Digitale Lerntrends 2025/2026: Was prägt die Zukunft der Personalentwicklung?

Wie sieht die Zukunft des digitalen Lernens aus? Die aktuelle BENCHMARKING Studie 2025 liefert konkrete Antworten: künstliche Intelligenz, hybride Lernmodelle und Personalisierung dominieren die Agenda. Doch zwischen strategischem Anspruch und gelebter Praxis klafft oft noch eine Lücke. Die gute Nachricht: Digitales Lernen hat sich etabliert. Fast die Hälfte der Unternehmen sieht es als zentralen Bestandteil ihrer Weiterbildungsstrategie. Die Herausforderung: Zeitmangel, fehlende Ressourcen und unzureichende Personalisierung bremsen die Wirkung. Dieser Artikel zeigt, welche Entwicklungen 2025 und 2026 für die Personalentwicklung entscheidend sind.
Digitale Lerntrends 2025/2026: Das Wichtigste in Kürze
- KI-gestützte Lernpfade führen die Zukunftsthemen an: 82,5 % der Unternehmen sehen in KI und adaptiven Lernsystemen den größten Hebel für erfolgreiche Personalentwicklung.
- Hybride Lernmodelle verbinden Flexibilität mit didaktischer Tiefe und sind bereits Standard: 80,3 % nutzen sie, weitere 11,8 % planen den Einstieg.
- Personalisierung wird zum Erfolgsfaktor: 64,8 % erwarten, dass individualisierte Lernangebote die Wirkung von Weiterbildung messbar steigern.
- Microlearning im Arbeitsalltag: 60 % setzen auf kurze Lerneinheiten, die sich nahtlos in den Workflow integrieren lassen.
- Messbarkeit gewinnt an Bedeutung: 32,1 % nutzen Erfolgsmessung künftig als Basis für Investitionsentscheidungen.
- Zeit bleibt die größte Hürde: 81,8 % nennen fehlende Lernzeit im Arbeitsalltag als zentrales Hindernis.
Wo steht digitales Lernen heute?
Die Zahlen zeigen: Digitales Lernen ist angekommen. 48,8 % der befragten Unternehmen sehen es laut der BENCHMARKING Studie 2025 als zentralen Bestandteil ihrer Weiterbildungsstrategie, weitere 31,6 % nutzen es ergänzend.
Doch welche Ziele verfolgen Unternehmen mit digitalen Lernformaten? An erster Stelle steht die Flexibilität: 79,7 % nennen die Erhöhung der Lernflexibilität als Hauptziel. Dicht gefolgt von Kostenersparnis (76,9 %) und der Integration von Lernen in den Arbeitsalltag (63,7 %). Weiterbildung muss effizienter werden, ohne an Wirkung zu verlieren.

Doch zwischen diesen ambitionierten Zielen und der gelebten Praxis zeigt sich eine Lücke. Die größte Herausforderung? Zeit. 81,8 % berichten, dass Mitarbeitende zu wenig Freiraum für Weiterbildung haben. Hinzu kommen mangelnde interne Ressourcen (46,0 %), technische Probleme (41,9 %) und unzureichende Personalisierung (42,9 %).
Das Paradox: Digitales Lernen soll mehr Flexibilität bringen, scheitert aber oft daran, dass diese im Arbeitsalltag nicht realisiert wird.
5 Trends prägen digitales Lernen 2025/2026
Was kommt auf Personalentwickler:innen in den nächsten Jahren zu? Die Studie zeigt fünf klare Entwicklungslinien, die digitales Lernen nachhaltig prägen werden:
- KI und adaptive Lernsysteme revolutionieren Personalisierung
- Microlearning erobert den Arbeitsalltag
- Personalisierung wird zum Wettbewerbsfaktor
- Hybride Modelle als neuer Standard
- Lernplattformen werden zum strategischen Instrument
1. KI und adaptive Lernsysteme revolutionieren Personalisierung
Mit 82,5 % führt künstliche Intelligenz die Liste der Zukunftsthemen klar an. Unternehmen erhoffen sich von KI individuelle Lernpfade, die sich automatisch an Vorkenntnisse, Lernfortschritte und Kompetenzlücken anpassen.
KI-gestützte, adaptive Lernsysteme erkennen, welche Themen ein Mitarbeitender bereits beherrscht, überspringen bekannte Inhalte und bieten passende Übungen für Wissenslücken an. Das Ergebnis: Jeder lernt in seinem eigenen Tempo, ohne Unter- oder Überforderung.
63,2 % sind überzeugt, dass KI den Lernerfolg messbar steigern kann. 52,9 % sehen darin ein Instrument zur präzisen Identifikation von Kompetenzlücken.
2. Microlearning erobert den Arbeitsalltag
60 % der Unternehmen setzen auf Microlearning. Kurze Lerneinheiten von 5 bis 15 Minuten lassen sich leichter in den Arbeitsalltag integrieren als mehrstündige Kurse. Der Trend geht klar in Richtung „Learning in the flow of work“: Lernen wird Teil der täglichen Arbeit, nicht mehr ein separater Block im Kalender.
