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AWS folgt Google und schafft die Egress-Gebühren ab

von
der skill it Redaktion für dich
Veröffentlicht am
13.3.2024

In den letzten Monaten haben sich bedeutende Veränderungen im Cloud-Computing-Sektor abgezeichnet, die tiefgreifende Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Nutzerfreiheit haben könnten. Dazu gehören die Ankündigungen von Google und nun auch Amazon Web Services (AWS), Egress-Gebühren für den Datentransfer zu anderen Cloud-Anbietern oder zurück ins eigene Rechenzentrum nicht weiter zu erheben. Die Abschaffung der Egress-Gebühren durch AWS und Google kann als Reaktion auf die Bestimmungen des EU Data Act interpretiert werden, der von den Cloud-Anbietern in der EU verlangt, bis spätestens September 2025 alle Hürden für einen effektiven Wechsel zwischen Cloud-Diensten zu beseitigen. Dies umfasst kommerzielle, vertragliche, technische oder organisatorische Barrieren, zu denen auch Ausstiegsgebühren zählen. Allerdings betrifft der Schritt von AWS nicht nur den EU-Raum, sondern alle AWS-Regionen weltweit.

Wegfall der Egress-Gebühren: Ein neues Kapitel für die Cloud

Kunden von AWS können ihre Daten künftig also ohne die sogenannten Egress-Gebühren zu einem anderen Cloud-Provider oder zurück in ihr eigenes Rechenzentrum migrieren. Diese Änderung erweitert das vorherige Angebot von AWS, welches bereits die kostenlose Übertragung von bis zu 100 Gbyte Daten pro Monat von seinen Servern ermöglichte, und folgt einem ähnlichen Schritt der Google Cloud Platform (GCP), die bereits zwei Monate zuvor eine vergleichbare Ankündigung gemacht hatte.

Die Entscheidung von AWS und Google, die Egress-Kosten weltweit zu eliminieren, obwohl der EU Data Act nur in der EU Anwendung findet, deutet auf ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung der Kundenfreundlichkeit und der Einhaltung globaler regulatorischer Trends hin. Es spiegelt auch eine strategische Positionierung wider, um auf die Prüfung der Ausstiegsgebühren durch Wettbewerbshüter in anderen Regionen wie Großbritannien und den USA vorbereitet zu sein.

Was jetzt zu tun ist

AWS-Chefentwickler Sébastien Stormacq brachte in einem Blogbeitrag zum Ausdruck, dass die 100 Gbyte kostenloser Datentransfer zu anderen Plattformen, die AWS bislang ermöglichte, für 90 Prozent der AWS-Kunden ausreichend seien. Wer wegen eines Providerwechsels mehr als 100 Gbyte transferieren möchte, muss sich laut Stormacq an den Kundenservice zu wenden, um Gutschriften für die Datenübertragung beim Wechsel zu beantragen. Dieser Schritt ist notwendig, weil AWS nicht wissen kann, ob das erhöhte Transfervolumen routinemäßig vorgenommen wird, oder auf einem Anbieterwechsel beziehungsweise einem Providerumzug basiert. Wir dem Antrag stattgegeben, stellt AWS ein Guthaben für die zu migrierenden Daten zur Verfügung. Das finale Schließen des Kontos ist auch bei einem Umzug zu einem anderen Provider nicht notwendig, weil AWS eine spätere Rückkehr des Kunden so einfach wie möglich machen will.

Der Einfluss auf den Markt und die Reaktion von Azure

Die Entscheidungen von AWS und Google könnten den Druck auf andere große Cloud-Anbieter, insbesondere Microsoft Azure, erhöhen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Während eine offizielle Reaktion von Azure noch aussteht, ist zu erwarten, dass die Branchendynamik und die regulatorischen Entwicklungen auch Microsoft zu Anpassungen bewegen könnten.

Diese Entwicklung hat grundsätzlich das Potenzial, die Landschaft des Cloud-Computings zu verändern, indem sie die Mobilität von Daten zwischen verschiedenen Plattformen erleichtert und somit einen freieren und faireren Wettbewerb fördert. Es könnte auch ein wichtiger Schritt hin zu einer größeren Transparenz und Flexibilität im Cloud-Sektor sein, der die Wahlmöglichkeiten der Kunden erweitert und letztlich zu besseren und kosteneffizienteren Lösungen führt.

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