Google als Inspiration
Es ist Sonntag, der 6. Mai 2012. Ich habe mir eine E-Gitarre umgehängt und spiele die ersten Akkorde des Oasis-Klassikers „Wonderwall“. Eine Freundin von mir schnappt sich ein Mikrofon, schaltet es an und setzt genau zum richtigen Zeitpunkt in das Lied ein. Ihre wunderbare Stimme beginnt gerade den Refrain zu singen, da geht die Tür des Raums auf und ein Freund von uns ruft „Los geht’s. Ich will euch noch die anderen Highlights des Google Offices zeigen.“
Ich war damals nicht in einem Tonstudio, sondern im europäischen Google Hauptquartier in Dublin. Gemeinsam mit einigen anderen haben wir dort einen Freund besucht, der beim Suchmaschinenkonzern arbeitete und uns stolz am Sonntag die leeren Büros zeigte. Nach dem Bandproberaum haben wir Tischtennis gespielt, die Schokoriegelvorräte geleert und die Schaukeln ausprobiert.
Inspiriert durch diesen Besuch habe ich mir schon damals zahlreiche Fragen gestellt:
Wie werden wir wohl in Zukunft arbeiten? Braucht es diese bunten und verrückten Büros, um produktiver zu sein? Welche Fähigkeiten braucht jede:r einzelne, um in Zukunft beruflich und privat erfolgreich zu sein? Wie sieht die Zukunft des Lernens aus?
Die Suche nach Antworten dauerte viele Jahre und wird vermutlich auch nie ganz abgeschlossen sein. Sie führte mich durch verschiedene Jobs, vom Startup bis zum großen Konzern. Vom Online-Lebensmittelhandel bis hin zur Vermittlung von Baufinanzierungen. Schließlich mündete sie in der Selbständigkeit als Speaker, Autor und Trainer.
Heute helfe ich anderen Menschen beruflich und persönlich erfolgreich zu sein. Ich möchte sie unterstützen sich anspruchsvolle Ziele für die Zukunft zusetzen und diese zu erreichen. Dabei spielen die Skills der Zukunft eine entscheidende Rolle.
Alles verändert sich exponentiell
Alle sprechen heute immer davon, wie die Digitalisierung unsere Welt und unser Arbeitsleben verändert. Ich persönlich finde aber die Technologisierung noch wesentlich spannender. Ohne die entsprechende Technik schreitet die Digitalisierung nur sehr langsam voran. Dabei wird in Zukunft vor allem der Verfügbarkeit und der Geschwindigkeit des Internets eine entscheidende Rolle zukommen.
Als ich im letzten Jahr in Sri Lanka im Urlaub war, habe ich mir eine lokale SIM-Karte gekauft und hatte selbst im letzten Winkel in den Bergen noch 4G. Hier in München gehe ich an der Isar joggen und kann froh sein, wenn der Telefonempfang hält. Von flächendeckendem 3G-Empfang wollen wir hier gar nicht sprechen.
Wenn man aber den Fortschritt der letzten Jahre bei der Datengeschwindigkeit betrachtet, erkennt man ein exponentielles Wachstum. Das gleiche gilt für fast alle Bereiche. Ein weiteres Beispiel sind die Speicherkapazitäten. Kannst du dich noch an die Disketten erinnern? 2,8 MB passten durchschnittlich auf die kleinen Scheiben. Heute hat jedes Handy in unserer Hosentasche mehr als 100 Gigabyte.
Wie beeinflusst das unsere tägliche Arbeit?
Diese rasante und exponentielle Veränderung in allen Bereichen beeinflusst natürlich auch unser tägliches Arbeitsleben. Früher hatten wir immer mal wieder Plateaus und Ruhephasen, um uns an die neue Technik oder veränderte Rahmenbedingungen zu gewöhnen. Das gibt es heute nicht mehr.
Früher hatten wir auch klare Hierarchien und Aufgabenverteilungen in den meisten Unternehmen. Auch das fällt heute dank Holokratie und selbstorganisierten Teams immer mehr weg. Und früher haben viele Angestellte 30 Jahre und länger in einem Unternehmen gearbeitet. Welcher Berufseinsteiger kann sich das heute noch vorstellen?
Nicht nur Unternehmen müssen also zu lernenden Organisationen werden, sondern auch für uns ist lebenslanges Lernen ein existentieller Bestandteil unseres Berufslebens. Aus diesem Grund braucht es neue Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ich bezeichne sie als „Future Work Skills“. Das sind Dinge, die jede*r lernen kann und mit der richtigen Herangehensweise und den richtigen Werkzeugen macht das sogar jede Menge Spaß.
Den gesamten Werkzeugkasten gibt es natürlich in meinem Kurs "Future Work Skills" der Haufe eAcademy. Hier möchte ich dir aber schon einmal zwei konkrete Tipps mit auf den Weg geben.