Besonders wirksam ist Microlearning für Just-in-time-Wissen, also wenn Mitarbeitende genau in dem Moment lernen, in dem sie das Wissen brauchen.
3. Personalisierung wird zum Wettbewerbsfaktor
64,8 % erwarten, dass personalisierte Lernangebote in den nächsten Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen. Aktuell sehen jedoch 42,9 % hier eine zentrale Schwachstelle. Diese Diskrepanz zeigt das enorme Potenzial.
Echte Personalisierung geht weit über individuelle Lernpfade hinaus. Sie umfasst:
- adaptive Lernpfade basierend auf Vorkenntnissen und Lernzielen
- intelligente Empfehlungen anhand von Lernverhalten und Präferenzen
- flexible Formate je nach Lerntyp (Video, Text, interaktiv, Audio)
- relevante Inhalte für die jeweilige Rolle, Branche und Aufgabe
- individuelle Lerngeschwindigkeit ohne Zeitdruck durch starre Kurspläne
46,1 % der Unternehmen sehen in personalisierten Lernerfahrungen mit messbaren Ergebnissen einen klaren Vorteil. Der Grund: Wenn Lernangebote wirklich passen, steigt nicht nur die Motivation, sondern auch der tatsächliche Lernerfolg.
4. Hybride Modelle als neuer Standard
80,3 % nutzen bereits hybride Lernmodelle, weitere 11,8 % planen den Einstieg. Die Vorteile: Flexibilität (65,4 %), reduzierte Reisezeiten (57,0 %) und die gezielte Kombination aus Theorie und Praxis (53,6 %).
Der Erfolg hängt von der richtigen Verzahnung ab. 55,8 % setzen Präsenzphasen gezielt für interaktive Inhalte ein, während E-Learning Formate die Wissensvermittlung übernehmen. Die Herausforderungen liegen in der Koordination (54,6 %) und der technischen Umsetzung (36,9 %).
5. Lernplattformen werden zum strategischen Instrument
53,2 % sehen in der besseren Integration von Lernplattformen einen wichtigen Hebel. Die Erwartung: Lernplattformen entwickeln sich von Content-Bibliotheken zu intelligenten Lernökosystemen mit KI-basierten Empfehlungen, nahtloser IT-Integration, Social-Learning-Funktionen und umfassenden Analytics. 43,0 % erwarten zudem von interaktiven und spielerischen Lernformaten messbare Lernerfolge. Gamification-Elemente können die Motivation steigern, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden.
Erfolgsmessung: Von „Nice to have” zu „Need to have”
Messbarkeit gewinnt massiv an Bedeutung. Aktuell nutzen die meisten Unternehmen noch einfache Kennzahlen: 38,7 % messen Teilnahme- und Abschlussquoten, 27,5 % erfassen Feedback.
Doch für die Zukunft zeichnet sich ein Wandel ab. 32,1 % gehen davon aus, dass Erfolgsmessung künftig zentral für Investitionsentscheidungen wird. Gefragt sind Kennzahlen, die den tatsächlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg sichtbar machen - den ROI von Weiterbildung: Kompetenzgewinne, Transfer in den Arbeitsalltag und Business Impact.
Wie gelingt die Umsetzung in der Praxis?
Trends zu kennen ist das eine, sie erfolgreich umzusetzen das andere. Hier sind fünf konkrete Handlungsempfehlungen mit praxisnahen Tipps.
Schaffen Sie echte Lernzeit
Das größte Hindernis ist die fehlende Zeit (81,8 %). Viele Unternehmen setzen auf flexible, digitale Formate. Doch wenn die Zeit grundsätzlich fehlt, hilft auch Flexibilität nicht.
Was wirklich hilft: Verankern Sie feste Lernzeiten im Arbeitsalltag, etwa „Learning Fridays” mit zwei geschützten Stunden pro Woche. Machen Sie Lernzeit zur Führungsaufgabe und nutzen Sie Microlearning für kurze Einheiten zwischendurch. Integrieren Sie Lernen direkt in Arbeitsprozesse, etwa durch kurze Erklärvideos in Tools, die Mitarbeitende ohnehin nutzen.
Investieren Sie in Personalisierung
42,9 % sehen in der Personalisierung von Lerninhalten aktuell Defizite, während 64,8 % für die Zukunft große Potenziale erwarten. Diese Lücke zwischen Ist und Soll bietet echte Chancen für Unternehmen, die jetzt handeln.
Konkrete Schritte: Starten Sie mit einer Bedarfsanalyse: Welche Kompetenzen brauchen welche Rollen? Nutzen Sie intelligente Lernplattformen mit Empfehlungsalgorithmen und bieten Sie Inhalte in verschiedenen Formaten an. Messen Sie kontinuierlich, was funktioniert, und starten Sie mit Pilotgruppen.
Gestalten Sie hybrides Lernen systematisch
80 % nutzen bereits hybride Modelle, aber nicht immer systematisch. Der Erfolg hängt davon ab, digitale und Präsenzphasen sinnvoll zu verzahnen.
