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Digitales Lernen im Unternehmen organisieren und strukturieren - dann läuft's auch!

von
Gudrun Porath
Veröffentlicht am

Wir alle spüren es: Ob neue Vorschriften und Gesetze, sich immer schneller entwickelnde Technologien im Zeitalter der künstlichen Intelligenz oder der allgegenwärtige Fachkräftemangel - die Zeichen stehen auf massiven Wandel und tägliches Lernen wird mehr denn je zur Notwendigkeit. Die Rolle von Learning Management Systemen (LMS) in diesem dynamischen Umfeld kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie sind nicht nur Werkzeuge zur Wissensvermittlung, sondern Katalysatoren für eine transformative Lernkultur, die die Mitarbeiterentwicklung vorantreibt und Unternehmen fit für die Herausforderungen von morgen macht.

Die transformative Kraft von LMS

Egal welche Studie man zu Rate zieht, ob die „Future of Jobs 2023“-Umfrage des World Economic Forum oder das Research Paper der KfW, überall geht es darum, dass Mitarbeiter schnell und effektiv weiter- oder auch umgeschult werden müssen, um den Anforderungen der globalen Wirtschaft und der digitalen Transformationgerecht zu werden.

Daran besteht kein Zweifel mehr. Aber wie können Unternehmen das Lernen zu einem immanenten Teil ihrer Organisation machen, an dem sich alle beteiligen wollen und können? Um dieses Lernen und damit die Etablierung einer Lernkultur zu erreichen, müssen

- einerseits Barrieren in der Organisation, wie z.B. der erschwerte und eingeschränkte Zugang zu Lernmöglichkeiten, abgebaut werden,

- andererseits müssen Lernressourcen so einfach und flexibel wie möglichzugänglich gemacht werden. Hier kommt ein Lernmanagementsystem ins Spiel, LMS beeinflussen die Lernkultur in Unternehmen, indem sie den Zugang zu Lernmaterialien zu jeder Zeit und an jedem Ort ermöglichen.

Dies fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und des lebenslangen Lernens.

Zentrale Verwaltung, individuelle Auslieferung

Als zentrale Plattform, auf der Inhalte verwaltet, zugeordnet und verfolgt werdenkönnen, erleichtert ein LMS auch die Strukturierung und Organisation des Lernens.

Ein Beispiel: Inhalte können ganzen Abteilungen oder auch nur einzelnen Mitarbeitenden zugeordnet bzw. für diese freigeschaltet werden. Fortgeschrittene Lernplattformen nutzen Innovationen wie künstliche Intelligenz (KI), virtuelle Realität (VR) und Datenanalysen, um relevante Inhalte zu kuratieren, Kompetenzniveaus zu bewerten und individuelle Empfehlungen zugeben, die auf die Stärken, Schwächen und Ziele jedes Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen mit einem hohen Engagement der Teammitglieder eine geringere Fluktuation, eine höhere Produktivität und eine höhere Kundenzufriedenheit verzeichnen. Dafür spielt adaptives und personalisiertes Lernen eine große Rolle. Diese Lernerfahrungen bieten LMS, indem Inhalte, Tempo und Schwierigkeitsgrad an die Vorlieben, Ziele und Bedürfnisse jedes Lernenden angepasst werden. Mitarbeitende können in ihrem eigenen Tempo lernen, sich auf ihre Stärken und Schwächen konzentrieren und relevante und zeitnahe Lernempfehlungen erhalten.

Effizienz trifft Effektivität

Lernen auf Vorrat war gestern. Heute geht es darum, relevante Lerninhalte zumrichtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen, damit der Lerntransfer in die Praxis schnell erfolgen kann. Die Relevanz der Lerninhalte und der Zeitpunkt der Bereitstellung sind daher wichtige Voraussetzungen für die Effektivität des Lernens. Als datenbasiertes System kann mit einem LMS auch die Effektivität des Lernens gemessen werden. Dazu können verschiedene Metriken verwendet werden, wie z.B. Abschlussquoten von Kursen, Testergebnisse, Nutzerfeedback und die Anwendung des Gelernten am Arbeitsplatz. Detaillierte Analysen und Berichte ermöglichen es den Unternehmen, die Fortschritte der Lernenden zu verfolgen, den ROI von Schulungsprogrammen zu bewerten und Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren. Dieser datengestützte Ansatz ermöglicht die kontinuierliche Optimierung von Lerninitiativen und stellt sicher, dass Investitionen in die Personalentwicklung messbare Ergebnisse liefern.

Upskilling und Reskilling in jedem Maßstab

Ein wesentliches Merkmal von LMS ist, dass sie Weiterbildung am Arbeitsplatz nichtnur äußerst flexibel, zeit- und ortsunabhängig ermöglichen, sondern auch hochskalierbar sind. Ob 500, 1.000 oder 10.000 Mitarbeiter auf Lerninhaltezugreifen, macht schlichtweg keinen Unterschied. So ist es möglich, einzelne Mitarbeitende, Teams, ganze Abteilungen oder Standorte in kurzer Zeit zuschulen und auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn Unternehmen beginnen, eine große Zahl von Mitarbeitenden in eine neue Arbeitswelt mitzunehmen, wie es die digitale Transformation beispielsweise in der Automobilindustrie erfordert.

In der Skill-Economy, in dem der Kampf um Talente längst begonnen hat, helfen LMS die eigenen Talente zu fördern und weiter zu entwickeln, um Skill-Gaps zuschließen. Fachkräfte intern zu finden und weiterzubilden stärkt die interne Wissensbasis und ist kosteneffizienter, als neue Fachkräfte finden zu müssen.Auch das Onboarding kann durch ein Lernmanagementsystem erheblich erleichtert werden, z. B. durch einen individuellen Lernpfad für neu eingestellte Mitarbeiter/innen.

Fazit

Die Implementierung und Strukturierung digitalen Lernens durch LMS ist nicht nur eine Frage der Effizienzsteigerung. Es geht darum, eine Lernkultur zu schaffen, die Innovation fördert, die Mitarbeiterbindung stärkt und Unternehmen dazubefähigt, in einer sich ständig verändernden Welt erfolgreich zu sein. Dabei sind LMS als zentraler Ort des Lernens im Unternehmen eine große Hilfe.

Gudrun Porath

Gudrun Porath ist freie Journalistin und Expertin für alle Themen rund um Digitales Lernen.