kostet. Umgekehrt kann die Personalentwicklung über ein sauberes Bildungscontrolling ihren Anteil am Unternehmenserfolg darstellen. Dazu gehören neben der genauen Analyse des Weiterbildungsbedarfs das Konzept einer Maßnahme ebenso wie die anschließende Erfolgskontrolle.

Blended-Learning-Angebote sind dann erfolgreich, wenn die Inhalte qualitativ hochwertig, einfach zugänglich und didaktisch gut und abwechslungsreich aufbereitet verfügbar sind. Entscheidend ist auch die Lernkultur im Unternehmen. Sie muss das Lernen am Arbeitsplatz nicht nur tolerieren, sondern auch fördern. So sollte zum Beispiel sichergestellt sein, dass der Mitarbeiter am Arbeitsplatz ungestört lernen kann, ohne dass er angehalten wird, möglichst schnell zu seiner eigentlichen Tätigkeit zurückzukehren. Gute Blended-Learning-Konzepte zeichnen sich außerdem aus durch:

  • ein durchgehendes, sowohl Präsenzphasen als auch eLearning-Einheiten berücksichtigendes Curriculum
  • Wahl des passenden Lernformats. Es richtet sich nach dem Thema, dem Lernziel und den Ansprüchen / dem Bedarf der Lerner
  • Lerninhalte, die didaktisch so aufbereitet sind, dass Lernen Spaß macht und ein Lernerfolg möglich ist
  • eine kontinuierliche Betreuung der Lerner durch E-Trainer oder andere geeignete Lernbegleiter  

Gute Blended-Learning-Konzepte sind aufwendig in der Planung, aber äußerst effizient in der Umsetzung. Ein fehlendes Learning-Management-System im eigenen Unternehmen ist dabei kein Hindernis. Erfahrene Partner wie die Haufe Akademie liefern dieses System zu Konzept und hochwertigen Inhalten dazu. Technisch sind individuelle, bedarfsorientierte Anpassungen jederzeit möglich.

Paulina Kern
Paulina Kern

Paulina Kern ist Produktmanagerin für Digital Learning Solutions bei der Haufe Akademie.

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