Best Practice: Nutzen Sie digitale Formate für Wissensvermittlung und Grundlagen. Präsenzphasen reservieren Sie für Vertiefung, Diskussion und praktische Übungen. Zwischen beiden Phasen setzen Sie Microlearning-Einheiten zur Vor- oder Nachbereitung ein.
Bauen Sie Messbarkeit systematisch auf
Wenn Erfolgsmessung künftig über Budgets entscheidet, brauchen Sie jetzt aussagekräftige Kennzahlen.
Empfohlene Metriken: Completion Rates und Lernzeiten zeigen auf Prozessebene, wie Lernangebote genutzt und abgeschlossen werden. Vorher-Nachher-Tests machen auf Kompetenzebene sichtbar, welche Fortschritte erzielt werden. Anwendungsquoten verdeutlichen auf Verhaltensebene, wie häufig neue Fähigkeiten tatsächlich im Arbeitsalltag eingesetzt werden. Messbare Effekte auf KPIs wie Produktivität oder Mitarbeiterbindung zeigen auf Business-Ebene, welchen Beitrag die Maßnahmen zum Unternehmenserfolg leisten.
Holen Sie Führungskräfte ins Boot
43,7 % sehen mangelnde Unterstützung durch Führungskräfte als Hindernis für wirksames Lernen. Ohne aktive Förderung versandet selbst das beste Lernangebot.
So gewinnen Sie Führungskräfte: Zeigen Sie den Business Case für Weiterbildung und machen Sie Lernförderung zur Führungsaufgabe. Bieten Sie Führungskräften eigene Weiterbildungen zum Thema Lernbegleitung an, geben Sie Anreize und kommunizieren Sie Erfolgsgeschichten aus der Praxis.
Haufe Akademie: Zukunft gestalten mit moderner Personalentwicklung
Die Trends sind klar, aber die Umsetzung komplex. Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Weiterbildungsmarkt und innovativen Lerntechnologien unterstützt Sie die Haufe Akademie dabei, Ihre Personalentwicklung fit für die Zukunft zu machen.
Unsere Lösungen für Ihre Herausforderungen:
- Lernplattformen: mit der LXP die Lerngeschwindigkeit im Unternehmen erhöhen, Bedarfe von Mitarbeitenden analysieren und den Wandel als Wettbewerbsvorteil nutzen. Und mit dem LMS Weiterbildung effizient organisieren, verwalten und dokumentieren
- kuratierte Content-Bibliotheken: flexible Learning Nuggets zu Leadership-, Management- und Fachthemen, speziell für Microlearning konzipiert und sofort anwendbar
- hybride Entwicklungsprogramme: digitale Lernphasen für Flexibilität, Präsenzmodule für Vertiefung und Vernetzung, begleitendes Coaching für nachhaltigen Transfer
- maßgeschneiderte Lösungen: flexibel, skalierbar und abgestimmt auf Ihre Ziele, mit messbaren Ergebnissen für Ihre Argumentation gegenüber Stakeholder:innen
Fazit: Die Zukunft des Lernens ist personalisiert, hybrid und messbar
Die Trends für 2026 sind eindeutig: KI ist ein strategischer Erfolgsfaktor, hybride Modelle sind die neue Normalität und Messbarkeit wird zum Muss. Sie müssen nicht alles auf einmal umsetzen – starten Sie mit dem, was für Ihr Unternehmen am dringendsten ist. Wenn Sie jetzt handeln, sichern Sie sich einen Wettbewerbsvorsprung bei der Qualifizierung Ihrer Teams. Nutzen Sie die Erkenntnisse der Studie als Kompass für Ihre eigene Strategie und gestalten Sie die Zukunft Ihrer Personalentwicklung aktiv mit.
FAQ
Welche Trends prägen digitales Lernen 2025 und 2026?
Die wichtigsten Trends sind KI-gestützte adaptive Lernsysteme, personalisierte Lernangebote, Microlearning und hybride Lernmodelle. Künstliche Intelligenz wird als größter Hebel gesehen, um Lernpfade zu optimieren und Kompetenzlücken gezielt zu schließen.
Wie verbreitet sind hybride Lernmodelle und welche Vorteile bieten sie?
Laut der BENCHMARKING Studie 2025 nutzen 80,3 % der Unternehmen bereits hybride Lernmodelle, weitere 11,8 % planen den Einstieg. Die größten Vorteile liegen in der Flexibilität, reduzierten Reisezeiten und der Kombination aus Theorie und Praxis. Herausforderungen bestehen vor allem in der Koordination von Zeitplänen und Ressourcen sowie der technischen Umsetzung. Der Erfolg hängt davon ab, digitale und Präsenzphasen systematisch zu verzahnen.
Was sind die größten Herausforderungen beim digitalen Lernen?
Die größte Hürde ist Zeit: Die BENCHMARKING Studie 2025 zeigt auf, dass 81,8 % berichten, dass Mitarbeitende zu wenig Freiraum für Weiterbildung haben. Weitere zentrale Herausforderungen sind mangelnde interne Ressourcen, unzureichende Personalisierung, technische Probleme, fehlende Motivation der Teilnehmenden und die mangelnde Unterstützung durch Führungskräfte.
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